Dienstag, 30. November 2010

Sternwarte Reutlingen: Nächste Führung am Samstagabend...


... um 20.00 Uhr. Auf unserem Foto sehen Sie noch die alte Viermeterkuppel, die 2010 eine große Schwester (5m) bekommen hat - mit einem nagelneuen Teleskop. Albert Einstein, der vor 55 Jahren starb, hätte sich über die neue Errungenschaft gefreut. Mehr über die Sternwarte Reutlingen erfahren Sie HIER.

Vor 50 Jahren: Wahl von John F. Kennedy...


... zum US-Präsidenten beschäftigte damals die Gazetten. Hier hatten wir für den BILDERTANZ 2007 die Geschichte der 60er Jahre als Monatsblätter mit Titeln des Time-Magazins zusammengestellt.

Orschel Hagen: 60 er Jahre




Blick von der Rothenburger Str auf die ersten
Gebäude in der Dinkelsbühler Str.
Damals waren die beiden Straßen noch keine Einbahnstraßen




Blick von der Nördlinger Str zur Achalm

Fotoquelle:Danke Irma und Werner Kaut

Bildertanz Doku 11/2010: Werner Rathai

Montag, 29. November 2010

50er Jahre: Es weihnachtet sehr


Auch ohne Weihnachtsmarkt und Schnee
Bildertanz-Quelle:Sammlung Bert Wagner

Bildertanz: Heute morgen war "Generalprobe" in der Volksbank

Im Februar 2011 feiert die Volksbank Reutlingen ihr 150jähriges Bestehen mit Mitgliederversammlungen an 17 Orten. Und wenn es dabei um die Geschichte der Bank, unserer Heimat (und den Rest der Welt) geht, dann heißt es: "Film ab für den BILDERTANZ". Nach zwei Jahren der Vorbereitung erwartet die Mitglieder eine abwechslungsreiche Inszenierung von Bildern aus unserer Geschichte und Heimat.
Der letzte Film ist fertig. Jetzt geht es nur noch um Feinschliff, letzte Polituren.

Sonntag, 28. November 2010

Heute: Bilder aus dem Schönbuch



Bildertanz-Quelle: Rudolf Thumm (Altenburg)

Orschel Hagen: die markanten Kirchtürme...



der ev.Jubilatekirche und der kath.St Andreas Kirche sind weithin sichtbar.Nächstes Jahr wird
Orschel Hagen 50 Jahre alt ,somit handelt es sich um "jüngere Kirchen ".Am heutigen
Sonntag wird Dekan Richard Kappler nach 47 Jahren Pfarrer in Orschel Hagen verabschiedet.
Eine Ära geht zu Ende...
Wir wünschen allen BILDERTÄNZERN einen schönen 1. Advent

Bildertanz Foto Doku 11/2010:Werner Rathai

Samstag, 27. November 2010

Reutlinger Straßenbahn auf österreichischer Briefmarke


















Hört sich an wie ein verspäteter Aprilscherz, aber diese 55 Cent Briefmarke aus Österreich gibt es tatsächlich. Wird z.Zt. bei ebay angeboten.
In Österreich kann sich jeder seit ein paar Jahren personalisierte Briefmarken herstellen lassen. Da sitzt wohl irgendwo in Österreich ein Freund der Reutlinger Straßenbahn
eingestellt von Werner Früh

Link zur ebay-Auktion:

1945: Eine Sünder-Postkarte aus Stuttgart...


... mit der Aufschrift "Im Sünder" war nach Reutlingen gesandt. Und wer nun im Internet recherchiert, was es denn mit dem Begriff "Sünder" zu tun habe, findet DAS HIER.
Bildertanz-Quelle: Immanuel Lude

Landesgartenschau 1984: Ist das nicht ein Betzinger?


Könnte man doch meinen...
Bildertanz-Quelle: Karl Vöhringer

Freitag, 26. November 2010

Kaiserwetter...




