Donnerstag, 4. Juli 2013

Der Erinder der Maus ist tot


Am 2. Juli verstarb im Alter von 88 Jahren  Douglas Engelbart, der bereits in den sechziger Jahren die Maus erfand. Die Grundidee dazu kam ihm 1961. Zwei Jahre später hatte Douglas Engelbart am Stan­ford Research Institute in Palo Alto (Kalifor­nien) diesen ziga­rettenschachtelgroßen Cursor-Ma­ni­pu­la­tor erfun­den, für den er 1967 das Patent erhielt. Die Erfindung war dann zum Palo Alto Research Cen­ter (PARC), dem legendären Forschungsinstitut des Ko­piergiganten Xerox, ge­wech­selt, wo sie 17 Jahre war­ten musste, bis sie 1981 mit­samt einem 50.000 Dollar teuren Com­puter dem Markt vorgestellt wurde.  
Die Maus war die Seele einer Ma­schi­ne, die unter dem Namen Xerox 8010 Star »Executive Work Sta­tion« in die ewigen Geschichtsbücher der Computer-Industrie eingehen soll­te. Viele Experten meinen, dass der Xerox-Star mit seinen Anwendungen die letzte große Revolution im PC-Geschäft gewesen sei. »Heute bestehen die meisten Software-In­no­va­tio­nen daraus, ein Produkt durch Größenwachstum zu verbessern«, schimpfte 1998 Yogen K. Dalai, ein Risikokapitalist im Silicon Valley, über aufgeblähte Versionen. wie sie vor allem aus dem Haus Microsoft kamen. »Niemand denkt mehr daran, wie man eine Revolution inszenieren kann, wie sie sich mit Xerox Star ereignete.«
Diese Workstation gilt als der Prototyp aller modernen Desk­tops und inspirierte sowohl den Macintosh als auch Windows, das ab 1983 seine Ideen bei Xerox abkupferte. Und auch nach Einschätzung von Daniel Bricklin, der 1978 das erste Spreadsheet-Programm VisiCalc auf den Markt brachte, waren Ende der neunziger Jahre »nur noch eine bestimmte Zahl von Leuten tatsächlich innovativ.«
Ein vernichtendes Urteil, das vielleicht 1999 stimmte, dem man inzwischen so nicht mehr zustimmen kann.
Bildertanz-Quelle: Vollmer-Archiv

 Seit 1975 bin ich journalistisch in der Computerbranche tätig - und habe manches, was in dieser Zeit geschah nicht nur redaktionell miterlebt. Raimund Vollmer

Keine Kommentare: