Montag, 29. Juni 2009

Friedrich List und der Fall der Mauer


»Nach dem Ende der napoleonischen Ära tagte im 19. Jahhrundert eine neue Zeit wirtschftlicher Entwicklungen, die das gesellschaftliche Gefüge zuerst zögernd, dann mit kräftigen Impulsen verändern sollten. In unserer Statdt begann diese Periode mit einem revolutionären Eingriff in die Wohn- und Siedlungsweise. Man kann ihren Anfang auf den Tag genau feststellen. Am 26. April 1816 verhandelte Friedrich List als württrmbergischer Staatskommissar mit den neuen staatlichen und den alten städtischen Behörden über eine Niederlegung des mittelalterlichen Befestigungswerks. Er begründete die Schleifung mit der Zwecklosigkeit der Bauten, mit deren kostspieligen Unterhalt und der feuergefährlichen Bedeckung der Mauer und dem darunter gelagerten Brennmaterial. Vor allem prophezeite der Nationalökonom, dass mit zunehmendem Wohlstand und der Erweiterung der Gewerbe eine fortwährende Vergrößerung der Stadt zu erwarten sei.«
Karl Keim, Reutlingen 1975, Auszug aus dem Buch "Alt-Reutlingen"

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