Montag, 29. Mai 2017

FROG AROUND THE CLOCK


.

Dauerkonzert in einem Froschteich im Wald zwischen Reicheneck und Metzingen. Hunderte der Tiere müssen hier leben. Doch man hört sie in erster Linie. Man sieht sie nicht. Und dann doch. Zwischen dem Schilf..
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Mittwoch, 24. Mai 2017

Vor 150 Jahren: Idylle in der Stadtmauerstraße

Bildertanz-Quelle:Stadtarchiv

Heute in der Theodor-Heuss-Schule...


Auf Einladung von Petra Hann-Bader, Lehrerin an der Theodor-Heuss-Schule, durfte ich heute morgen im Deutschunterricht etwas über Journalismus erzählen. Es hat mir und - ich glaube - auch den Schülern einen Riesenspaß gemacht, eine Schulstunde lang die Welt der Medien an sich vorbeistreifen zu lassen. Ganz am Schluss ließ ich dann die Katze aus dem Sack, dass ich beim Bildertanz mitmache. Zu meinem irgendwie dann doch gearteten Erstaunen war ihnen diese Seite durchaus bekannt, hatte offensichtlich auch ihre Sympathie. Fazit: Klasse Jugend, sehr interessiert an ihrer Welt. Raimund Vollmer

Montag, 22. Mai 2017

Die letzten Worte eines Buches: "Wir brauchen Milieu, um uns wohlzufühlen." (Peter M. Bode)

Bildertanz-Quelle:Lebensqualität, Verlag aspekte paper/1975 /Zusammenstellung: Raimund Vollmer

(Kommentar) Auf Facebook gab es gestern und auch noch heute eine zum Teil heftig geführte, aber auch humorvolle Diskussion um die architektonische Neugestaltung des alten Bruderhausgeländes und seiner Umgebung. Irgendwie halten die Freunde der vor allem durch Schachtelbauten definierten Architektur nichts von der Kritik an diesen Bauwerken. Und die Kritiker halten nichts von diesen Bauwerken. Mehr durch Zufall fiel mir heute morgen ein in meinem Bücherschrank verstecktes Büchlein aus dem Jahr 1975 in die Hände, das sich mit dem Thema "Lebensqualität" beschäftigt. Ganz am Ende dieses Buches stutzte ich, weil es mit dem Credo endete, das mir auch so in den letzten Tagen durch den Kopf ging: das Verschwinden des Begriffs Milieus durch den Begriff Quartier. Der Münchner Architekturkritiker beendet das von Uwe Schultz herausgegebene Taschenbuch mit dem Satz: "Wir brauchen Milieu, um uns wohlzufühlen." Ich glaube, dass dies irgendwie der rote Faden ist, der sich durch alles zieht, was wir hier im Bildertanz seit 2009 veröffentlicht haben. Milieu - das ist unsere große Sehnsucht. Es ist natürlich erschütternd zu sehen, dass ausgerechnet die Institution, der wir am stärksten in unserer Stadt die Entstehung eines Milieus anvertrauen, ein Gebäude an der Grenze zur Kernstadt errichtet hat, das diesem Wunsch am wenigsten gerecht wird: die GWG. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Sie berichtet nur: Alles vermietet. Ich würde das am liebsten verballhornen und dagegensetzen: Alles vernietet. Stimmt allerdings nicht. Im selben Stil soll es ja städtebauchlich weitergehen... Raimund Vollmer

Sonntag, 21. Mai 2017

Stattmilieu: Im Quartier der Schachteln







Sie haben nun das Sagen in unserer Stadt - die Flachdachbauten rund um die Stadthalle. Ob sie Reutlingen tatsächlich jenes Ambiente geben, das notwendig ist, um sich eine großstädtische Silhouette zu geben, ist sicherlich eine Frage, über die sich trefflich streiten lässt. Tatsache scheint jedenfalls zu sein, dass unser aller Goethe doch Recht hatte, als er mal meinte, dass die Architektur jene Kunst sei, die der Macht am nächsten stünde - sei es nun öffentliche oder wirtschaftliche Macht. Was verschwindet, was man jetzt oder in wenigen Jahren noch bitter bereuen wird, dessen Fehlen auch der neue Begriff des Quartiers nicht kompensieren kann, das ist der Begriff des Milieus. Ich glaube, dass ich da nicht ganz falsch liege, wenn ich behaupte, dass der Begriff des Milieus selbst bereits aus unserem Wortschatz verschwunden ist oder klinisch hinweggentrifiziert wird - und wir mit unserer Kritik an der Stadt hier im BILDERTANZ exakt dies meinen. Dem Ensemble der "Tonne", deren Neubau wir - Roland, Werner und ich - gestern besichtigen konnten, wird genau das fehlen - das Milieu der Planie. Das ist übrigens keine Kritik an der neuen "Tonne", die ja nun auch eine Schachtel ist - auch ihre Spiegelwand wird in ihrer tausendfachen Projektion der Umgebung uns das nicht widergeben können, was wir über alle rechteckig verpflasterten Plätze und Schachteln hinweg vermissen werden: eben dieses Milieu. Raimund Vollmer
 Bildertanz-Quelle: RV