Bildertanz-Fotos: Jürgen Reich

... war heute für Kaiser Wilhelm I in der Planie - wenigstens ab und zu.

Alles mal ein wenig anders...


... wir haben die Bilder tanzen lassen und präsentieren Ihnen heute exklusiv diese Collage. Und damit Sie sich zurecht finden: Bildertanzland liegt, wie Sie am Hintergrund erkennen können, am Meer. Vielleicht verkürzt Ihnen dieses Bild den Winter, der heute über das gesamte Bildertanzland hereingebrochen ist.

Gerberviertel vor 150 Jahren


Bildertanz-Quelle: Bildertanz 2005.
Vor fünf Jahren begann die Kooperation zwischen BILDERTANZ und der VOLKSBANK REUTLINGEN. Auf den Mitgliederversammlungen der Genossenschaftsbank zeigten wir dann bis einschließlich 2008 Filme und Flash-Animationen rund um unsere Heimat. Dazu gehörte 2005 auch ein Flash über die Geschichte und Umgebung Reutlingens.
Jetzt, im Februar 2011, nimmt die Volksbank diese Tradition wieder auf. In den nächsten Wochen werden die Mitglieder der Volksbank eine Einladung zu den Mitgliederversammlungen 2011 erhalten. Und der BILDERTANZ ist wieder dabei und feiert mit den Mitgliedern 150 Jahre Volksbank Reutlingen. Die "Film-Arbeiten" sind so gut wie abgeschlossen. Und die, die schon einmal einen kleinen Blick auf die Produktionen haben werfen dürfen, sind begeistert. Das macht uns Mut und lässt hoffen, dass es schöne Abende werden im Febuarr 2011, wenn es 17mal heißt: BILDERTANZ.

Blitzer-Tabelle: Reutlingen an Position 5

Wir hatten am 20. November über die Blitzertabelle berichtet und erklärt, dass Reutlingen nicht unter den ersten 30 sei. Heute sagt uns der GEA auf Seite 1: Reutlingen ist auf Position 5 in der Liste der Städte und Gemeinden mit den meisten Blitzern in Deutschland.
Denke jeder darüber, was er will.

1865: Der Marktplatz von Reutlingen


Bildertanz-Quelle: Charleys Schatulle

Donnerstag, 25. November 2010

Tübingen: Am runden Tisch wurde Weltgeschichte entschieden


Runder Tisch mit eckigen Hockern und Infotafel in Tischmitte angebracht. Weltgeschichte wurde sozusagen hier hineingeschrieben.


Der Tisch steht unweit des Tübinger Bismarckturm, der übrigens aus Gönninger Tuffsteinen erbaut wurde.

Der bekannteste runde Tisch wurde am 6.2.1989 in Polen zur Lösung von Solidarnosc,der Arbeiterbewegung,v der Kirche und dem Kommunismus eröffnet. Dieser Tisch mit 57 Sitzplätzen steht heute im polnischen Präsidentenpalast. Die friedliche deutsche Revolution wurde ebenfalls am runden Tisch entschieden. Krisen wurden von einer Konferenz ohne Hierachiestufen und Vorsitzenden positiv bewältigt. Dieser schöne RUNDER TISCH wurde vom Präsident Round Table gestiftet und steht unweit vom Bismarckturm unserer Nachbarstadt in Tübingen.

Bildertanz Foto Doku 7/2010: Werner Rathai

Diese Postkarte ist älter als 100 Jahre...


... und sendet Ihnen einen Donnerstags-Gruß aus Basel - mit Motiven aus Reutlingen.
Auch diese Karte entstammt aus dem Album von Willi Raiser aus Rommelsbach.
Bildertanz-Quelle: Willi Raiser

Den Bahnhof Offenbach...


