Ich war damals Junglehrer an der Lutherschule in Tailfingen. Die Schule wurde beim Erdbeben so beschädigt, dass sie fast komplett renoviert werden musste. Dies geschah in anschließender Tag- und Nachtarbeit, wobei anfänglich auch die Lehrer zu Aufräumarbeiten herangezogen wurden. Es dauerte ca. 3 Wochen, bis der Unterricht wieder aufgenommen werden konnte und sowohl Schüler als auch Lehrer konnten in dieser Zeit zu Hause bleiben. Zum Ausgleich dafür entfielen die Herbstferien, die Osterferien und alle beweglichen Ferientage in diesem Schuljahr.
Glücklicherweise ereignete sich das Erdbeben an einem Sonntagmorgen um 6.00 Uhr, als alle Albstädter noch in ihren Betten lagen. Sonst hätte es mit Sicherheit Verletzte oder Tote gegeben. Das Erdbeben war auch in Reutlingen extrem deutlich spürbar, es ist wohl jeder unsanft geweckt worden. Gegen Sonntagabend erreichte mich ein Anruf von meinem damaligen Schulleiter, ein knorriger Zollernälbler, gebürtig aus Ebingen und immer mit einem weißen Arbeitsmäntelchen bekleidet (damals ein Erkennungszeichen der Rektoren): "Se honts wahrscheinlich mitkriagt. Mir hont a schwers Airdbebba ghett. Se brauchet morga friah it vo Reitlinga her fahra. S'isch vorläufig koi Schual maih ond Gaffer hont mir grad gnuag do. Wenn Se aber ebbes helfa wellet beim Uffräuma därfet Se komma. Haltet Ses, wias Ses wellat!" KLACK - aufgelegt. Ich bin dann am Montag morgen dennoch nach Tailfingen gefahren auch wenn mir "Sir Ernest Whitecoat" latent "Gaffer" unterstellt hatte. Ich hab dann den größten Schutt aus meinem Klassenzimmer herausgeschaufelt. Teile der Wände waren herausgebrochen und größere Teile der Zimmerdecke waren heruntergefallen und lagen auf den Schülertischen. Nur gut, dass sich das "Airdbebba" zur unterrichtsfreien Zeit ereignet hatte. Dafür bin ich heute noch dankbar. Das hätte ein Fiasko ergeben....
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Ich war damals Junglehrer an der Lutherschule in Tailfingen. Die Schule wurde beim Erdbeben so beschädigt, dass sie fast komplett renoviert werden musste. Dies geschah in anschließender Tag- und Nachtarbeit, wobei anfänglich auch die Lehrer zu Aufräumarbeiten herangezogen wurden. Es dauerte ca. 3 Wochen, bis der Unterricht wieder aufgenommen werden konnte und sowohl Schüler als auch Lehrer konnten in dieser Zeit zu Hause bleiben. Zum Ausgleich dafür entfielen die Herbstferien, die Osterferien und alle beweglichen Ferientage in diesem Schuljahr.
Glücklicherweise ereignete sich das Erdbeben an einem Sonntagmorgen um 6.00 Uhr, als alle Albstädter noch in ihren Betten lagen. Sonst hätte es mit Sicherheit Verletzte oder Tote gegeben. Das Erdbeben war auch in Reutlingen extrem deutlich spürbar, es ist wohl jeder unsanft geweckt worden.
Gegen Sonntagabend erreichte mich ein Anruf von meinem damaligen Schulleiter, ein knorriger Zollernälbler, gebürtig aus Ebingen und immer mit einem weißen Arbeitsmäntelchen bekleidet (damals ein Erkennungszeichen der Rektoren): "Se honts wahrscheinlich mitkriagt. Mir hont a schwers Airdbebba ghett. Se brauchet morga friah it vo Reitlinga her fahra. S'isch vorläufig koi Schual maih ond Gaffer hont mir grad gnuag do. Wenn Se aber ebbes helfa wellet beim Uffräuma därfet Se komma. Haltet Ses, wias Ses wellat!" KLACK - aufgelegt.
Ich bin dann am Montag morgen dennoch nach Tailfingen gefahren auch wenn mir "Sir Ernest Whitecoat" latent "Gaffer" unterstellt hatte. Ich hab dann den größten Schutt aus meinem Klassenzimmer herausgeschaufelt. Teile der Wände waren herausgebrochen und größere Teile der Zimmerdecke waren heruntergefallen und lagen auf den Schülertischen. Nur gut, dass sich das "Airdbebba" zur unterrichtsfreien Zeit ereignet hatte. Dafür bin ich heute noch dankbar. Das hätte ein Fiasko ergeben....
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