Donnerstag, 31. Juli 2014

1911: Als über dem Bildertanzland ein Flugzeug abstürzte...


Bildertanz-Quelle: Sammlung Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein (aus den Beständen der Familie Fallscheer, Fotoplatte)

... war dies ein epochales Ereignis. Und wir fragten uns, wo das denn genau gewesen sei. Wir bekamen folgende Antworten, nachdem wir gemeint hatten, es könne die Rennwiese gewesen sein.

Schreibt uns Peter Weckherlin:
Das erste Flugzeug über Eningen!
Das Bild ist eine Rarität ersten Ranges.




Unsere Flugexpertin und Künstlerin Ulrike Franz hat von Amerika aus recherchieren lassen und brachte uns per Email folgende Erläuterung, die auch von Peter Weckherlin bestätigt wird

Kommentare:
Horst Neubauer schreibt, nachdem Ulrike Franz ihn um Recherche gebeten hatte: :
»Hallo Ulrike, nix Rennwiese, hab das Bild mal nähers angeschaut. Ich bin mir sicher, dass das Bild anlässlich einer Notlandung eines Flugzeuges entstanden ist. Der Ort ist zwischen Eningen und Pfullingen hinter dem heutigen Industriegebiet hinter dem heutigen POCO Markt, früher war das die EVG. Ich hab letztes Jahr mal ein Bild gesehen auf dem auch das Flugzeug zu sehen war. Muss mal ein bisschen recherchieren, aber ich find`s raus. Beste Fliegergrüsse aus Eningen. Horst«

Peter Weckherlin, unser Mann in Eningen, meinte:

»Im Hintergrund über dem Wagendach halbrechts der Berg mit Fels: der Mädlesfels, wir befinden uns also im Eninger Arbachtal. Dort ist 1911 ein Flugzeug gelandet. Das Flugzeug selbst ist winzig klein zu sehen (in der Luft).«




Horst Neubauer meint dann:
»Also der tatsächliche Landeort war auf der Gemarkung Eningen "Hinter Holz" im unteren Arbachtal
Das Datum: 11. Sept. 1911 anlässlich einer Veranstaltung Namens Deutschlandflug.
Das gezeigte Bild muss nach dem Wiederstart beim Über- Abflug gemacht worden sein.
Es gibt noch weitere Bilder, z. B. wie das Flugzeug am Boden steht mit dem Georgenberg im Hintergrund,
dieses war 2010 auf einem Eninger Kalender das Januar-Bild.
Ich schau mal, vielleicht find ich ja noch mehr
beste Fliegergrüsse Horst «

FrAuEn wusste es dann noch genauer:
»Hallo, die Landung fand auf dem Gewann "Eninger Öschle" statt. (Evtl. auch das Gewann "Kley Marxen Wies"). Das Gewann "Hinter Holz" liegt deutlich weiter vorne. Die Beschreibung war leider auch im SPD-Kalender falsch.«

Jetzt ergänzt FrAuEn:
»Der Schwäbische Ueberlandflug fand über eine Länge von 214 km statt. Der Aviatiker Hoffmann benötigte
für die Strecke 27 Stunden und belegte trotz der Notlandung in Eningen den vierten Platz,
was ihm noch ein Preisgeld von 4000 Mark einbrachte.
Mit dem hervorragenden aktuellen Bild sind inzwischen 13 Bilder des Spektakels bekannt.
Gruss aus EuA FrAuEn«