... zeigen wir heute hier,
  • weil er auch ein Kopfbahnhof zu sein scheint, wie er jetzt wegen Stuttgart 1 überall wieder diskutiert wird,
  • weil auf dieser Postkarte noch das Zeitalter der Dampfloks herrscht und wir darauf aufmerksam machen wollen, dass die Geschichte der Wiederherstellung der Zahnradbahn 97 501 am Samstag das große Thema beim Stammtisch in Honau ist und
  • weil uns diese Karte in dem reichen Album von Willi Raiser aus Rommelsbach begegnete, dem Ort, der niemals einen Eisenbahnanschluss hatte, aber dafür ans Netz der Reutlinger Straßenbahn angeschlossen war.
Kurzum: Wir wollen Sie mit dieser Postkarte ganz einfach nur erfreuen...
Bildertanz-Quelle: Willi Raiser (Rommelsbach)

Mittwoch, 24. November 2010

Heimattage Baden-Württemberg
















Die "offiziellen" Heimattage sind schon längst vorbei und kehren so schnell nicht wieder. Bei den Bildertänzern gehen die Heimattage jedoch weiter. Tag für Tag neu.

Bildertanzquelle W.R. Gassmann

Stadt Reutlingen bei Facebook...

... ist eine richtig lebendige Website. Clicken Sie sich doch mal rein! Lebendig ist sie wegen der vielen Kommentare.

Vor 100 Jahren: Eisenbahnbrücke und Wilhelmstraße...


Bildertanz-Quelle: Charleys Schatulle

Reutlingen hat definitv....



kein rotes Rathaus.Warum hier auf allen Schildern die Farbe rot gewählt wurde ist nicht bekannt.
Die Oberbürgermeisterin Barbara Bosch ist parteilos und die 12 Frauen und 28 Männer der
Fraktionen CDU-SPD-Grüne-FWV-FDP-WIR geben als Gemeinderat sowieso ihr bestes.

Bildertanz Foto Doku 11/2010: Werner Rathai

Dienstag, 23. November 2010

Die obere Wilhelmstraße wird saniert















































































Bildertanzquelle W.R. Gassmann

Heute: Oldtimershow am Karlsplatz...


... möchte man beim Betrachten dieser belebten Kreuzung sagen. Die Autos, die damals keiner so recht beachtete, wären heute die Stars in einer Oldtimershow. "Also, ich würde ja den Karmann Ghia nehmen, der gerade Richtung 'Unter den Linden' einbiegt..." Und Sie? Für welches Fahrzeug würden Sie sich entscheiden?
Bildertanz-Quelle: Bert Wagner

Montag, 22. November 2010

In der Werkstatt des Reutlinger Technikums















Ein Foto der Belegschaft der Werkstatt des Reutlinger Technikums aus dem Jahr 1956. In der hinteren Reihe erster von links ist der Betzinger Erich Nedele.

Bildertanzquelle Erich Nedele

1905: Das Handwerk der Schmiede...


... wird auf diesem Foto aus der Sammlung von Willi Raiser "hochgelobt".
Wir sollten dieses Foto "hoch loben", denn es ist ganz einfach schön, dass es solche Fotos gibt und Sammler, die es aufbewahrt haben. Clicken Sie es als "wichtig"!
Bildertanz-Quelle: Sammlung Willi Raiser (Rommelsbach)

Der virtuelle Bildertanz-Redakteur heißt Werner Gustav...

... und steht im Dienste jener Bildertanz-Blogger, die auf allen Tagebüchern des Bildertanzlandes mitarbeiten wollen. Unter dem Namen Werner Gustav können sie ihre Beiträge platzieren unter Hinzufügung ihres eigenen Namens. So soll verhindert werden, dass die Namensliste unendlich lang wird. Freuen Sie sich also auf viele Beiträge von
Werner Gustav! (Er wird solange so heißen, bis uns ein besserer Name einfällt. Vielleicht haben Sie ja einen Vorschlag. Dann senden Sie ihn an: bildertanz@aol.com)

DIES IST ZUGLEICH DER ERSTE EINTRAG VON WERNER GUSTAV
Eingestellt von Raimund Vollmer

Vor einem Jahr: Gustav Werner Gelände November 2009

Bild oben:
Die "Brache" um das ehemalige Krankenhaus aus den 1880er Jahren von Gustav Werner.
Bild oben:
Der bis Herbst 2009 genutzte "Schotterparkplatz" auf dem G.-Werner-Gelände.
Bild oben: Das optische verbaut wirkende Tübinger Tor mit 70er/80er Jahre Fußgängersteg über die Konrad Adenauerstraße.


