Donnerstag, 12. Mai 2011
1864: Beleuchtung der Nebelhöhle
Bildertanz-Quelle: Geschichtsverein Pfullinge
Der holde Mai ist nun erwacht,
Die Bäume blühen in alter Pracht,
Die Sonne glänzt, es grünt der Wald,
Gesang von allen Zweigen schallt,
Vom langen Winter keine Spur,
Ganz neu belebt ist die Natur,
Wie stärkend ist die Frühlingsluft,
Balsamisch wirkt der Blütenduft!
Drum Alt und Jung, verlaßt das Haus,
eilt aus den Mauern all heraus!
Vermehmet, was ich euch sag,
Es kommt der große Pfingstmontag.
Da wird die große Wallfahrt sein,
Zur Nebelhöhl bei Lichtenstein.
Worauf man sich, wie wohlbekannt,
Alljährlich freut im Schwabenland,
Das ist die schöste Bergparthie,
Die man vergisst im Leben nie,
Da lebt man frisch, fromm, fröhlich, frei -
Herbei! In Massen kommt herbei!
So warben 1864 die Gemeinderäte von Oberhausen und Genkingen dafür, dass damals, 1864, am 16. Mai, dem Pfingstmontag, die Nebelhöhle illuminiert wurde. Natürlich nicht mit elektrischem Licht. Das gab es ja wohl noch nicht.
30 Kreuzer kostete der Eintritt pro Person.
Wohl erstmals mit viel Aufwand beleuchtet - wegen des Besuchs von Kurfürst Friedrich I. - wurde die Höhle wohl am 3. August 1803: Das Nebelloch wurde mit Fackeln erleuchtet und vor dasselbe zu Ehren des gnäd. Fürsten eine steinerne Pyramide mit Holzverkleidung, in Silberfarbe gestrichen und mit goldener Begrüßungsinschrift angebracht. Die Wege wurden ausgebessert, eine Anzahl Pferde und Fuhren gestellt, die Nebelhöhle selbst zugänglich gemacht und von Unrat ausgeräumt, auch eine kalte Zehrung aufgewartet. Die Kosten mit 990 fl. 52 Kreuzer wurden auf Stadt- und Amtspflege übernommen", heißt es dazu in einer brieflichen Mitteilung an das Unterhausener Rathaus. (Zitiert nach dem Prospekt: Die Nebelhöhle)
Vor allem nachdem 1826 der Hauffsche Roman "Lichtenstein" erschienen war, entwickelte sich ein regelrechter Kult um die Nebelhöhle. Das Nebelhöhlenfest entstand. Jahr für Jahr an Pfingstmontag. So auch 2011 - am 13. Juni. Vielleicht sollte man sich diesen Termin schon einmal vormerken.
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