Natürlich - und das war in der Kaiserstraße bis 1938 die Bundeshalle, die es nur noch im Internet gibt: "0 Saal" und "keine Veranstaltung gemeldet". Dereinst, in den Goldenen zwanziger Jahren, war die Bundeshalle die Halle für alle gewesen. Hier trafen sich Naturfreunde, hier wurde Kunst ausgestellt. Sie war so etwas wie Stadthalle, Kunst- und Lusttempel zugleich. Sie war aber in unserer Erinnerung vor allem Kino. Bereits 1945 hatte Oskar Kalbfell das Lichtspieltheater wiedereröffnet, der Grafiker Karl Langenbacher gab hier nach dem Krieg, 1945, mit einer Ausstellung den Startschuss für eine neue Kunstszene. 1970 brannte die Halle ab, wurde wiederaufgebaut und 2007 war dann endgültig Schluss.
Legendär war hier wohl der Auftritt von Fritz Wandel, ein Kommunist, der 1931 Stadtrat wurde und ab 1933 zum Widerstand gegen die Nazis aufrief. So war er der Hauptredner in Mössingen, der einzigen Kleinstadt, die nach der Machtergreifung zum Generalstreik aufrief. Er überlebte Dachau und berichtete im November 1945 über seinen "Weg durch die Hölle". Daraus wurde ein Buch, das 1946 erschien. Er fehle in der Liste der Ehrenbürger Reutlingens, hört man aus der Wikipedia heraus.
1905 hatte in der Bundeshalle der Direktor des Technikum, Otto Johannsen, zum Todestag von Friedrich Schiller eine Festrede gehalten.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer, Immanuel Lude, Bert Wagner
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