Über Gustav Werner:
Gustav Werner wird am 12. März 1809 als Sohn des Forstkassiers Johannes Werner und seiner Frau Friederike Christiane in Zwiefalten (Württemberg) geboren. 1810 zieht die Familie nach Biberach. Der Vater arbeitet zunächst als Schreibgehilfe. Ihm gelingt im Lauf der Jahre über verschiedene Stationen ein sozialer Aufstieg, bei dem er schließlich Finanzkammerdirektor in Reutlingen wird. Er ist ehrgeizig und fest verankert in einem nüchternen und rationalistischen Gottesglauben, das „Tun des Guten“ (Bartel, s.u., S. 30) ist ihm wichtig. Gustav wird im Alter von 6 Jahren zu den Großeltern gegeben, kommt zwei Jahre später zu den Eltern zurück und geht abermals zwei Jahre danach zu seinem Onkel nach Göppingen, um dort die Lateinschule zu besuchen. 1823 macht er das Landesxamen und wird konfirmiert. Danach besucht er das evangelische Seminar in Maulbronn. In dieser Zeit erlebt er eine tiefe Dankbarkeit und den Wunsch, selbst tugendhaft zu leben.
1827 geht Gustav Werner in das Stift nach Tübingen, um dort Evangelische Theologie zu studieren. Ab 1829 wohnt er bei der Familie Hofacker. Er gewinnt Kontakt zu einem Zirkel, der sich mit den Ideen des schwedischen Naturforschers, Sehers und Metaphysikers (vgl. Bartel, a.a.O., S. 47) Emanuel Swedenborg (1688-1772) beschäftigt. Swedenborgs Theologie, die sich nicht mit der kirchlichen Lehre deckt, seine Betonung der ethischen Handlungsdimension des Glaubens sowie sein Anspruch auf die Wahrheit seiner Erkenntnisse faszinieren Gustav Werner. Dagegen findet er zu der akademischen Lehre der Theologie, die in Tübingen von unterschiedlichen theologischen Schulen vertreten wird, persönlich keinen Zugang. 1832 beendet er sein Studium mit der ersten theologischen Dienstprüfung.
Von Tübingen führt ihn sein Weg nach Straßburg, wo Gustav Werner zwei Jahre verbringt. Er arbeitet dort an einer Bibelübersetzung und gibt Unterricht an einer Knabenschule, widmet sich jedoch vor allem dem Studium und der Übersetzung Swedenborgs. In Straßburg lernt er das Lebenswerk Johann Friedrich Oberlins (1740– 1826) kennen. Oberlin hatte als Pfarrer in seiner Gemeinde im Steintal die Lebensbedingungen von armen und benachteiligten Erwachsenen und Kindern in verschiedenen Bereichen – Erziehungs- und Gesundheitswesen, Landbau, Industrie und Handwerk – nachhaltig verbessert, um so „das wahre Christentum zu realisieren“ (Bartel, a.a.O., S. 68). Auch er war Swedenborgianer. Hier findet Gustav Werner seine bisherige Orientierung wieder und kann sie zum praktischen Handeln hin erweitern bzw. verändern. Im Rückblick berichtet er von der Begegnung mit Oberlin als einer, die sein Leben verändert und es auf seine künftige Grundlage gestellt hat.
Nach seiner Rückkehr beginnt Gustav Werner 1834 ein Vikariat in Walddorf bei Tübingen. Zuvor muss er jedoch die Skepsis der Kirchenleitung überwinden, er werde nichtkirchliche, sektiererische Positionen vertreten. In seinem Vikariat fällt er durch sein großes Engagement auf, er beginnt mit seiner diakonischen Tätigkeit. In Predigten ruft er die Gemeindemitglieder zur Umkehr auf – weg von Selbstgerechtigkeit und Sünde, hin zur tätigen Nächstenliebe. Werner gewinnt Mitarbeiterinnen und gründet 1837 nach dem Vorbild Oberlins eine Kleinkinderschule für die Erziehung Zwei- bis Sechsjähriger und eine Industrieschule, in der Mädchen zum Arbeiten – Häkeln, Stricken u.ä. – angeleitet werden.Werner ermöglicht schon früh der ersten Mitarbeiterin, Marie Agnes Jakob, die Ausbildung zur Kleinkinder- und Industrieschullehrerin. Sie wird durch Unterricht für Kleinkinderlehrerinnen in Tübingen, in textiler Handarbeit in Reutlingen und in religiöser Unterweisung durch Werner selbst ausgebildet.
