Dienstag, 31. Dezember 2019

Lange Nasen für Prognosen



Das Bild zeigt ein Buch aus dem Jahr 1995, mit dem sich ein Guru einen Blick auf das Neue Jahr gönnte. Bevor es beginnt, kramen wir mal  inn den Prognosen früherer Propheten und staunen, wie gerne sich die Experten irrten - und das sogar auf dem Gebiet, das menschengemacht, doch ganz unter unserer Kontrolle steht: die Technik. Wer sich in den letzten Tagen umschaute, wird feststellen, dass die meisten Prognosen sich auch jetzt mit der Entwicklung der Technik beschäftigen. Deshalb unsere Prognose: Das bleibt so, bis wir endlich schlauer werden...

Der Physiker Nils Bohr sagte einmal: »Nichts ist so schwer vorherzusagen wie die Zukunft.« Mit Blick auf unser neues Jahrhundert, das so vielversprechend begann und momentan uns alle irritiert, stöbert Raimund Vollmer in den Fehlprognosen der Vergangenheit.

1876: »Dieses Telefon hat so viele Nachteile, dass es für die Kommunikation nicht in Betracht kommen kann. Dieses Gerät ist offensichtlich ohne Wert für uns.«
Western Union in einem internen Memo

1880: »Der Plattenspieler ... hat keinen kommerziellen Wert.«
Thomas Edison, Erfinder

1895: »Es ist unmöglich, dass Maschinen, die schwerer sind als Luft, fliegen können.«
Lord Kelvin, schottischer Mathematiker und Physiker

1897: »Radio hat keine Zukunft.«
Lord Kelvin, schottischer Mathematiker und Physiker

1899: »Alles, was erfunden werden kann, ist bereits erfunden.«
Charles H. Duell, Chef des amerikanischen Patentamtes

1900: »Röntgenstrahlen sind eine Schwindelei.«
Lord Kelvin

1902: »Vielen Gerüchten zum Trotz werden in naher Zukunft keine für das Automobil bestimmte Straßen gebaut werden.«
Harper`s Weekly

1908: »Ich gebe zu, dass ich noch 1901 zu meinem Bruder Orville sagte, dass auch in den nächsten 50 Jahren der Mensch nicht fliegen wird. Seitdem meide ich alle Vorhersagen.«
Wilbur Wright, amerikanischer Luftfahrtpionier

1911: »Flugzeuge sind ein interessantes Spielzeug, aber ohne militärischen Nutzen.«
Ferdinand Foch, französischer Militärstratege

1922: »Niemand fürchtet eine japanische Seeflotte, die eine unerwartete Attacke auf unsere pazifische Stellungen ausführen könnte. Das Radio macht jede Überraschung unmöglich.«
Josephus Daniels, amerikanischer Marineminister

1927: »Wer zum Teufel möchte schon gerne Schauspieler reden hören?«
Harry M. Warner, Warner Brothers

1932: »Es gibt nicht den leisesten Hinweis darauf, dass Nuklear-Energie jemals verfügbar sein wird.«
Albert Einstein, Physiker

1939: »Das Fernsehen wird niemals ein ernsthafter Wettbewerber für das Radio sein. Denn die Leute müssen dabei sitzen und ihre Augen auf einen Bildschirm heften. Die durchschnittliche amerikanische Familie hat dafür keine Zeit..«
New York Times

1943: »Ich denke, es gibt einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer.«
Thomas Watson Sen., Chairman of IBM

1949: »In der Zukunft werden Computer vielleicht nur noch 1,5 Tonnen wiegen.«
Popular Mechanics

1950: »Eines Tages werden Ladies ihre Computer mit in den Park nehmen und sich gegenseitig erzählen: ‚Mein kleiner Computer hat heute Morgen so lustige Sachen gesagt.’«
Alan Turing, britischer Computerwissenschaftler

1956: »Raumfahrt ist völliger Quatsch.«
Richard Wooley, britischer Astronom

1962: »Wir mögen ihren Sound nicht. Gitarrengruppen haben keine Zukunft.«
DECCA Records in einer Absage an die Beatles
 
1966: „Wesley Pruden jr., Redakteur der amerikanischen Wochenzeitung National Observer, buchte telephonisch beim Computer-Zentrum der American Airlines einen Flug von Chicago nach Washington. Die Konservenstimme des Automaten bestätigte den Auftrag.
„Wir wissen von nichts“, erklärte jedoch der American-Airlines-Angestellte am Abflugschalter, als Pruden am Chicagoer Flughafen erschien, „aber das kommt jetzt öfter vor. Wir hatten einmal eine gut organisierte Luftfahrtgesellschaft – dann kriegten wir die Computer.“
Der Spiegel, 3. Oktober 1966: „Technik – Computer – Stille Spengler“
 
1977: »Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, warum Individuen einen Computer zuhause haben sollten.«
Kenneth Olsen, President, Chairman and Founder of Digital Equipment

1979: »Steuersenkungen sind möglich, ohne große Defizite zu erzeugen.«
U.S. News & World Report

1981: »640 Kilobytes – das ist genug.«
William H. Gates III, Gründer von Microsoft

1983: »Kann sich jemand wirklich das Jahr 2000 ohne Heimroboter vorstellen?«
Nolan Bushnell, Erfinder des ersten kommerziellen Videospiel Pong


Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer (Archiv

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Passt dazu: „If you want to succeed, double your failure rate.“

Thomas John WatsonSr., US-amerikanischer Unternehmer und bis 1956 Vorstandsvorsitzender von IBM. Er war einer der reichsten Männer seiner Zeit.

dinhdiepphuongtrinh hat gesagt…

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Felix Wenzel hat gesagt…

Sehr interessant! Das war ohne Frage viel Recherche-Arbeit!

Schöne Grüße,
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