Dienstag, 29. Juli 2014

Die Tore von Reutlingen


Reutlingen 1545
»Die Maur fasst auch 6 Hauptthor ein,
Da man tut wandern aus und ein,
Doch bleibt das eine Thor verschlossen,
»Die Bruck davor ist abgestoßen,
Das Unter- und das Ettmaßthor,
wie auch das Oberthor fürwor,
Sind dermaßen von Grund gebaut,
Dass man sie mit Verwunderung schaut,
so stark und fest sind aufgericht,
Von Quarderstuckhen, wie man sieht,
Gefiert steigen sie hoch empor,
Sind wohl erbaut für alle Gfohr,
Unten mit Schutzgattern verwahrt,
Mit Schnellbruchen nach Kriegers Art,
Mit Thür und Riegel wohl versehen,
zuoberst drauf ein Glock thut stehen.
«
Johannes Fizion, ein Lehrer in Reutlingen, der 1653 starb,
eine Reimchronik über seine Heimatstadt hinterließ,
die 200 Jahre später Carl Bames für dessen "Chronika" zum Vorbild wurde.

Erstveröffentlicht am 22.1.2011

Montag, 28. Juli 2014

Sonntag, 27. Juli 2014

Der Zeppelin über dem Bildertanzland... (3)



wurde hier im Jahre 1936 aufgenommen. Wir fragen unsere Leser nun: In welchem Ort steht das Gebäude im Vordergrund. Es war bis Anfang der sechziger Jahre das Rathaus einer kleinen Gemeinde, die damals noch selbständig war.

Samstag, 26. Juli 2014

Der Zeppelin über dem Bildertanzland... (2)

... war wohl damals einen Ausflug wert. Hier sehen wir die Familie Fallscheer vor dem Gedenkstein zu Ehren von Graf Zeppelin, dessen Luftschiff LZ hier 1908 bei einem Demostrationsflug strandete. Das Foto entstammt einer Fotoplatte aus den Beständen des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein.

Wikipedia schreibt: »Auf dem Rückflug musste das LZ 4 schon zwei Stunden später abermals wegen Motorproblemen auf den Feldern bei Echterdingen in der Nähe von Stuttgart zwischenlanden. Hier riss ein aufkommender Sturm das Schiff am 5. August 1908 aus seiner Verankerung. Es strandete in einem Obstbaum, fing Feuer, und nach kürzester Zeit blieben von der stolzen Konstruktion nur noch rauchende Trümmer. Zwei Techniker, die mit der Reparatur der Maschinen beschäftigt waren, konnten sich nur durch einen gewagten Sprung retten. Obwohl niemand ernsthaft verletzt wurde, hätte dieser Unfall gewiss das wirtschaftliche Aus für die Luftschiffe bedeutet, hätte nicht einer der zahlreichen Zuschauer spontan eine Spendenaktion gestartet, die eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft im ganzen Land auslöste. So kam aus der Volksspende die eindrucksvolle Summe von 6.096.555 Mark zustande, die es dem Grafen ermöglichte, die Luftschiffbau Zeppelin GmbH zu gründen und eine Zeppelin-Stiftung ins Leben zu rufen. Das Zeppelin-Projekt stand damit auch endlich finanziell auf sicherem Boden.«

Bildertanz-Quelle: Sammlung Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein

Freitag, 25. Juli 2014

Der Zeppelin über dem Bildertanzland... (1)


... war natürlich vor 100 Jahren schon eine Attraktion. Dieses Foto, vermutlich aus 1936, fanden wir in einem kleinen Album, das uns  Ursel Deutschle aus Oferdingen übergab. Es stammt von ihrer Mutter und enthält Aufnahmen aus den zwanziger und dreißiger Jahren.
Bildertanz-Quelle: Ursel Deutschle

Übrigens: Das amerikanische Wall Street Journal verfasste jüngst eine Story über die Rückkehr der Giganten. 