Samstag, 20. Mai 2017

Motorschau 1949/1950: Als Reutlingen noch die IAA war

Die ersten Internationalen Automobilausstellungen - also das, was man danach IAA nannte - fanden in der frischgebackenen Bundesrepublik 1949 und 1950 in Reutlingen statt - kaum zu glauben, aber wahr. Reutlingen war die Hauptstadt des Autos, nicht Frankfurt.

Bildertanz-Quelle:Kalbfell-Buch/Hermann Rieker

Freitag, 19. Mai 2017

Wird hier bereits am zweispurigen "Ledergraben" gearbeitet?

Da gibt es doch tatsächlich Konzepte, den Ledergraben auf  zwei Spuren zu verengen.Wer soll das bezahlen? Natürlich der Bürger - mit Steuergeldern und am Steuer mit Staus, die ganz bestimmt nicht die Umweltbelastung verringern.
Bildertanz-Quelle: Kalbfell 1965

Donnerstag, 18. Mai 2017

Der doppelte Boden - Ein Dorf wehrt sich



Ein Kommentar
Autor: Raimund Vollmer

"Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist,
sondern es muss Gesetz sein, weil es recht ist."

Montesquieu (1689-1755), französischer Staatsphilosoph, der die Grundlagen schuf, auf denen unsere Demokratien basieren

