Freitag, 19. Oktober 2018

Gedenken an die Reutlinger Straßenbahn



(Auf Link klicken, um Video in Originalgröße zu sehen)


Heute jährt sich zum 44. Mal die Einstellung der Reutlinger Straßenbahn. Ich durfte die Straßenbahn in den 1960er und 1970er Jahren noch erleben.  Anbei ein kleiner Film, in dem ich mithilfe eines Simulationsprogramms die Reutlinger Straßenbahn im Bahnhof Eningen habe "auferstehen" lassen. Die gezeigten Straßenbahnmodelle überspannen den gesamten Zeitraum, in dem die Straßenbahn exisiert hat (1912-1974). Viel Vergnügen beim Anschauen!

Bildertanz-Quelle:  Hans-Martin Hebsaker, München

In der Pomologie





















Bildertanz-Quelle:Dimitri Drofitsch

Donnerstag, 18. Oktober 2018

1964: Als das Rathaus noch ganz unten war

 Schon so, wie es 1966 bei seiner Einweihung war, kennen wir das denkmalgeschützte Rathaus der Stadt Reutlingen heute nicht mehr. Aber wie es war, als es in der ersten Hälfte der sechziger Jahre entstand, können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen. Die Grundsteinlegung war 1963.


Bildertanz-Quelle:Renate Kühnle (2oben) /Martin Klaus (2 unten)

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Das Geld der Stadt: Was zählt, ist nicht der, der wählt



Ein unzeitgemäße Betrachtung über das Wachstum unserer Stadt - Von Raimund Vollmer

Die Stadt Reutlingen rechnet in den nächsten zwei Jahren mit dem Zuzug von jeweils 1000 Einwohnern. So zitierte kürzlich der GEA unsere Oberbürgermeisterin in indirekter Rede. Mit dieser Zahl wurde auch in den vergangenen Jahren hie und da argumentiert, erinnern sich Stadträte. Eine frei vagabundierende Zahl, derzufolge jeden Tag drei neue Einwohner nach Reutlingen kommen. Frau Bosch war da eigentlich etwas bescheidener. 2016 sprach sie beim Schwörtag noch von netto 800 Einwohnern, die inzwischen unsere Stadt pro Jahr aufnehmen würde.
Kann ja sein, dass sie nun mit ihrer neuesten Prognose für die Zeit bis 2021 richtig liegt, sich das Ganze in Richtung 1000 steigert: "Im Jahr 2022 könnten es bis zu 121.183 Einwohner" sein, die in unserer Stadt gemeldet sind, weiß am 28. September 2018 unser liebenswertes Hochamtsblatt über die Vorlage des "Doppelhaushalt 2019/20" zu berichten. Das heißt sogar fast 6000 mehr Einwohner in den kommenden vier Jahren. Ist das realistisch?
Wagen wir uns mal mit dem Taschenrechner an den Faktencheck: Im September 2017 waren es 115.600 Einwohner.  Im Dezember  2017 waren es sogar 115.762 Einwohner, sagt das Statistische Landesamt. Und dann? Im August 2018 zählten wir nur noch 115.665 Einwohner, also 100 Einwohner weniger als acht Monate zuvor. Ein Ausrutscher? Mal sehen, was die nächsten Monate sagen - vor allem aber wird es informativ sein zu erfahren, wie sich diese Zahlen imeinzelnen zusammensetzen.
Noch spannender ist natürlich der Blick in die weitere Zukunft.
Im Jahr 2021 müsste es eigentlich wieder eine kleine Volkszählung geben - mit dem Risiko, dass unsere Zahlen korrigiert werden müssen. Dann zählen andere unsere Köpfe - und die Stadt zieht nicht allein ihre Zahlen aus dem Melderegister. Zuletzt, 2011, musste Reutlingen nach dem Zensus ihr Ergebnis um mehr als 2600 Einwohner nach unten korrigieren - von 112.484 auf 109.799 Einwohner. Ein Jahr (2012) später war sie dann wieder auf 112.735. Da war sie offenbar wieder bei ihren eigenen Melde-Messungen. Da zählte sie wieder selbst, um sich dann Ende 2013 doch auf 110.681 zu korrigieren. Ganz schöne Schwankungen!
Danach ging es aber tatsächlich im 800er Schritt nach oben - mit dem Ergebnis, dass Reutlingen bei diesem durchschnittlichen Wachstum inzwischen bei fast 117.000 Einwohnern liegen müsse. Da fehlen aber einige. Wahrscheinlich müssen wir dies in einem größeren Zusammenhang sehen, nicht im kleinkarierten Format eines Taschenrechners. Rechnet man zum Beispiel seit der letzten Volkszählung, die Reutlingen ja dazu zwang, die Einwohnerzahl um 2600 Einwohner zu verkleinern, dann wuchs in der Tat unsere Stadt um jährlich 1000 Einwohner.
Was ist nun richtig? Was ist der Trend? Versuchen wir dazu ganz einfach mal eine Langzeituntersuchung! 1987 gab es ebenfalls eine Volkszählung. Damals hatte Reutlingen 98.853 Einwohner. 2017 waren es 115.762 - ein Plus von 16.909 Bürger, macht über 31 Jahre einen Schnitt von 545 Bürgern pro Jahr. Das ist seit einer Generation irgendwie unsere natürliche Wachstumskonstante - irgendetwas zwischen 500 und 600 Einwohner.
Schaut man sich aber das Wachstum in der Generation davor an, also zwichen 1956 und 1987, dann betrug die Zahl der Neubürger netto mehr als 1200 Einwohner, aufgefangen von neuen Stadtbezirken wie zum Beispiel Orschel-Hagen. Über drei Jahrzehnte hinweg ein solches Wachtum! Das war schon eine Herausforderung. Doppelt so viel wie heute. Imposant!
Zieht man allerdings die Zahl der Bürger ab, die durch die Eingemeindungen der frühen siebziger Jahre einfach dazu gerechnet werden konnten, dann liegt das natürliche Wachstum in der Zeit eher bei 750 Einwohner.
Reutlingen sollte sich auf ein Wachstum von 500 Einwohnern pro Jahr einstellen - und im Hinterkopf haben, es könnten auch weniger werden. Natürlich ist dies keine gute Nachricht für all die ehrgeizigen Pläne, die der kommende Doppelhaushalt uns verspricht.
Die Stadt Reutlingen möchte klotzen, nicht kleckern. Und das muss finanziert werden. In diesem Zusammenhang ist die Zahl der Einwohner enorm wichtig. Die amtliche Einwohnerzahl dient nämlich als Bemessungsgrundlage für den kommunalen Finanzausgleich. Wenn man dann auf der Internet-Seite des Statistischen Landesamtes nachschaut, dann erfährt man auch, dass die Gründung eines Stadtkreises eine sehr wohltuende Wirkung auf der Einnahmenseite haben würde: Da bekommt nämlich die Stadt 18,53 Euro je Einwohner, eine Große Kreisstadt aber nur 8,30 Euro.
Kann ja sein, dass der Schreiber der Zeilen alles das, was er sich da mühsam zusammengesucht hat, nicht richtig verstanden hat. Und seiner Rechenstärke traut er ebenso wenig über den Weg wie den Zahlenwerken, die er als Grundlage nahm.
Aber letztlich geht es ums Geld. Das ist die alles überlagernde Strategie. Und dazu braucht man uns, als Einwohner, nicht als Bürger. Denn einzig die Zahl der Einwohner, nicht die der Bürger, entscheidet über die Gelder. Der Unterschied zwischen Bürger und Einwohner besteht übrigens darin, dass sich der Bürger zum Beispiel durch seine aktive Wahlbeteiligung engagiert, beim Einwohner lediglich die Tatsache gezählt wird, dass er hier wohnt, hier gemeldet ist. Es ist sein bloßes Dasein, das zählt.
2019 wird gleich zweimal gewählt. Zuerst das Amt des OB und dann die Kommunalparlamente. Es liegt jetzt an uns zu zeigen, dass wir mehr sind als nur Einwohner, dass wir vor allem als Bürger zählen - auch wenn's nicht mehr bringt. Vielleicht aber hilft es beim Sparen.
 
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Na, wo das wohl ist, und was da heute steht?

Der ZOB und der alte Ledergraben. (Facebook-Freunde mussten mich da erst aufklären, Raimund Vollmer)
Bildertanz-Quelle:Renate Kühnle

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Die Entstehung der Gartenstadt Orschel-Hagen

OHNE DIE SPALTUNG EUROPAS hätte es Orschel-Hagen wahrscheinlich nicht gegeben. Innerhalb kürzester Zeit wurde die sogenannte Gartenstadt aus dem Boden gestampft mit dem Ziel, den vielen Vertriebenen und Flüchtlingen eine neue Heimat zu geben. Diese bislang unveröffentlichen Bilder aus der Entstehung Orschel-Hagens, das übrigens im Unterschied zu den später eingemeindeten Dörfern keinen eigenen Bezirksbürgermeister besitzt, haben wir Renate Kühnle zu verdanken, die hier aufgewachsen ist. Weitere Bilder folgen.






Bildertanz-Quelle: Renate Kühnle