Dienstag, 8. Mai 2012

Geschichte des Tages: Als Gott Reutlingen schuf...


Umzug in der unteren Wilhelmstraße vor dem zuhause weltberühmten "Foto Dohm". Es handelt sich wohl um den Musikverein Betzingen, den Werner Früh heute in seinem Bildertanz-Blog zufälligerweise ebenfalls thematisiert hat. Siehe HIER.
Bildertanz-Quelle: Alfred Betz
... da war das nach einer Erzählung, die wir in dem 1973 erschienenen Bilder-Buch "Reutlingen" fanden, alles andere als eine Ruhmestat. Da heißt es:
»Zum Beschluss der großen Weltschöpfung formte Gott aus dem Urlehm auch Menschen und schickte sie in alle Städte und Dörfer hinaus. Als es schon dunkel wurde, bemerkte er, dass er in der Eile Reutlingen vergessen hatte, war aber viel zu müd, um noch einmal anzufangen. Wie er da so saß und sich in seiner Werkstatt umschaute, sah er an der Wand noch einige Menschlein lehnen, die ihm nicht recht gelungen waren. "Zur Not tun sie's schon!" dachte er und schickte sie flugs an die Achel hinunter... Man braucht sich drum nicht wundern, wenn die Reutlinger von ihren Nachbarn den Zunamen "Na'glointe" bekommen haben.«

Franz-Georg Brustgi in dem Buch "Reutlingen" mit Fotos von Helmut Hell, Peter und Hans Dohm, 1973

1 Kommentar:

Stefan Wehmeier hat gesagt…

"Sie werden nicht wie Götter sein, denn keine Götter, die wir uns vorstellen können, haben je über die Kräfte verfügt, die diese Wesen besitzen werden."

Sir Arthur Charles Clarke (Profile der Zukunft)

Götter sind durch Schöpfungsmythen im kollektiv Unbewussten einprogrammierte, künstliche Archetypen zur Anpassung eines Kulturvolkes an eine noch fehlerhafte Makroökonomie durch selektive geistige Blindheit. Die Arbeitsteilung erhob den Menschen über den Tierzustand und die Qualität der makroökonomischen Grundordnung bestimmt den Grad der Zivilisiertheit, die der Kulturmensch erreichen kann. Ist die Makroökonomie noch fehlerhaft, bedarf es der Religion (Rückbindung auf künstliche Archetypen), um diese Fehler aus dem Bewusstsein zu streichen.

Die Religion birgt wiederum die Gefahr, sich zu verselbständigen (Cargo-Kult), wenn es niemanden mehr gibt, der ihre wahre Bedeutung noch kennt. Die Fehler der Makroökonomie können dann solange nicht behoben werden, wie der Cargo-Kult andauert, selbt wenn das Wissen längst zur Verfügung steht, um die ideale Makroökonomie und damit allgemeinen Wohlstand und den Weltfrieden zu verwirklichen:

http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html