Eigentlich hätte die Überschrift zu diesem Bild heißen müssen: "Kalbfell im Schlachthof" aber das hätte man auch falsch verstehen können. Der Oberbürgermeister bei der Einweihung des neuen Schlachthofes am Südbahnhof 1961.
Bildertanz-Quelle: Wilhelm Hammer
Das Wasser der Echaz verfärbte sich blutrot, wenn es im alten Reutlinger Schlachthof in der Lederstraße hoch herging. Seit 1871 war der Schlachthof in einem alten Gebäude des Bruderhauses von der Metzgergenossenschaft betrieben worden. Und man war sich bald bewusst, dass dies keine Zukunft haben würde. So planten Stadt und Genossenschaft bereits vor dem ersten Weltkrieg ein neues Gebäude. Ebenso 1939, als wiederum ein Krieg, der zweite Weltkrieg, alle Pläne zunichte machte. In den fünfziger Jahren war es dann soweit. Der neue Schlachthof in der Nähe des Südbahnhofs wurde im Juli 1957 eröffnet - im ersten Bauabschnitt als Viehhof. Vor 50 Jahren dann, am 8. August 1959, wurde mit dem Rohbau des eigentlichen Schlachthauses begonnen. Am 20. Juli 1961 war dann alles schlachtreif.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Otto Künstle
LESERKOMMENTAR:
Thomas Canz: ... der erste Pächter in der neuen Kantine, im neuen Schlachthof in Eningen 1961 war der Gastronom und Metzger Erwin Canz war. Der außerdem auch noch die Wirtschaft zum Schlachthaus (siehe Bild) im Ledergraben bewirtete. Er war auch der letzt Pächter bis zum Abriss 1970. An genau dem Platz steht das heutige Parkhaus."
Thomas Canz: Ich war damals fünf Jahre alt, und bei der Eröffnung dabei. Mein Vater war der erste Pächter in der Kantine des Schlachthofes. Für mich als Kind war das, das größte Erlebnis überhaupt. Wenn man bedenkt, dass das Vieh von den Metzgern rings um Reutlingen herum, und auch von außerhalb, an den Schlachttagen heran gekarrt wurde.Die Metzger standen mit ihren Viehanhängern auf dem ganzen Hof verteilt. Es war nicht erlaubt sich in der Nähe der Schlacht und Zerlege halle, aufzuhalten.Aber als Kind war ich viel zu neugierig. Die Tiere wurden damals per Hand mit einem Bolzen Schuss gerät getötet.
Ursula Rein: Wir haben im Jahr 1960 meine Konfirmation im Gasthof Schlachthaus gefeier
»Der Schlachthof ist eine uralte Einrichtung der Stadt. Das Gewerbe der Metzger gehört zu den ältesten in der alten Freien Reichsstadt Reutlingen. Bereits in Urkunden aus dem 14. Jahrhundert sind sogenannte "Fleischbänke" erwähnt. Bis zur Inbetriebnahme des neuen städtischen Schlachthofs beim Südbahnhof wurde das Reutlinger Schlachthaus von der Metzgergenosenschaft betrieben und befand sich im Gebäude Lederstraße 94. Dieses Gebäude hat die Metzgergenossenschaft von der Gustav-Werner-Stiftung zum Bruderhaus erworben und in den Jahren 1869-1871 zum Schlachthaus ausgebaut. Die Errichtung eines neuen Schlachthauses wurde aber bereits vor dem Ersten Weltkrieg geplant. Die Stadt hatte sich damals auch zur Erstellung bereit erklärt. Diese Baupläne sind durch den Krieg und die Verhältnisse in der Nachkriegszeit verhindert worden. Im Jahre 1928 erteilte dann die damalige Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung dem Gemeinderat die Auflage, bis 1932 einen neuen Schlachthof zu errichten. Durch den Ausbruch der Weltwirtschaftskrise konnte jedoch auch dieser Auflage nicht entsprochen werden. In den folgenden Jahren war es wenigstens möglich, die für den Neubau erforderlichen Grundstücke beim Südbahnhof zu erwerben. Im Jahre 1939 sollte der Neubau abermals in Angriff genommen werden. Er kam jedoch wegen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wiederum nicht zur Ausführung. Nach Kriegsende mussten zuerst die Kriegsfolgen beseitigt werden, bevor an den Neubau eines Schlachthofes gedacht werden konnte.«
Aus: Reutlingen 1965 - Zwanzig Jahre nach Kriegsende
Am 8. August 1959, wurde dann schließlich mit dem Bau des Schlachthofes begonnen.Oberbürgermeister Oskar Kalbfell war natürlich stolz auf diese Einrichtung. Der Preis des guten Stückes: 4,8 Millionen DM.