Reutlingen an einem Sommerabend 2014 (2)












Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer (23.7.2014)

Kaiserreich & Weltkrieg: Turnerbund 1899

Bildertanz-Quelle: Friedrich Dittmar

Donnerstag, 24. Juli 2014

Reutlingen an einem Sommerabend 2014... (1)






Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer (23.7.2014)

Gestern im Garten des Heimatmuseums: Lieblingsbuch und Liebesgeschichte


Die elfjährige Ameli Banke las gestern abend aus ihremLieblingsbuch "Die Glücksbäckerin" vor. Sie war natürlich der Liebling des Publikums, das ihr sehr aufmerksam zuhörte. Knapp 80 Zuhörer und Zuhörerinnen kamen, um einerseits einen heiteren Abend im Freien zugenießen, andererseits aber auch mit einer Geldspende einem guten Zweck zu huldigen. Der Lions Club Neckar Alb, der in dieser Woche allabendlich zur traditionellen Lesewoche einlud, widmet in diesem Jahr die Einnahmen dem Präventionsprojekt "Lebensstark", das unter der Trägerschaft des Diakonieverbandes Jugendlichen an den beruflichen Schulen in Reutlingen und Metzingen helfen soll beim Start ins Berufsleben. Kooperationspartner der Lesewoche sind die Volkshochschule Reutlingen, das städtische Kulturamt und der Reutlinger General Anzeiger.
Natürlich wussten gestern abend nicht nur Ameli das Publikum zu fesseln, sondern auch die drei Sängerinnen von Blue Notes - und als zweite, wichtige Vorleserin Gudula Afanasjew, pensionierte Gymnasiallehrerin und engagierte Leselernpatin. Mit einer Liebesgeschichte erfreute sie die Gäste.








Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Mittwoch, 23. Juli 2014

Kaiserreich & Weltkrieg: Das Regiment 1899

Bildertanz-Quelle: Friedrich Dittmar

Erinnerungen an die Landesgartenschau 1984

1976 kam das Land Baden-Württemberg auf die glorreiche Idee, Landesgartenschauen im Wechsel mit den Bundesgartenschauen alle zwei Jahre durchzuführen. Fünf Millionen DM an Zuschuss wollte das Land dem Ausrichter geben, wenn dieser selbst ebenfalls fünf Millionen investieren würde. 1979 beschloss der Gemeinderat der Stadt Reutlingen, dass sich die Stadt um die Austragung einer Landesgartenschau bemühen solle. Man hatte auch bereits das Gelände ausgewählt. Mit 13,5 Hektar war es zwar am unteren Ende dessen, was als Gartenschau durchging, aber man wollte ja nicht etwas auf der grünen Wiese errichten, sondern die Grümsituation in der Stadt verbessern. Dazu hatte der Rat bereits 1977 Sanierungsmaßnahmen der Anlagen im Volkspark und in der Pomologie beschlossen. Es war ein Gebiet, das von Bebauung komplett umschlossen war. Bis 1981 besuchte der Stadtrat andere Städte und deren Grünanlagen, informierte sich und beriet sich. Am 22. Juni 1981 beschloss dann der Gemeinderat mit 22 Stimmen und 15 Gegenstimmen, 1984 die Landesgartenschau durchzuführen. Es wurde eine Gartenschau GmbH gegründet, deren Geschäftsführer Michael Martin wurde. Das Kepler-Gymnasium sollte - so eine Besonderheit - mit seinen Anlagen Teil der Schau werden. Das Problem war, dass die Landesgartenschau Eintrittspreise verlangte, aber die Schüler ja ungehinderten Zutritt zu ihren Schulen haben mussten. Die lagen aber nun mitten im Gelände. Sondervermerke auf den Schülerausweisen und freie Öffnung des Geländes vor Schulbeginn sorgten wohl dafür, dass man das Problem in den Griff bekam.
Insgesamt kamen 1,2 Millionen Menschen. So hatte sich das jedenfalls die Stadt aus dem Verkauf von 430.000 Einzelkarten und 23.000 Dauerkarten hochgerechnet.
Weitere Bilder HIER

Dienstag, 22. Juli 2014

Neckar hat wieder Hochwasser



Nur damit es dokumentiert ist. Bei Altenburg.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Stadthalle 2013: "Nur" 691.000 Euro Miese

Wir stellen fest: Im ersten Jahr ihrer Geschäftstätigkeit hat die Stadthallte statt eines erwarteten Defizits in Höhe von einer Million Euro nur ein Minus von 691.000 Euro gemacht. 280 Veranstaltungen gab es. 175.000 Gäste kamen. Aufgebessert hat das Ergebnis wohl die vielen Tagungen und Firmenveranstaltungen, die im Mittelpunkt der Geschäftspolitik stand.
Kommentar: So wird die "Halle für alle" wohl vor allem als Mehrzweckhalle ihren Unterhalt verdienen müssen. Wie die Listhalle.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Nachtrag: Bis zum 30. Juni 2013 waren in der Stadthalle bereits 136 Veranstaltungen ausgerichtet worden. Das Interesse setzte sich dann im zweiten Halbjahr fort. Vor einem Jahr berichtete Petra Roser, dass 43 Prozent der Veranstaltungen dem Kultursektor zuzuorden sei...

Das Arbachbad: Es würde in diesem Jahr 160 Jahre alt



1854 entstand das Arbachbad, das zwischen Pfullingen und Reutlingen lag, am Echazufer gelegen. 101 Jahre war es in Betrieb. Es wurde mit Wasser aus dem Arbach, der hier in die Echaz mündet, gespeist. Zuvor hatte es hier unterirdische Sicker-Galerien gegeben, über die man Trinkwasser gewann. Doch dann wurden die Quellen des oberen Echaztales angezapft, so dass die Anlage in ein Freibad umgewandelt werden konnte. Bei Renovierungsarbeiten um 1938 entstand wohl dieses Foto, das eine große Seltenheit darstellt. Links zu sehen, ist der Maurer Otto Künstle aus Pfrondorf, die beiden rechts von ihm waren Kollen aus Pliezhausen. 1955 kam dann das Ende des Arbachbades. Oberbürgermeister Oskar Kalbfell eröffnete das neue, supermoderne Freibad am Markwasen. Im Hintergrund rechts sehen wir übrigens die Jugendherberge, die in diesem Jahr ihren 85. Geburtstag feiern würde - wenn sie nicht vor 15 Jahren, 1999, abgerissen worden wäre.

Bildertanz-Quelle: Sammlung Künstle-Pfrondorf

Rechts erkennt man recht deutlich die Jugendherberge
Bildertanz-Quelle; Sammlung Hermann Rieker

Montag, 21. Juli 2014

EKZ in Reutlingen: Wo Büchereien Bücher kaufen

Es war 1947, dass sich einige Bibliothekare im Hinterzimmer der Gaststätte Ringelbach trafen, um darüber nachzudenken, was denn mit dem großen Bücherlager geschehen sollte, das das Leipziger "Einkaufshaus für Bibliotheken" in Reutlingen während des Krieges transferiert hatte. Und so entstand in dem geteilten Deutschland die Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken, die lange Zeit ausschließlich den Städten und Gemeinden sowie öffentliche Einrichtungen als Gesellschafter hatte. Die EKZ versorgt bis heute die öffentlichen Büchereien mit Büchern und Einrichtungen. Auf dem Höhepunkt beschäftigte die EKZ 1980 mehr als 400 Mitarbeiter. 2011 waren es 234 Mitarbeiter. Seit 2005 hält eine private Beteiligungsverwaltungsgesellschaft die Mehrheit. Überhaupt haben wohl nicht zuletzt die neuen Medien dafür gesorgt, dass bei diesem Unternehmen manches im Umbruch zu sein scheint - vor allem mit Blick auf die digitalen Medien. (Eine Kontaktaufnahme des Bildertanzes ist bisher fehlgeschlagen.) 1952 bekam die EKZ an der Ecke Bahnhofsstraße/Bismarckstraße ein neues Gebäude. Von damals fanden wir etliche Fotos in der Sammlung von Helmut Akermann.




Bei der Einweihung war selbstverständlich auch Oberbürgermeister Oskar Kalbfell dabei.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Helmut Akermann