Ich würde zwar lieber Geschichten aus dem Leben der anderen Bildertänzer liefern, aber da sich keiner traut, muss ich wieder einmal in meine Erinnerungskiste greifen. Mein Vater war ebenfalls Journalist, und wir lebten in den fünfziger Jahren in Ahaus an der holländischen Grenze. Natürlich war der Schmuggel (die Butter kostete in Enschede so viel wie bei uns die Margarine) ein ewiges Thema im Polizeibericht und damit auch in unserer Zeitung. Es gab noch richtige Setzer, die an richtigen Linotypemaschinen arbeiteten und die oftmals nichts anderes bekamen als einen handgeschriebenen Text. Die Überschriften wurden im Handsatz hergestellt (beim GEA war das nicht anders). Das heißt: Der Setzer hatte einen Baukasten an Buchstaben, aus denen er dann die Überschrift herstellte. Mein Vater hatte nun folgende Überschrift auf einem Schmierzettel an die Setzerei weitergegeben: »4 x illegal über die Grenze«. Nach wenigen Minuten kam der Setzer völlig verzweifelt zu meinem Vater und klagte: "Soviele Ls habe ich nicht!" Mein Vater schaute den Schreibwerker verdutzt an, dann prustete er los.
Der Setzer wollte doch tatsächlich schreiben: »Illegal, illegal, illegal, illegal..."
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1 Kommentar:
Eine ähnliche Geschihte habe ich in der Schule erlebt. Ich schreib sie aber erst morgen oder übermorgen ...
Gruß
JR
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