Szene im Radio: Der Journalist las seine vorher schriftlich eingereichten Fragen vor. Der Kämmerer antwortete, indem er seine vorgefasste Stellungnahme ebenfalls vortrug. Ein seltsames Interview. Der Kämmerer hatte Schweißperlen auf der Stirn. Nur ein einziges falsches Wort - und ein zig Millionen schwerer, 500 Seiten starker Vertrag würde ihm und seiner Stadt um die Ohren fliegen. 
Das Recht war auf der Seite der Macht.
Szene im Vereinszimmer: Gestern in Altenburg. Eine Bürgerinitiative namens "Liebenswerter Nordraum", die nach den Worten ihres Vorsitzenden immer dann auftritt, wenn irgendetwas im Ort nicht liebenswert ist, hatte Bürger und Stadträte zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Reutlingen will ein Gewerbegebiet, das es sich mit der Nachbargemeinde Kirchentellinsfurt teilt, massiv erweitern, auf 30 Hektar verdoppeln. Dazu sollte es zuerst einmal in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden. Der Bezirksgemeinderat des Dorfes, elf Amateure, hatte in mühsamer Kleinarbeit diesen Vorschlag geprüft und festgestellt, dass diese Erweiterung von vorne bis hinten kompletter Unsinn sei. Er hatte deshalb einen Alternativ-Vorschlag unterbreitet.
Das war fast auf den Tag genau zwei Jahre her. Der kleine Elferrat hatte deshalb gegen eine wie auch immer geartete Prüfung durch Fachleute gestimmt, weil diese genauso unsinnig war wie der Versuch, freie Flächen auf dem Mond daraufhin zu untersuchen, ob sie in den hiesigen Flächennutzungsplan aufgenommen werden sollen. Bei alldem berief sich der Bezirksgemeinderat auf Verträge, die bis in die Zeit der Eingemeindung zurückreichen. Da stand zum Beispiel drin, dass die Altenburger, seit 1972 ein Teilort Reutlingens, die Planungshoheit haben. Nichts dürfe gegen den Willen der Politamateure aus der 1800-Seelen-Gemeinde entschieden werden. 
Mit elf zu null Stimmen hatten sie gegen jedes Prüfverfahren votiert. Doch das Recht schlug sich auf die Seite der Macht.
Der Stadtrat stimmte im Dezember 2016 mit großer Mehrheit für eine Prüfung. Gestern bekundeten CDU, SPD, Freie Wähler, Grüne, Linke (FDP und WIR waren nicht der Einladung gefolgt), dass die Altenburger sehr gute Sachargumente auf ihrer Seite hätten, die gegen eine Einbeziehung des fraglichen Geländes in den Flächennutzungsplan sprechen. Da klang durch, dass sich selbst die Profis in der Prüfungskommission kaum den Argumenten der Amateure verschließen könnten. 
Also: viel Getue um Nichts. Nicht ganz. Oder klarer gesagt: überhaupt nicht.
Denn - so warnten Juristen im Rat und im Publikum des sehr gut besetzten Vereinszimmers - der Bezirksgemeinderat sollte auf sein Recht auf Selbstbestimmung, also auf Planungshoheit, nicht zu sehr setzen.
Da fiel dem Schreiber dieser Zeilen jenes seltsame Interview wieder ein, dass er einmal während einer Autofahrt im damals noch sehr sendeschwachen Deutschlandfunk mit vielen Unterbrechungen gehört hatte. Es ging in der journalistisch höchst spannend vorgetragenen Sendung um Cross Border Leasing. Klamme Kommunen verscherbelten in den neunziger und zweitausender Jahren an amerikanische Investoren für einen Apfel und ein Ei ihre unter- oder oberirdischen Infrastrukturen wie zum Beispiel Kanalnetze oder Straßenbahnen.
Reutlingen hat da nicht mitgemacht, obwohl die Versuchung bestimmt sehr, sehr groß gewesen war.
Die Verträge sind so geheim, dass Stadträte bei deren Begutachtung noch nicht einmal Kopien machen durften. Aber das Geld lockte. So griff man überall in Deutschland zu. Der befragte Stadtkämmerer - er kommt aus dem Rheinland -  hatte inzwischen begriffen, auf was sich seine Kommune eingelassen hatte, wusste, dass ein einziges falsches Wort zu Schadensersatz in Millionenhöhe und anderen Strafen führen konnte. Die Verträge waren wasserdicht. Ihm war klar geworden, dass seine Stadt vor amerikanischen Gerichten noch nicht einmal mehr in Gottes Hand sein würde, sondern dem Teufel ausgeliefert wäre. Das waren absolute Profiverträge, die mit einem Millionenaufwand von den schlauesten Kanzleien der Welt formuliert worden waren. Immerhin ging es ja auch um Staatsgrenzen überschreitende Vermögensübertragungen in dreistelligen Millionenbeträgen - egal, ob Dollar oder Euro.
Bei den Eingemeindungen vor mehr als vier Jahrzehnten ging es auch um Vermögensübertragungen, nicht ganz so hoch und in DM statt in Euro, aber es waren jahrhundertealte Existenzen, die da mit gesetzlichen Druck (bis hin zu Zwangseingemeindungen wie in Rübgarten) übereignet wurden.Alle gehorchten dem Gesetz. Auch Altenburg. Denn das Wort des Gesetzes gilt.
Juristen waren auch beteiligt, aber die waren damals schon mehr auf der Seite der Nehmer, nicht der sich aufgebenden Gemeinde. Was da politisch vereinbart werden würde, um die verletzten Seelen der Bürgermeister und ihrer Dörfer zu heilen, war in Paragraphen gegossene Prosa ohne juristische Relevanz. Das wurde gestern in Altenburg allen Teilnehmern klar. Solange keiner das einklagte, was da auf dem Eingemeindungspapier stand, würde das ja auch keiner merken, dass hinter dem vereinbarten Individual-Recht kein allgemeines Gesetz stand. Denn diese Sonderrechte standen in sogenannten "Absichtserklärungen" mit entsprechendem Status. 

