... und 651 Zuschauer bei "Abstimmung" über die Straßenbahn
Den großen Sohn der Stadt Reutlingen, Friedrich List, hätte es gefreut, als zum guten Schluss die Zahnradbahn durch "seine" Halle stampfte. Natürlich nur auf der Leinwand des BILDERTANZes, zu dem im Rahmen der Mitgliederversammlungen der Volksbank Reutlingen 651 gezählte Teilnehmer kamen. Damit war die Friedrich-List-Halle propevoll und die Bedienung hatte jede Menge zu tun, um die Gäste mit Getränken und Wurstsalat zu versorgen. Denn während das Vorprogramm zwischen 19.00 und 20.00 Uhr die Reutlinger mit Filmen aus der Vergangenheit unserer Region erheiterte, wurde -wie bei allen Versammlungen - für das leibliche Wohl gesorgt. In guter Laune zum eigentlich bösen Spiel lauschten die Mitglieder und Kunden dem Vortrag von Siegfried Arnold, Vorstand der Volksbank. Die Bankenkrise wirkte nur noch halb so schlimm. Dennoch: In der Fragerunde musste doch der eine oder andere seinem Unmut über die "Gauner" Ausdruck verleihen, die da aus Gier und Leichtfertigkeit Abermilliarden in den Sand gesetzt hätten. Da musste es jedem anständigen Banker schwer fallen zu widersprechen. Und so bekam Arnold auch seinen verdienten, kräftigen Applaus.
Doch emotional richtig heftig wurde es, als beim BILDERTANZ plötzlich die Straßenbahn in Reutlingens Wilhelmstraße auftauchte. Das Geschnatter und Gemurmele ließ ahnen, welch starke Erinnerungen und Gefühle die Reutlinger mit der Grünen verbinden. Manch einer kommentierte und kommunizierte mit seinen Tischnachbarn die Szenen auf der Leinwand derart überschwenglich, dass er drohte, die Hälfte des Films zu verpassen.
Als beim Großen Preis des BILDERTANZes die Kandidatin Marion Grafingholt, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Volksbank Reutlingen, den Publikumsjoker zog und das Publikum abstimmen ließ, was die Reutlinger am liebsten wieder zurück hätten, war das Ergebnis mehr als eindeutig. Mit überwältigender Mehrheit - so musste Moderatorin Ulrike Reiber, Chefin der Reutlinger Hauptstelle - feststellen - votierten sie per Handzeichen für die Straßenbahn.
Aber bekommen werden sie allenfalls die Stadtbahn. Sie wird sich nie und nimmer in die Herzen der Menschen in unserer Region hineinfahren. Dazu ist es viel zu sehr ein kaltes Projekt...
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