Mittwoch, 17. Oktober 2012

Vor dem Bau des neuen Rathauses

Bildertanz-Quelle: Sammlung Hermann Rieker
So sah es aus beim Blick über die Dächer der Oberamteistraße und Kanzleistraße in Richtung des Rathausplatzes, der noch von hässlichen Provisorien besetzt ist, die alle abgerissen wurden, um einer jungen Schönheit Platz zu machen: dem neuen Rathaus. Clicken Sie drauf auf dieses Bild, um es zu vergrößern und schauen Sie sich um im Reutlingen der Nachkriegszeit. Fotografiert wurde natürlich vom Turm der Marienkirche. Viel Spaß (und auf Ihre weiterführenden Kommentare freuen sich alle)!
Hermann schreibt uns dazu:  Das Foto zeigt sehr deutlich, dass trotz starker Kriegszerstörungen, doch ein ganzes und durchaus intaktes Stadtviertel für den Rathausneubau niedergelegt wurde. Insbesondere die Front zur Lederstraße wurde nachhaltig aufgerissen und wirkt trotz Bepflanzung mit Platanen unverändert seit 45 Jahren unverändert fremd, d.h. der ursprüngliche Stadtwerkeflügel ist und bleibt ein Fremdkörper. Es mussten ca. 30 Häuser abgerissen werden; den Bewohnern wurden teilweise neue und damals moderne Wohnungen (mit Fernheizung) in Orschel angeboten, was angesichts der Wohnungsnot natürlich verlockend war. Der Aushub für das Rathaus und insbesondere die Tiefgarage war gewaltig, man ging bis auf Grundwasserniveau in die Tiefe. Der dabei abzugrabende Echazkies diente zur Beschotterung der Waldwege im Markwasen (so berichtete wenigstens der GEA soweit ich mich erinnern kann). Man kann im nachhinein nur sagen, ein Idyll ist verschwunden, soweit mir bekannt wurden auch keine Sicherungsgrabungen durch die Denkmalspflege vorgenommen - ein großes Versäumnis, war doch dieser Teil der Reutlinger Altstadt vom Stadtbrand von 1726 verschont geblieben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein wunderschönes Bild in brillanter Qualität! Gibt es auch eine Ansicht vom Marienkirchenturm aus in Richtung Georgenberg?

Hermann hat gesagt…

Das Foto zeigt sehr deutlich, dass trotz starker Kriegszerstörungen, doch ein ganzes und durchaus intaktes Stadtviertel für den Rathausneubau niedergelegt wurde. Insbesondere die Front zur Lederstraße wurde nachhaltig aufgerissen und wirkt trotz Bepflanzung mit Platanen unverändert seit 45 Jahren unverändert fremd, d.h. der ursprüngliche Stadtwerkeflügel ist und bleibt ein Fremdkörper. Es mussten ca. 30 Häuser abgerissen werden; den Bewohnern wurden teilweise neue und damals moderne Wohnungen (mit Fernheizung) in Orschel angeboten, was angesichts der Wohnungsnot natürlich verlockend war. Der Aushub für das Rathaus und insbesondere die Tiefgarage war gewaltig, man ging bis auf Grundwasserniveau in die Tiefe. Der dabei abzugrabende Echazkies diente zur Beschotterung der Waldwege im Markwasen (so berichtete wenigstens der GEA soweit ich mich erinnern kann). Man kann im nachhinein nur sagen, ein Idyll ist verschwunden, soweit mir bekannt wurden auch keine Sicherungsgrabungen durch die Denkmalspflege vorgenommen - ein großes Versäumnis, war doch dieser Teil der Reutlinger Altstadt vom Stadtbrand von 1726 verschont geblieben.