Szene im Radio. Langsam nähert sich das Drama seinem Höhepunkt. Der Journalist erklärt, wie windig die Verträge sind und dass da mit doppeltem Boden gearbeitet wurde. Obwohl zum Beispiel Kläranlagen an die ausländischen Investoren übertragen wurden, fände man nichts darüber in den Grundbucheinträgen der Städte. Denn die Grundstücke seien auf einer Art Erbpacht vergeben worden. Laufzeit: 99 Jahre. Die Investoren hingegen verbuchten die Grundstücke als ihr Eigentum, wurden in den Statistiken gar als ausländische Direktinvestition verbucht. Der Grund: nach amerikanischem Recht war alles, was länger als 25 Jahre im Besitz ist, in Eigentum übergangen - in Deutschland gilt dies erst ab 100 Jahre. So hatte sich das Vermögen gleichsam virtuos und virtuell verdoppelt.Im Grundbuch der Bundesrepublik und im Grundbuch der USA.
Szene im Vereinszimmer. Während die Bezirksgemeinderäte bei ihren wirklich sorgfältig ausgeführten Vorarbeiten immer davon ausgingen, dass der Eingemeindungsvertrag mindestens 99 Jahre halten würde, warnten gestern die Juristen im Publikum und auf dem Podium aus ureigener Erfahrung davor, sich darauf zu verlassen.
Vertreter der Stadtverwaltung, die zu dieser Informationsveranstaltung eingeladen worden war, waren erst gar nicht gekommen. Vielleicht hätten er oder sie auch Schweißperlen auf der Stirn gehabt - wie der rheinische Stadtkämmerer. Dass nämlich die Verträge, die zwischen Stadt und Dorf abgeschlossen worden waren, in der Konsequenz keinen Pfifferling wert sein sollen, war für uns Bürger schon schwer zu verdauen. Die Stadtverwaltung wäre da nicht ohne massive Schelte aus der Veranstaltung herausgekommen.
Die Stadträte vermittelten hingegen den Eindruck, als suchten sie nach einer Lösung, wie sie den Altenburgern Recht geben konnten, ohne selbst das Gesicht zu verlieren. Sie versuchten, doppelten Boden zu gewinnen. Für sich und für Altenburg. Das Schlimmste, was ihnen nach dem gestrigen Abend passieren kann, wäre nun, dass das fragliche Gelände doch zum Zwecke der Gewerbe in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden würde. Dann waren ihre Tendenz-Worte gestern Schall und Rauch. Aber gut kommen sie auch nicht weg, wenn es abgelehnt wird. Denn die kleinen Bezirksgemeinderäte hatten ihnen schon vor zwei Jahren klitzeklein erklärt und sachkundig begründet, warum das Grundstück völlig ungeeignet ist. Nur hatten sie die Begründungen wohl nicht gelesen. Es ging ja auch nur um eine Prüfung, die allerdings präjudizierende Folgen haben würde. Und der Spruch, dass der, der prüft, auch bauen will, der klang den Altenburgern noch in den Ohren. Er war in Kirchentellinsfurt gefallen, mit der sich Altenburg das Gewerbegebiet teilt. Dort hatten die Gemeinderäte mit knapper Mehrheit einer Erweiterungsprüfung zugestimmt. 
Nun müssen die Stadträte damit leben, dass sie in der Causa Altenburg von den Bürgern geprüft werden, aber nicht nur hier in diesem kleinen Teilort am Neckar, sondern in allen Bezirksgemeinden. Denn dort wird man sich nun mehr oder minder offen fragen: Was sind unsere Verträge und Vereinbarungen eigentlich noch wert?
Gestern wurde von den Freien Wählern der Vorschlag unterbreitet, das Thema "Gewerbegebiet Mahden" im Rahmen eines Runden Tisches zwischen Stadträte, Stadtverwaltung und Ortschaftsrat zu klären. Dem soll dann eine öffentliche Veranstaltung mit den Beteiligten folgen. Ein entsprechender Antrag wird in den Stadtrat eingebracht. An neuen Fakten wird der Runde Tisch nicht viel bringen. Es ist der Versuch, das Gesicht zu wahren. Und das ist in einer Demokratie auch ein gutes Recht.  
Nachtrag: Die Veranstaltung gestern fand im Namen der Bürgerinitiative "Lebenswerter Nordraum" statt, die das Treffen sehr gut gemeistert hat. Der Autor dieser Zeilen hatte indes vorgeschlagen, dass der Bezirksgemeinderat (Ortschaftsrat) eine solche Veranstaltung im Rahmen einer "Bürgerversammlung" selbst in die Hand nehmen solle. Immerhin habe der hiesige Ortschaftsrat (das ist der juristisch relevante Begriff für Bezirksgemeinderat) die einstimmige Entscheidung gegen die Prüfung vor der Ortsbevölkerung zu verantworten. Es sei sein hoheitliches Thema. Der Autor hat diesen Vorschlag als Mitglied des Bezirksgemeinderates von Altenburg getan. Diese Anregung wurde abgelehnt mit dem Hinweis, die Stadt Reutlingen habe mitgeteilt, dass der Bezirksgemeinderat nicht das Recht habe, eine Bürgerversammlung einzuberufen.
Der Autor hat diese Behauptung recherchiert und in der Gemeindeordnung des Landes Baden-Württemberg den entsprechenden Passus dazu gefunden.  Im Paragraph 20a zum Thema "Einwohnerversammlung" heißt es gleich im ersten Absatz: "In Ortschaften können Einwohnerversammlungen auch vom Ortschaftsrat anberaumt werden, die entsprechend den Sätzen 5 und 6 vom Ortsvorsteher einberufen und geleitet werden; die Tagesordnung muss sich auf die Ortschaft beziehen; die Teilnahme kann auf die in der Ortschaft wohnenden Einwohner beschränkt werden; der Bürgermeister ist in jedem Fall teilnahmeberechtigt; bei Teilnahme ist dem Bürgermeister vom Vorsitzenden auf Verlangen jederzeit das Wort zu erteilen." Der Begriff des "Bürgermeisters" bezieht sich hier nicht auf den "Bezirksbürgermeister", er ist in der Nomenklatur der Gemeindeordnung "der Ortsvorsteher". Gemeint sind mit Bürgermeister tatsächlich die Repräsentanten der Stadtverwaltung mit dem Oberbürgermeister an der Spitze.
Die Rechtsauskunft der Stadt Reutlingen war also offensichtlich falsch, was einen erneut nachdenklich werden lässt.
Übrigens: Bei einer "Bürgerversammlung" hätte ein Vertreter der Stadt wohl kaum eine Einladung absagen können.Und noch etwas: Auf die Frage, was gewesen wäre, wenn der Bezirksgemeinderat nicht vor zwei Jahren "Nein" gesagt hätte, antwortete ein Stadtrat: "Wir müssen dem Bezirksgemeinderat dankbar sein". 
Ich bin stolz darauf, Mitglied dieses Bezirksgemeinderates zu sein.


