Von Carl Bames
Es stiegen drei Juden beim Sonnenwirth ein,
Nachdem sie getrunken ein gutes Glas Wein;
Sie wollten kutschieren in guter Ruh
Im Bernerwägelein Hechingen zu.
Dem Räpplein hatten sie Haber gegeben,
Und auch das Trinkgeld bezahlt so eben,
Die Echatz rauschte, der Fluß war groß;
Kaum ließ der Hausknecht das Räpplein los,
So fing es an gewaltigen Spuck
Und wollte nicht über die Echatzbruck’.
Man gab ihm die Peitsche, da sprang es auf
Und rannte zur Brücke im raschen Lauf;
Es stolpert und stieß ans Geländer, das brach
Und stürzt in die Wellen mit lautem Gekrach,
Auch stürzten ihm nach Roß, Wagen und Mann.
Wie Pharao einst in dem Meere gethan. –
Auch waihn, Adonai! Wir gehen kaporen!
Das Geld und das Pferd und der Wagen verloren!
Ach, rettet uns Bürger, aus Wassernoth.
Es hat keine Balken, o waih, wir sind todt,
Sie streckten die Arme hervor aus dem Strudel
Und rangen um Hilfe, so naß wie die Pudel.
Die Nachbarn kamen, ein großer Haufen,
Mit Stangen und anderem Geräthe gelaufen,
Und fischten die Jammernden alle heraus
Und brachten sie triefend ins Nachbars Haus.
Das Wasser war stark, das war ihr Glück,
Gebrochen hätten sie sonst das Genick. –
Weil ihnen jedoch kein Haar war gekrümmt,
So wurden die Bürger zum Scherzen gestimmt
Und sagten, jetzt seien die Juden getauft,
Sie haben das Räpplein auf Probe gekauft, -
Sie seien wahrscheinlich gekommen hieher,
zu sehn, ob die Echatz nicht schiffbar wär’,
Weil man auf der Reutlinger Eisenbahn
Ja doch noch lange nicht reisen kann.
1 Kommentar:
Nothing wrong with a little Jew-Baiting; especially when it's done on the eve of the Shabbath.
Shame on you !
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