Freitag, 26. März 2010
Bis 1945 war der Fruchtkasten unser Rathaus...
Natürlich war der Fruchtkasten, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts umfunktioniert worden war, sehr viel kleiner als das heutige Rathaus, das an seine Stelle trat. Aber früher waren die Gemeinderäte ja auch stolz auf eine möglichst kleine Verwaltung mit wenigen Beamten. Noch im Kaiserreich achteten die Abegordneten streng darauf, dass der Staat nicht zuviel Geld ausgab. Die Staatsquote lag unter 20 Prozent. Und wenn man sich dann das reiche Reutlingen anschaut, wie wir es in den nächsten Tagen tun werden, dann fragt man sich, ob da nicht ein Zusammenhang besteht. Es mag ja sein, dass Reutlingen damals sehr viel kleiner war, aber die Rathäuser, die mit der Eingemeindungswelle in den 1970er Jahren dazu kamen, sind nicht verschwunden und übernehmen - zum Wohl und Glück der Bürger in den Dörfern - jede Menge Aufgaben. Nur die zentrale Verwaltung wurde immer größer. Es ist nunmal so: Die Bürokratie vermehrt sich - und dies sogar ohne Zusatz von Wasser. Wenn nun in Reutlingen über ein neues Rathaus gesprochen wird, dann wird es bestimmt nicht kleiner sein als das bisherige, das bereits auf Zuwachs gebaut wurde.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Brigitte Gekeler
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