"Die Gartenstraße verläuft an der Ostflanke der Reutlinger Altstadt in Nord-West-Richtung auf dem seit 1822 zugeschütteten Graben, Die Östlich des Grabens gelegene Seite war schon seit dem 18. Jahrhundert teilweise bebaut. Die große Stadterweiterung des 19. und 20. Jahrhunderts, die sich in dem Raster der Oststadtstraßen zu erkennen gibt, ging von dieser Maßnahme aus. Die neue Straße war dazu bestimmt, die Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten und den wohlhabenden Baulustigen unter den Bürgern erschlossenes Baugelände für ein reines Wohngebiet zu schaffen. Solche Straßenanlagen entstanden zu dieser Zeit überall auf den zugeschütteten Gräben der Befestogungsanlagen alter Städte."Thomas Braun, Die Befestigungen der Gartenstraße, Geschichtsblätter 1997
Das lässt tief blicken
Die Promenade an der Ecke Karlstraße, rechts geht die Gartenstraße hinein
Viele, viele Mädels
Einmal mit Büschelesebahn (1899-1912)
Und einmal (aber nicht für immer?) ohne Schienenstrang
"Am 26. April 1816 verhandelte Friedrich List als württembergischer Staatskommissar mit den neuen staatlichen und den alten städtischen Baubehörden über die Niederlegung des mittelalterlichen Befestigungswerkes. Er begründte die Schleifung mit der Zwecklosigkeit der Bauten, mit der kostspieligem Unterhalt und der feuergefährlichen Bedeckung der Mauer und dem darunter gelagerten Baumaterial.(...)Karl Keim, Alt-Reutlingen, 1975
Nach den um 1820 gefertigten Plänen des Bauinspektors Rupp entstand die Gartenstraße, mit damaligen Maßstäben gerechnet eine beachtliche Leistung. Hatte man am Ledergraben nur abgebrochen und ärmliche Häuser der Innenstadt zum Vorschein gebracht, so setzte man hier eine ganz neue Straße schnurgerade ab von der Stadtmauer. Die erste namhafte Vergrößerung der Siedlung Reutlingen seit vielen Jahrhunderten erfüllte die Zeitgenossen mit Stolz. Eine organische Verbindung mit der streckenweise ovalen Altstadt wurde nicht angestrebt; der Anschluss an den Fernverkehr der Gegenwart und der Zukunft wurde nicht in Betracht gezogen."
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer (aktuell), Stadtarchivien (historisch
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