Bildertanz-Foto:Raimund Vollmer

Sonntag, 14. Mai 2017

1959: Als Bundespräsident Theodor Heuss in Reutlingen war...


... da war das Grundgesetz gerade zehn Jahre alt. Es war das Jahr, in dem er seine zweite Amtsperiode beendete und Heinrich Lübke sein Nachfolger wurde. Heuss war am 7. Juni 1959 in Reutlingen zu Besuch (Bild links) Neben ihm Oberbürgermeister Oskar Kalbfell.

1954: Begrüßen durfte Reutlingens erster Nachkriegs-OB Deutschlands ersten Nachkriegs-Präsidenten auch schon am 30. August 1954, als das rechte Bild entstand. Zu diesem Anlass hatte Heuss die Patenschaft für das jüngste der sieben Kinder der Familie Dittmar übernommen. Siehe Bild unten.
Bildertanz-Foto: Familie Rist (Rommelsbach, links) Familie Dittmar (Oferdingen, rechts und unten)
Erstveröffentlichung: 23.5.2009

Samstag, 13. Mai 2017

Reutlingen 1909: Ecke Burgstraße/Urbanstraße...


... da gab es vor 100 Jahren die Delikatessen.
Bildertanz-Quelle: Charlies Schatulle
Erstveröffentlichung: 26.5.2009

Freitag, 12. Mai 2017

Marktplatz 1875: Im Hintergrund der alte Fruchtkasten...


... der bis zu seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg das Rathaus von Reutlingen war.
Bildertanz-Foto: Charlies Schatulle
Erstveröffentlichung: 27.5.2009


Donnerstag, 11. Mai 2017

Wilhelmstraße: Den Zigarren-Müller...


... gibt's auch schon lange nicht mehr. Und man fragt sich, wann war denn der letzte Tag? Als Pfeifenraucher (bis 2007) wusste ich, dass ich hier immer meinen Lieblingstabak bekam: "Three Nuns" (Drei Nonnen). Dazu hatte ich immer folgenden Witz parat: "Was ist eine Supernonne? Antwort: Eine Supernonnen ist eine Nonne, deren Mutter und Großmutter auch schon Nonne war..." Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle: Bert Wagner
Erstveröffentlichung: 25.11.2009

Dienstag, 9. Mai 2017

Emil Adolff - ein Blick vor 85 Jahren...


... auf die Fabrikgebäude...


... auf die Papiermaschine...


... auf den Hinterhof...


... in den sogenannten Holländersaal.
Bildertanz-Quelle: Charlies Schatulle

Montag, 8. Mai 2017

Sonntag, 7. Mai 2017

Nicht nur die alte Reichsstadt Reutlingen verlor im Krieg...


