Eigentlich sollte es nur ein kurzer Besuch sein. Erich Frisch, engagierter Albvereinler in Pliezhausen, wollte den Film über die 100-Jahrfeier der Ortsgruppe zu Ende schneiden. Zur Ergänzung brauchte er dazu das Filmmaterial, das Mister Bildertanz an jenem Abend aufgenommen hat. Doch dann dauerte der Besuch in der Nachbargemeinde von Altenburg länger. Man kam sich näher - und allmählich wurde klar, dass es richtig tolle Typen in Pliezhausen gab. Vielleicht sogar besonders dann, wenn sie aus Franken stammen. Jedenfalls kramte irgendwann Erich Frisch eine Kiste mit mehr als drei Stunden Film hervor darunter auch eine Sequenz über eine der letzten Hausschlachtungen in Pliezhausen aus dem Jahr 1982.
Charley erzählt: Die Blutwurst und der Rohrstock
Charley erinnert dies an eine Geschichte, die ihm Anfang des Jahres erzählt worden war.
Es war in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als wieder einmal eine Hausschlachtung anstand. Der Sohn des Hauses, ein zwölfjähriger Lausbub, bat den Schlachter, ihm doch eine Stück Darm mit Blut zu füllen. Der Gefallen wurde ihm gewährt. Am nächsten Tag nahm er die Blutkonserve mit in die Schule. "Pass auf, wir ärgern heute den Lehrer, du steckst dir diese Blutwurst in deine Unterhose - und wenn der Lehrer dann zum Rohrstock greift..."
Der Freund ließ sich tatsächlich auf den Deal ein und verstaute die Wurst in seiner kurzen Hose. So kam es, wie es kommen musste. Nach einer heftigen Provovation griff der Lehrer zum Stock und ließ ihn derart kräftig auf dem Hinterteil des Knaben runtersausen, dass die Wurst aufplatzte und das Blut die nackten Beine hinunterströmte. Entsetzt hielt der Pauker inne. "Haben Sie denn nicht gewusst, daß er ein Geschwür am Hintern hat?" fragte der Anstifter den Lehrer. Kreidebleich entließ dieser die beiden Knaben.
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