Samstag, 3. Dezember 2011

Erinnerungen an Borgward & Isabella


Nachdem gestern die "Jungs unter uns Bildertänzern" voller Begeisterung die Kühlerfront der Isabella am linken Rand unseres Bildes vom Karlsplatz entdeckt und kommentiert hatten, sei heute mal an Carl Borgward erinnert. Vor 50 Jahren hatte Borgward den Konkurs anmelden müssen, obwohl er gar nicht pleite war...

Diese Spiegel-Titelstory, die am 14. Dezember 1960 erschien, war der Anfang vom Ende der Marke Borgward. Drei Monate später war das Unternehmen konkurs - oder auch nicht. Denn das Unternehmen zahlte alle Schulden zurück. Doch am 28. Juli 1963 verstarb der Gründer Carl Borgward an Herzschwäche. Wodurch diese Insuffizienz entstanden war, darüber braucht man nicht lange zu rätseln. Wie Steve Jobs, der in 2011 verstorbene legendäre Gründer von Apple, hielt Carl Borgward nichts von Marktforschung. Modernes Management war ihm suspekt. Er setzte auf Mitarbeiter, nicht auf Betriebswirte. Kein Wunder, dass er den Mitbewerbern, die alle AGs waren und sich dem Aktionär verpflichtet fühlten, ein Dorn im Auge war. Einer wie er war das Aushängeschild des unternehmergeführten Mittelstandes, dem nicht nur damals die Großbetriebe am liebsten den Garaus gemacht hätten. Übrigens bis in das Steuersystem hinein - erinnert sei an die Umsatzsteuer, wie sie vor der Einführung der Mehrwertsteuer gestaltet war - war die Wirtschaft damals auf Großbetriebe ausgerichtet.

Und so war Carl Borgward 1951,
also vor 60 Jahren, noch gefeiert worden.
1963 verstarb.

Am 9. Februar 1964 schrieb DER SPIEGEL:
"Wenn sich die Voraussage von Dr. Wilhelm Reinstorf erfüllt, wird der Konkurs der Lloyd Motoren Werke GmbH mit einem in Westdeutschland einmaligen Ergebnis enden: Die Forderungen der Gläubiger werden hundertprozentig erfüllt..."

Und am 12. Dezember 1966 schrieb DER SPIEGEL:
"Fünf Jahre lang galt der Bremer Autoindustrielle Carl F.W. Borgward als Bankrotteur. Hetzt wird der Tote - er starb 1963 an Herzschwäche - rehabilitiert. Alle seine privaten Gläubiger bekommen ihr Geld zurück."

Am 23. Januar 2005 erinnerte sich die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung an die Isabella:
"Niemals zuvor war auf deutschem Boden ein Auto entstanden, das man mit ähnlicher Begeisterung waschen, polieren und pflegen konnte."

Bildertanz-Quelle: Archiv Raimund Vollmer


Einfach nur schön...

Autotaufe: Übergabe einer Isabella an ihren Eigentümer

Borgward baute auch LKWs.
Bildertanz-Quelle: Christel Drieschner, Ringelbach

2 Kommentare:

Werner Früh hat gesagt…

Christian Borgward, der Enkel von Carl Borgward arbeit schon seit Jahren an der Wiederbelebung der Marke. Borgward soll wieder auf die Straße kommen, produziert werden soll in Luzern in der Schweiz. Die neue Isabella soll im Preissegment von BMW, MB oder Audi liegen. Wird auf jeden Fall ein Premium Fahrzeug.
Im Internet gibts eine Fülle von Infos zum geplanten neuen Borgward.

Anonym hat gesagt…

Tolle Bilder. Danke!
Paul.