Erstveröffentlichung am 28. September 2010 (Siehe auch Kommentare)
Bildertanz-Fotos: Wilhelm Hammer
Bildertanz-Quelle: Wilhelm Hammer
Das Wasser der Echaz verfärbte sich blutrot, wenn es im alten Reutlinger Schlachthof in der Lederstraße hoch herging. Seit 1871 war der Schlachthof in einem alten Gebäude des Bruderhauses von der Metzgergenossenschaft betrieben worden. Und man war sich bald bewusst, dass dies keine Zukunft haben würde. So planten Stadt und Genossenschaft bereits vor dem ersten Weltkrieg ein neues Gebäude. Ebenso 1939, als wiederum ein Krieg, der zweite Weltkrieg, alle Pläne zunichte machte. In den fünfziger Jahren war es dann soweit. Der neue Schlachthof in der Nähe des Südbahnhofs wurde im Juli 1957 eröffnet - im ersten Bauabschnitt als Viehhof. Vor 50 Jahren dann, am 8. August 1959, wurde mit dem Rohbau des eigentlichen Schlachthauses begonnen. Am 20. Juli 1961 war dann alles schlachtreif.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Otto Künstle
LESERKOMMENTAR:
Thomas Canz: ... der erste Pächter in der neuen Kantine, im neuen Schlachthof in Eningen 1961 war der Gastronom und Metzger Erwin Canz war. Der außerdem auch noch die Wirtschaft zum Schlachthaus (siehe Bild) im Ledergraben bewirtete. Er war auch der letzt Pächter bis zum Abriss 1970. An genau dem Platz steht das heutige Parkhaus."
Thomas Canz: Ich war damals fünf Jahre alt, und bei der Eröffnung dabei. Mein Vater war der erste Pächter in der Kantine des Schlachthofes. Für mich als Kind war das, das größte Erlebnis überhaupt. Wenn man bedenkt, dass das Vieh von den Metzgern rings um Reutlingen herum, und auch von außerhalb, an den Schlachttagen heran gekarrt wurde.Die Metzger standen mit ihren Viehanhängern auf dem ganzen Hof verteilt. Es war nicht erlaubt sich in der Nähe der Schlacht und Zerlege halle, aufzuhalten.Aber als Kind war ich viel zu neugierig. Die Tiere wurden damals per Hand mit einem Bolzen Schuss gerät getötet.
Ursula Rein: Wir haben im Jahr 1960 meine Konfirmation im Gasthof Schlachthaus gefeier
»Der Schlachthof ist eine uralte Einrichtung der Stadt. Das Gewerbe der Metzger gehört zu den ältesten in der alten Freien Reichsstadt Reutlingen. Bereits in Urkunden aus dem 14. Jahrhundert sind sogenannte "Fleischbänke" erwähnt. Bis zur Inbetriebnahme des neuen städtischen Schlachthofs beim Südbahnhof wurde das Reutlinger Schlachthaus von der Metzgergenosenschaft betrieben und befand sich im Gebäude Lederstraße 94. Dieses Gebäude hat die Metzgergenossenschaft von der Gustav-Werner-Stiftung zum Bruderhaus erworben und in den Jahren 1869-1871 zum Schlachthaus ausgebaut. Die Errichtung eines neuen Schlachthauses wurde aber bereits vor dem Ersten Weltkrieg geplant. Die Stadt hatte sich damals auch zur Erstellung bereit erklärt. Diese Baupläne sind durch den Krieg und die Verhältnisse in der Nachkriegszeit verhindert worden. Im Jahre 1928 erteilte dann die damalige Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung dem Gemeinderat die Auflage, bis 1932 einen neuen Schlachthof zu errichten. Durch den Ausbruch der Weltwirtschaftskrise konnte jedoch auch dieser Auflage nicht entsprochen werden. In den folgenden Jahren war es wenigstens möglich, die für den Neubau erforderlichen Grundstücke beim Südbahnhof zu erwerben. Im Jahre 1939 sollte der Neubau abermals in Angriff genommen werden. Er kam jedoch wegen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wiederum nicht zur Ausführung. Nach Kriegsende mussten zuerst die Kriegsfolgen beseitigt werden, bevor an den Neubau eines Schlachthofes gedacht werden konnte.«
Aus: Reutlingen 1965 - Zwanzig Jahre nach Kriegsende
Am 8. August 1959, wurde dann schließlich mit dem Bau des Schlachthofes begonnen.Oberbürgermeister Oskar Kalbfell war natürlich stolz auf diese Einrichtung. Der Preis des guten Stückes: 4,8 Millionen DM.
Erstveröffentlichung am 28. September 2010 (Siehe auch Kommentare)
Bildertanz-Fotos: Wilhelm Hammer
4 Kommentare:
Solche Bilder der alltäglichen Arbeit sind sehr gut.
Danke. Weiter so.
Gruß,
Heinrich
Hallo guten Tag,
was Sie in dem Kommentar nicht schreiben ist, dass der erste Pächter in der neuen Kantine, im neuen Schlachthof in Eningen 1961 der Gastronom und Metzger Erwin Canz war.
Der außer dem auch noch die Gaststätte zum Schlachthaus im Ledergraben bewirtete.
Er war auch der letzt Pächter bis zum Abriss 1970.
An genau dem Platz steht das heutige Parkhaus.
Mfg Thomas Canz.
Don't kill the animals
Don't eat animals
They are your brothers and sisters
You can choose what you eat
You can not choose who you eat
Schnitzel... jeden Tag...mhhh...lecker...
Arme Schweine, die keine Schweine essen dürfen.
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