Aus Anlass des vorangegangenen Beitrags möchte ich hier noch einige Fahrzeuge vergleichend gegenüberstellen, die es in dieser oder fast gleicher Form auch bei anderen Straßenbahnbetrieben gab.
Zunächst zu dem Triebwagentyp aus dem Beitrag:
Der ursprünglich für die Esslinger Städtische Straßenbahn beschaffte Typ 1 (obere Zeile von links nach rechts erstes Bild), der später von der Stuttgarter Straßenbahn als Typ 24.2 eingesetzt wurde (zweites Bild), fuhr nach der Übernahme durch die Reutlinger Straßenbahn zuerst als Personentriebwagen (3. Bild) und zuletzt als Werkstattwagen (4. Bild). Nur in Details unterschied sich hiervon beispielsweise der Typ 16.0 der Stuttgarter Straßenbahn (untere Zeile Bilder 1+2). Von diesem Typ wurden durch die Stuttgarter Straßenbahn ab 1939 8 Fahrzeuge an die Heibronner Straßenbahn abgegeben (untere Zeile Bilder 3+4).
Von dem großen Reutlinger 2-Achser gab es neben den Stahlwagen 3 unterschiedliche Typen, die in der Stuttgarter Variante alle unter dem Typ 20 geführt wurden.
In der oberen Reihe steht links der Triebwagen H55 der Reutlinger Straßenbahn, der von der Maschinenfabrik Esslingen direkt nach Reutlingen geliefert wurde. Einen äußerlich gleichen Typ setzte die Städtische Straßenbahn Feuerbach in 3 Exemplaren ein (2. Bild), die 1934 bei der Übernahme durch die Stuttgarter Straßenbahn dem Typ 20.5 zugeordnet wurden (3. Bild). Auch bei der Heilbronner Straßenbahn und der angeschlossenen, aber eigenständigen Straßenbahn Neckargartach war dieser Straßenbahntyp im Einsatz (4. Bild).
In der mittleren Reihe steht links der Reutlinger F35 (1. Bild), ein 1962 von der Stuttgarter Straßenbahn gekaufter Triebwagen des Typs 20.3 (2. Bild). Nach seiner Außerdienststellung in Reutlingen gelangte der F35 zum Stuttgarter Straßenbahnmuseum, wo er farblich in den Triebwagen 15 der Städtischen Straßenbahn Feuerbach "zurückversetzt" wurde (der er eigentlich nie war, der Original-TW15 wurde 1964 verschrottet, 3. Bild). In diese Kategorie gehört auch der bei der Esslinger Städtischen Straßenbahn eingesetzte Triebwagen des Stuttgarter Typs 20.4 (4. Bild).
Der in der unteren Reihe links abgebildete Reutlinger Triebwagen wurde 1966 ebenfalls von der Stuttgarter Straßenbahn in 2 Exemplaren gekauft (L62+63) und gehörte vorher dem Stuttgarter Typ 20.8 an (Bild 2). Bereits 1965 erhielt auch die Überlandstraßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf (END) von Stuttgart einen Triebwagen dieses Typs (Bild 3), der dort jedoch nur als Diensttriebwagen eingesetzt wurde. Die letzte Variante dieser in Stuttgart eingesetzten Bauart (Typ 20.9) war von dem Vorgängertyp leicht durch die Doppellampen zu unterscheiden (Bild 4).
Die Stahlwagen I56-58 der Reutlinger Straßenbahn (im obigen Bild links) entsprachen dem Typ 29 der Stuttgarter Straßenbahn (Mitte), wurden jedoch wieder direkt von der Maschinenfabrik Esslingen nach Reutlingen geliefert. Zu dieser Kategorie gehört auch der Stuttgarter Gelenktriebwagen DoT4 (rechtes Bild, Typ 32), der aus zwei Triebwagen des Typs 29 und einem schwebenden Mittelteil zusammengesetzt wurde.
Schließlich sei noch der GT4 erwähnt, dessen Reutlinger Variante GT4 59-61 (obere Zeile links) sich als Zweirichtungsfahrzeug von den Stuttgarter Einrichtungsfahrzeugen des Typs 31 (oben rechts) insbesondere durch die auf der linken Seite vorhandenen Türen und durch die Doppelscheinwerfer an beiden Stirnseiten unterschied. Dieser Typ fuhr auch in Freiburg (Mitte links) und Neunkirchen (Mitte rechts), wobei letztere die einzigen Triebwagen dieser Art in Normalspur (1435 mm) waren (alle anderen Betriebe hatten Meterspur). In Stuttgart nicht mehr benötigte GT4 kamen zunächst nach Ulm (links unten) und Augsburg (rechts unten), später auch nach Halle, Halberstadt und Nordhausen. Die letzte Station vieler GT4 waren schließlich die Städte Arad und Iasi in Rumänien. Ein aus 2 Vorderteilen zusammengsetzter GT4 gelangte sogar in die japanische Stadt Kochi.
Bildertanz-Quelle: Hans-Martin Hebsaker, München
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