Bei der Verbrauchergenossenschaft Reutlingen konnte man nur Mitglied werden, wenn man Arier war. Was für Zeiten!!! Gefunden im Echaz-Boten anlässlich der 1000-Jahr-Feier Pfullingens.
Werner Früh schreibt dazu: "Ein
interessantes Thema. Die meisten der wirtschaftlich sehr erfolgreichen
Konsumgenossenschaften wurden bereits vor 1900 gegründet. Die
gewerkschafts- und SPD nahen Konsumgenossenschaften waren bereits ab
1932 den Nazis ein Dorn im Auge, zudem wurden
sie als "jüdisch" angesehen. Auf Konsumläden - es gab sie in jeder
Stadt - wurden auch immer wieder Brandanschläge verübt oder
Schaufensterscheiben eingeschlagen. Im Mai 1933 wurden die
Konsumgenossenschaften und ihre zentralen Organisationen von den Nazis
gleichgeschaltet und dadurch aufgelöst.Sie mussten von nun an den Namen
"Verbrauchergenossenschaften" tragen und gehörten fortan dem Reichsbund
der deutschen Verbrauchergenossenschaften an und wohl konnten nur Arier
Mitglied werden.
Nach
dem Krieg kamen die Konsumgenossenschaften wieder zurück, auch die in
RT, die in der Tübinger Straße 79 ihre Geschäftsstelle hatte. Etwas
später, in den 60er Jahren wurde diese zu einem Co-oP Supermarkt
umgebaut, der ziemlich lange dort betrieben wurde.Auch andere, ehemalige
Konsum-Läden firmierten nun unter Co-op
Auf
dem Grundstück Tübinger Straße 79 wo einst der Co-oP Supermarkt stand,
wird im Moment - wenn ich das richtig weiß - gebaut. Weiß jemand, was
dort hinkommt? Hat jemand ein Foto von diesem Co-oP Supermarkt oder
eines von den Konsum-Läden in RT"
Außerdem erhielten wir noch diese arische Rechnung aus dem Jahr 1937 per Email. HIER
3 Kommentare:
Ein interessantes Thema. Die meisten der wirtschaftlich sehr erfolgreichen Konsumgenossenschaften wurden bereits vor 1900 gegründet. Die gewerkschafts- und SPD nahen Konsumgenossenschaften waren bereits ab 1932 den Nazis ein Dorn im Auge, zudem wurden sie als "jüdisch" angesehen. Auf Konsumläden - es gab sie in jeder Stadt - wurden auch immer wieder Brandanschläge verübt oder Schaufensterscheiben eingeschlagen. Im Mai 1933 wurden die Konsumgenossenschaften und ihre zentralen Organisationen von den Nazis gleichgeschaltet und dadurch aufgelöst.Sie mussten von nun an den Namen "Verbrauchergenossenschaften" tragen und gehörten fortan dem Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften an und wohl konnten nur Arier Mitglied werden.
Nach dem Krieg kamen die Konsumgenossenschaften wieder zurück, auch die in RT, die in der Tübinger Straße 79 ihre Geschäftsstelle hatte. Etwas später, in den 60er Jahren wurde diese zu einem Co-oP Supermarkt umgebaut, der ziemlich lange dort betrieben wurde.Auch andere, ehemalige Konsum-Läden firmierten nun unter Co-op
Auf dem Grundstück Tübinger Straße 79 wo einst der Co-oP Supermarkt stand, wird im Moment - wenn ich das richtig weiß - gebaut. Weiß jemand, was dort hinkommt? Hat jemand ein Foto von diesem Co-oP Supermarkt oder eines von den Konsum-Läden in RT?
Dem Kommentar von Herrn Früh kann man nur zustimmen. Nach der "Machtübernahme" war der Handel, der von der Nazi-Ideologie als unproduktiv, jüdisch und somit als schmarotzerhaft angesehen wurde (nicht meine Auffassung, sondern aus Sicht der Nazi-Ideologie) massiven Eingriffen ausgesetzt. So wurden die Verbraucher-Genossenschaften rasch gleichgeschaltet und die Rabatte, die dem Endverbraucher gewährt werden dürften (einschl. Werbegeschenke) auf 3 % beschränkt, eine Regelung, praktisch nie aufgehoben wurde, solange es Verbrauchergenossenschafen gab. Dies gipfelte dann ab 1938 in Zwangsarisierungen (ein ganz scheussliches Wort) ganz besonders im Handel. Man denke nur an Neckermann, Reutlinger Namen will ich lieber nicht nennen.
H.R.
Erstaunlich trotz allem:
wurde das Bio-Brot nun von den Nazis erfunden? Wenn ja, was sagen denn die Grünen dazu?
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