Zu dieser Zeit beerdigt Werner eine Tagelöhnerin, Mutter von sechs Kindern. Später berichtet er von seinen vergeblichen Versuchen, die verwaisten Kinder bei reichen Familien des Ortes unterzubringen. Als er jedoch selbst eines der Kinder mit Unterstützung seiner Kinderlehrerin aufnimmt, öffnen sich auch andere Familien für die weiteren Kinder. Aus dieser Notsituation entsteht im Haus Gustav Werners eine christliche Lebensgemeinschaft, die Kindern in Not hilft. Diese „Rettungsanstalt“ unterscheidet sich von der ca. 20 Jahre zuvor entstandenen Rettungshausbewegung. Hier steht nicht die institutionalisierte Anstalt, sondern das exemplarische christliche Handeln im Mittelpunkt. Werners Tätigkeit bleibt hierbei nicht stehen, sie geht bald über Walddorf hinaus. Er wird immer häufiger eingeladen, an anderen Orten sein Verständnis der biblischen Aussagen vorzutragen. Dieses Verhalten wird öffentlich diskutiert, wieder mit dem Vorwurf, er verbreite die Gedanken Swedenborgs, und führt zu einem Konflikt mit der kirchlichen Leitung. Gustav Werner legt zu dieser Zeit sein Amt in Walddorf nieder. Der Konflikt endet 1851 mit der Entlassung Werners.
Im Februar 1840 zieht Gustav Werner mit zehn Kindern und zwei Helferinnen in eine 5-Zimmer-Wohnung nach Reutlingen, wo er seine Arbeit fortsetzt. Die Zahl der Mitarbeiterinnen, die freiwillige und unbezahlte Arbeit leisten, wächst. So kann er immer mehr verwaiste und verlassene sowie geistig, seelisch und körperlich eingeschränkte Kinder aufnehmen. 1841 heiratet Gustav Werner die Reutlinger Kaufmannstochter Albertine Zwißler, um den ca. 30 Kindern eine Mutter zu geben. Bis zu ihrem Tod 1882 sind beide Eltern vieler aufgenommener Kinder, jedoch keiner leiblichen. Gustav Werner nimmt diese Erziehungstätigkeit stets verantwortlich wahr, trotz seiner vielen Reisen und der großen Beanspruchung durch das wachsende Werk. Seine Maxime ist persönliche Hinwendung zu jedem Kind, eine Erziehung ohne Zwang. Die so entstandene Hausgemeinschaft finanziert sich durch Spenden und freiwillige Arbeit. In Reutlingen gründen Frauen einen Strickverein mit 80 Mitgliedern und verkaufen ihre Handarbeiten zugunsten von Werners Arbeit. So kann er ein größeres Haus in Reutlingen kaufen. 1842 ziehen Albertine und Gustav Werner zusammen mit 30 Kindern und fünf Mitarbeiterinnen dort ein. Nun finden sich auch erste männliche Mitarbeiter und gründen anstaltseigene Handwerksbetriebe. 1848, im Jahr der Revolution, werden 80 Kinder und erwachsene Hilfsbedürftige in der Anstalt versorgt, erzogen und gepflegt. Was in Werners Familie in Walddorf genossenschaftlich begonnen hat, wird in Reutlingen als „Hausgenossenschaft“ fortgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Hausgemeinschaft, die ähnlich wie eine Großfamilie in Gütergemeinschaft zusammenlebt. Die Mitglieder stellen ihren Lohn und ihr Vermögen der Gemeinschaft zur Verfügung und finanzieren sie auf diese Weise. So wird ein Ausgleich zwischen ihnen geschaffen. Werner versteht dies als christliches, gerechtes Handeln. Er leitet patriarchalisch. Diese Hausgenossenschaft wird heute auch als „autonome christliche Genossenschaft“ bezeichnet (Bartel, a.a.O., S. 175).
Viele Menschen, auch Theologen, sind der Meinung, diese Probleme kämen von der technischen Entwicklung. Dem widerspricht Gustav Werner. Er sieht die Ursache der sozialen Not im egoistischen Streben nach Gewinn, das führendes Prinzip der Industrie sei. Dagegen möchte er eine „christliche Fabrik“ setzen, die zum „Tempel“ Gottes werden soll (Bartel, a.a.O., S. 190).
Es ist eine Zeit des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbruchs, in der viele Menschen in Not geraten. Die Industrialisierung verdrängt Handwerker, Tagelöhner, Kleinbauern und viele andere aus ihrer bisherigen Arbeit. Auch Missernten tragen dazu bei, dass noch mehr Menschen hungern und entwurzelt werden. Die Arbeitslosigkeit ist groß. Die Schwächsten leiden am meisten unter der Situation: Kinder und Alte, Kranke, Menschen mit geistigen, seelischen und körperlichen Einschränkungen.

