Montag, 1. Dezember 2014

Reutlinger Geschichte: Die Stadtbäche und anderer Unrat (1)


Da hatte sich 1495 Friedrich III. für einen Besuch in Reutlingen angemeldet. Mit großem Gefolge. Allein 400 Pferde sollte die Stadt aufnehmen. Und weil hier ja sparsame Schwaben regierten, überlegten sie, wie sie den Besuch des Kaisers irgendwie verhindern könnten. Kurzerhand machte sich eine Delegation auf den Weg Richtung Hechingen, um dem Hohen Herrn entgegenzureiten. Er freute sich kaiserlich über dieses "Entgegenkommen". Und als ihm die Delegierten erklärten, dass in Reutlingen die Straßen in einem fürchterlichen Zustand seien, sodass die Pferde bis zum Bauch im Dreck und Kot versinken würden. Doch der Kaiser ließ sich davon nicht abschrecken, war vielmehr gerührt von der Fürsorglichkeit seiner Bürger in der Freien Reichsstadt. Es hatte nicht genutzt. Der Kaiser kam - und hinterließ wohl ein dickes Loch im Stadtsäckel. Denn die Bewirtung der Hohen Herren ging voll auf Kosten der Stadt. (Raimund Vollmer)


Bildertanz-Quelle:Sammlung Wilhelm Hammer

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