Noch ahnt niemand, dass mit dem Neuen Jahr 1933 die schlimmste Periode in der Geschichte Deutschland beginnen sollte - und mit der Zerstörung etlicher stadtprägender Gebäude enden sollte. Aber der Marktplatz hat einige seiner heute noch charakteristischen Merkmale behalten können. Und wenn am Spitalhof der Spitzturm fehlt, dann hat das nichts mit dem Krieg zu tun. Auch die Fassade der heutigen Kreissparkasse wurde erst in der Nachkriegszeit erneuert. Allerdings wurde wohl das Haus daneben, das Haus Schranz, von grundauf wiederaufgebaut - in Anlehnung an den ursprünglichen Stil. Links und rechts im Vordergrund des Bilder stehen nunmehr auch Bankgebäude. Und weil so viele Banken heute den Marktplatz säumen, könnte man ihn inzwischen auch den Bankplatz Reutlingens nennen. Das ist vielleicht dann auch die größte Neuerung in den letzten 40 Jahren.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Fritz Haux
1 Kommentar:
Ein schönes Foto - es zeigt die Fassade der Kreissparkasse in der ursprünglich (aus heutiger Sicht zeitloser) Form. Die Einweihung fand im April 1932 statt, der Architekt war der Architekt Staiger aus Reutlingen. Die Außenwand des Betonbaus wurde seinerzeit aus Gründen der Wetterfestigkeit und des gefälligeren Aussehens (so ein zeitgenössischer Bericht) mit Travertin verkleidet und einem "Schmuck" über dem Haupteingang nämlich dem Büble mit der Sparbüchse geschaffen von dem Bildhauer Grävenitz. Wie schön und wie schade, dass die Umgestaltung in der jüngeren Zeit dies alles zerstört hat und durch die heutige Metallfassade ersetzt wurde, an der alles billig aussieht - verstärkt durch die deplatzierten Blumenkästen, alles ein unwürdiges Schmuckstück.
Das Haus Schranz war nach meinen Recherchen im Krieg nicht zerstört. Die Fassade wurde öfters umgestaltet und purifiziert -aber in seinen Proportionen unverändert.
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