Der Reutlinger General-Anzeiger titelte mit einiger
Zurückhaltung: "Lederstraße:
Pflanzenwände sollen die Luft reinigen". Es geht um zwei Stellwände
auf der Mittelinsel der Lederstraße in der Nähe der Messstation des Landes, die
den Umweltdreck aus der Luft herausfiltern sollen. In RT ist Stickstoffdioxid
das Problem, nicht der Feinstaub, heißt es. Sie sollen sechs Monate lang hier
stehen, also vor dem Winter werden sie wieder abgebaut und möglicherweise
woanders stationiert. Auch in anderen Teststädten scheint es so zu sein, dass
mit dem Winter die Stellwände wieder verschwinden. Aber gerade dann seien sie
doch besonders wichtig, heißt es in Medienberichten außerhalb des
Schwabenlandes. Mit 28.000 Euro plus 7.000 Euro Installationskosten pro
Exemplar gehören die Quadratbäume im Vergleich zu dem, was andere Städte
bezahlen, nicht zu den preiswertesten Angeboten. Ob die Stellwände, die sich in
unser Rechteck-Reutlingen wunderbar einpassen, sich vor dem alten
Feuerwehrmagazin besonders wohlfühlen, ist fraglich- Auf jeden Fall versperren
sie die Aussicht auf eines der historischen Gebäude, die nun wirklich auf
behutsame Weise in eine neue Funktion überführt wurden.
Hier nun ein paar Zitate, aus anderen Städten.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
(Lanuv) in NRW, Standort Schuir, steht den Mooswänden kritisch gegenüber. „Es gibt bisher
keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass die Pflanzen und Moose Feinstaub
und Stickstoffdioxid filtern können“, wird dort die Sprecherin Birgit Kaiser
de Garcia zitiert. Sie sagt, dass sich die Forschungsergebnisse von Green City Solutions nur
auf Labortests berufen. (WAZ)
Das Regierungspräsidium Tübingen hat im Februar die Wirksamkeit eines „City
Trees“ als „leicht positiv“ beschrieben, sagt das Schwäbische
Tagblatt, das über die Installation der Wunderbäume in unserer Nachbarstadt
berichtet. "Das Umweltbundesamt hat zu verstehen gegeben, dass es nicht
viel von der Methode hält. Skeptiker bezweifeln, dass es überhaupt einen
messbaren Nutzen gibt." So kommentiert dies die Frankfurter
Neue Presse. Die Urteile sind also nicht ganz so positiv, wie man auf der Basis erster Meldungen meinen möchte. Unterschiedlich ist auch der Preis:
25.000 Euro in
Castrop-Rauxel (Ruhr-Nachrichten).
in Essen (WAZ) und in Frankfurt, 10.000 Euro in Hannover (Hannoversche
Allgemeine Zeitung), dafür 30.000 in Tübingen.
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer
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