Samstag, 4. August 2012

Das letzte Wochenende der Straßenbahn in Reutlingen...

... wird wohl vergehen, ohne dass sich von der aktuellen Reutlinger Prominenz irgend jemand hat blicken lassen. Am Anfang war Bürgermeister Robert Hahn bei der Schlüsselübergabe, das war's. Keine Frau Bosch, keine Frau Hotz, bemerkte gestern Andreas Sommer. Und von den Stadträten ließ sich offensichtlich wohl auch niemand blicken. Jedenfalls wurde da nichts kolportiert. Das Ende der Straßenbahn ist nun bald vierzig Jahre her, es war kein ruhmreiches Kapitel in der Geschichte der Stadt. Die (Fehl-)Entscheider von damals sind längst nicht mehr in den Parlamenten, trotzdem scheint die Stadt immer noch eine gewisse Scheu zu haben, sich diesem Kapitel zu stellen. Und wenn auch der Straßenbahnwagen an der Marienkirche viel Aufmerksamkeit in der Bevölkerung genoss, aus dem 100. Geburtstag der Funkenchaise einen Kult zu machen, ist nicht gelungen. Eine historische Chance wurde vertan. (Und das war die milde Version einer Kritik.)
Vielleicht hatte das offizielle Reutlingen im Angesicht der alten Straßenbahn schlichtweg Angst vor Fragen über eine zukünftige Stadtbahn. So bleibt erst einmal nichts anderes zu sagen und zu wünschen: Bewahrt die Straßenbahn in Euren Herzen - und besucht sie ab Montag in Pfullingen, auf dem Marktplatz. Dort steht sie für die nächsten zwei Monate. Pfullingens Bürgermeister Rudolf Heß wird jedenfalls gerne auf seinem Weg zum Rathaus täglich an ihr vorübergehen und ihr bestimmt so manchen Besuch abstatten. Vielleicht kommt nun doch noch so etwas wie ein wenig Kult auf.

















(Werner Früh: Ich habe noch für "die aktuelle Reutlinger Prominenz" ein Foto als Gedächtnisstütze hinzugefügt)

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    was in anderen Städten Kult ist schein bei den Rathauspersönlichkeiten in RT ein rotes Tuch zu sein. Sehr schade diese Einstellung.

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  2. Leider hat die Reutlinger Stadtspitze auch fast vierzig Jahre später nichts dazu gelernt...
    Grüße, T.T.

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