Mittwoch, 4. März 2015

Wirtschaften in Reutlingen: »Die Lederstraße...


... vor 100 Jahren.Bildertanz-Quelle: Sammlung Fritz Haux



... bekam erst nach Abbruch der Stadtmauer und die Zuschüttung des Stadtgrabens ihren heutigen Verlauf. In der äußeren Häuserzeile standen zum Teil alte Häuser, deren Standort durch den Stadtgraben und den vorbeiführenden Fahrweg bestimmt war. Die innere Zeile ist an der unteren Lederstraße aus den Mauer-Häusern, d.h. kleinen, an die Stadtmauer von außen angebauten Häusern hervorgegangen, die aber beim Abbruch der Stadtmauer restlos neu erbaut wurden. Die Mauerhäuser beim Tübinger Tor sowie die Zwinger-Häuser beim früheren Albtor zählen nicht zur Lederstraße, so dass es in dieser Häuserzeile neben dem Spendhaus und dem Listgymnasium nur wenige ältere Häuser gibt. Die meisten Bauten stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Von den 150 Hausnummern der Lederstraße waren 1880 noch 22 Hausplätze nicht überbaut. Die 'große Zeit' der Gaststätten fiel daher in das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts. Die Ursprünge einiger Gaststätten gingen auf Beckenwirtschaften noch aus der Reichsstadtzeit zurück. In keiner anderen Straße der Stadt versuchten - angelockt durch die anfängliche Verwendung der Lederstraße, als Holz-, Langholz-, Schnittwaren- und Viehmarkt - soviele Wirte ihr Glück und in keiner sind so viele Versuche gescheitert.«
Aus: Reutlinger Geschichtsblätter, Jahrgang 1978, Wirtschaften in Reutlingen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und wie das erste Bild sehr schön zeigt, ist der Georgenberg doch mehr als nur der "heimliche" Reutlinger Hausberg! Man erkennt sogar die Weinberge auf dieser Seite des Berges, die natürlich auch von Reutlingern bewirtschaftet wurden – obwohl der Wein auf dieser Seite weniger Sonne abbekam, als auf der Pfullinger Südseite. Diese Tatsache hat aber definitiv nicht dazu geführt, dass so viele Wirtschaften wieder schließen mussten. Der Reutlinger Wein war nämlich deutlich besser als sein Ruf!
Herzliche Grüße vom Georgenbergforscher