... ihr schönes Rathaus, sondern auch die Landeshauptstadt Stuttgart.
Erstveröffentlichung: Dezember 2009

Reise durch Reutlingen: Der Schlachthof




Eigentlich hätte die Überschrift ja heißen müssen: Kalbfell im Schlachthof, aber das hätte man auch falsch verstehen können.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Wilhelm Hammer

»Der Schlachthof ist eine uralte Einrichtung der Stadt. Das Gewerbe der Metzger gehört zu den ältesten in der alten Freien Reichsstadt Reutlingen. Bereits in Urkunden aus dem 14. Jahrhundert sind sogenannte "Fleischbänke" erwähnt. Bis zur Inbetriebnahme des neuen städtischen Schlachthofs beim Südbahnhof wurde das Reutlinger Schlachthaus von der Metzgergenosenschaft betrieben und befand sich im Gebäude Lederstraße 94. Dieses Gebäude hat die Metzgergenossenschaft von der Gustav-Werner-Stiftung zum Bruderhaus erworben und in den Jahren 1869-1871 zum Schlachthaus ausgebaut. Die Errichtung eines neuen Schlachthauses wurde aber bereits vor dem Ersten Weltkrieg geplant. Die Stadt hatte sich damals auch zur Erstellung bereit erklärt. Diese Baupläne sind durch den Krieg und die Verhältnisse in der Nachkriegszeit verhindert worden. Im Jahre 1928 erteilte dann die damalige Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung dem Gemeinderat die Auflage, bis 1932 einen neuen Schlachthof zu errichten. Durch den Ausbruch der Weltwirtschaftskrise konnte jedoch auch dieser Auflage nicht entsprochen werden. In den folgenden Jahren war es wenigstens möglich, die für den Neubau erforderlichen Grundstücke beim Südbahnhof zu erwerben. Im Jahre 1939 sollte der Neubau abermals in Angriff genommen werden. Er kam jedoch wegen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wiederum nicht zur Ausführung. Nach Kriegsende mussten zuerst die Kriegsfolgen beseitigt werden, bevor an den Neubau eines Schlachthofes gedacht werden konnte.«

Aus: Reutlingen 1965 - Zwanzig Jahre nach Kriegsende
Am 8. August 1959, wurde dann schließlich mit dem Bau des Schlachthofes begonnen.Oberbürgermeister Oskar Kalbfell war natürlich stolz auf diese Einrichtung. Der Preis des guten Stückes: 4,8 Millionen DM.

Erstveröffentlichung am 23.11.2009

Samstag, 6. Mai 2017

Vorortwort: Das Quartier

Zwischen Stadion und Hochhäusern...
Zwischen Dorf und Gewerbe
Keine planerische Macht ist stark genug, um bestimmen zu können, ob zum Beispiel ein Einkaufszentrum ein Erfolg wird oder nicht. In Orschel-Hagen weiß man dies längst.
Es ist eine große Versuchung, neue Wohngebiet in Quartiere umzubenennen - wie hier das Wittumgebiet von Rommelsbach. Irgendwann verliert es den Bezug zum alten Dorf - wie zum Beispiel das Baugebiet Mähder, das mehr und mehr ein eigenes Quartier darstellt. 
Neuerdings heißen Stadtviertel im modischen Stadtplanerjargon "Quartiere". Die Römerschanze scheint dies auf jeden Fall zu sein. Sie ist - wie Orschel-Hagen - kein eigener Stadtbezirk, sondern einfach nur ein Viertel. Ohne eigenes Parlament (Bezirksgemeinderat), ohne eigenes Rathaus (wie die "Bezirksämter" in den eingemeindeten Dörfern bis heute noch inoffiziell heißen). Ein Quartier ist eigentlich etwas, das von vornherein geplant worden ist. Es ist nicht natürlich - wie die Dörfer - gewachsen. Nun neigt die Stadt Reutlingen dazu, alles in Quartiere aufzuteilen und zu benennen. Es ist ein Wieselwort. Denn schwuppdiwupp ergibt sich die Frage: Braucht man in einem "Quartier" noch einen Bezirksgemeinderat? Oder muss das Rathaus noch ein Rathaus sein? Quartiere haben auch keine juristischen Grenzziehungen, sie ergeben sich. Man braucht keine Grünflächen zwischen den Quartieren. Eine breite Straße vollzieht die Differenzierung ebenso gut. Am Ende unterliegt alles dem Willen der Stadt, ihrer Zentralverwaltung und ihren Zentralräten. Also: Aufgepasst! Das Wort "Quartier" nicht ganz so schnell in unseren Vorortwortschatz einquartieren!!! Meint jedenfalls Euer Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer