Mittwoch, 26. Oktober 2016

STADT IM ZEITBRUCH: Die Listhalle





Im Krieg war sie völlig zerstört worden. Doch drei Jahre später hatten die Reutlinger mit dem Wiederaufbau begonnen. Und als 1949 die Bundesrepublik gegründet wurde, wurde sie wieder der wichtigste Versammlungsort in der Stadt. Jahrzehntelang diente sie den Bürgern treu und brav. Doch gegen dann kam die "Halle für alle" - und kurz darauf hieß es hier im Bildertanz: Die Listhalle ist alle.
Bei reiner Bestuhlung bot sie 1600 Menschen Platz, wurde sie bewirtschaftet und zu den Stühlen kamen auch Tische, dann redizierte sich das Angebot auf 1200 Plätze. Die Halle war teilbar, so dass auch ein kleinerer Saal mit 600 bis 850 Menschen Fassungsvermögen möglich war. Sie war Theatersaal und Konzertsaal, sie diente als Ausstellungsraum und als Versammlungshalle. Sie war eine Halle für alles. Boxveranstaltungen, wie sie jetzt auch mal in der "Stadthalle" stattfanden, gab es ebenfalls in der Listhalle. Nach der Einweihung der Stadthalle in 2013 wurde die Listhalle bald darauf abgerissen. Den letzten Bewohner der Halle, eine Maus, haben wir noch 2012 gefilmt. Es war eine Maus. Und dann war Aus-die-Maus.(Raimund Vollmer)

Wenn man genau hinsieht, erkennt man die Maus.

Bildertanz-Quelle:Julius Akermann, R.V., Sammlung Bert Wagner

Keine Kommentare: