Samstag, 3. Oktober 2015

Ausstellung 2016: Wohnen in Reih und Glied...

1978:  "Nach 1945 suchte man dort anzuknüpfen, wo die 'moderne' Entwiclung 1933 - oder eigentlich schon vorher, mit dem Einbruch der großen Depression - unterbrochen worden war. Die Kriegszerstörungen boten die Chance, die Stadtzentren den neuen Bedürfnissen, dem Verkehr, dem Strukturwandel der Wirtschaft anzupassen - und sie wurde auch genutzt, häufig vielleicht mehr schlecht als recht, weil finanzielle und rechtliche Schwierigkeiten im Wege standen. In den Neubaugebieten wurden die in den zwanziger Jahren gewonnenen Erkenntnisse angewandt und weiterentwickelt: Mehr oder minder parallel gerichtete Zielbauten mit selten über vier Geschossen, mit viel Licht, Luft und Grün, Hochhäuser nur im bescheidenem Umfang, auch räumliche Bildungen nur gelegentlich, weil man den Baukörper im Grundsatz als freiplastisches, rings von Licht und Luft umspültes Gebilde verstehen wollte."
Gerd Albers, 25. August 1978, in Die Zeit: "Sind die Architekten an allem schuld?"

Bildertanz-Quelle: Archiv Raimund Vollmer

2015: "Für Paris ersann Le Corbusier 1925 einen Plan, wie man drei Millionen Menschen mitten in der Innenstadt ansiedeln könnte. Das historische Zentrum zwischen Louvre und Pariser Oper wollte er planieren, stattdessen 18 gigantische, regelmäßig angeordnete Riesenhäuser errichten, mit breiten Verkehrsschneisen und Parkplätzen. 'Wohnmaschinen' hieß ein Konzept für die serielle Fertigung von Wohnhäusern."
Jan Ludwig, Herbst 2015, in Fluter: "In der Wohnmaschine"

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Welche Siedlung ist DAS? R.

Raimund Vollmer hat gesagt…

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Vermute Burgholz. Habe mich aber nicht getraut, das zu schreiben. Statt Ihrer Frage hatte ich ganz einfach schon die Antwort erwartet. Die kommt bestimmt noch. Aber zeitgeschichtlich ging es mir eher darum, mit dieser Reutlinger Aufnahme den Zeitgeist widerzugeben. Deshalb auch die beiden Texte. Da eine Meinung dazu, würde mich schon sehr, sehr interessieren.

Werner Früh hat gesagt…

Römerschanz. Kreuzung vorne ist Sickenhäuserstraße / Sonnenstraße

Anonym hat gesagt…

Es gibt anscheinend nichts, worauf H. Früh keine Antwort weiß - dieser Mann ist Gold wert! Danke! R.

Raimund Vollmer hat gesagt…

Dem kann ich nur beipflichten, liebe R.. Soviel Gold hat noch nicht einmal Fort Knox.

Anonym hat gesagt…

Vor dem Krieg brauchte man in Reutlinegn noch keine Großwohnsiedlungen.