Er kauft 1850 mit geliehenem Geld eine Papierfabrik und überträgt die genossenschaftliche Lebens- und Arbeitsform auf den industriellen Bereich. Vier Ziele Werners können (nach Lunkenheimer, s.u., S. 190) benannt werden: „1. Die Rettungsanstalten sollten finanziell unterstützt werden, um eine finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. 2. Zöglinge der Anstalten sollten übernommen und ausgebildet werden ...“; um Arbeiter zu qualifizieren. 3. Sogenannte „halbe Kräfte“, wie Werner Menschen nennt, die keine 100% Leistung erbringen können, sollten durch die industrielle Arbeitsteilung in den „regulären Arbeitsprozess“ integriert werden. „4. Allgemein wurde ein gerechtes Gleichgewicht von Arbeit und Kapital angestrebt.“ Das bedeutet: alle Bewohner der Anstalt sollen nach ihrer Begabung in der Fabrik arbeiten und sich so selbst finanzieren. Gerechtigkeit und nicht Ausbeutung soll verwirklicht werden. Gustav Werner plant damit eine modellhafte christliche Alternative industrieller Fertigung zu schaffen. Dies unterscheidet ihn von anderen, die aus ihrem industriellen Ertrag für christlich-soziale Zwecke spenden.
Die Papierfabrik liegt an einem so schmutzigen Fluss (Echaz), dass sie bankrott geht. Werner beginnt 1857 in Dettingen an der Erms eine neue Papierfabrik aufzubauen. Währenddessen hat er in Reutlingen schon weitere Fabriken errichtet: Die anfänglichen Handwerksbetriebe werden zur „Mechanischen Werkstätte“. Gottlieb Daimler leitet sie 1865 bis 1869 und beginnt dort seine Zusammenarbeit mit Wilhelm Maybach; beide erfinden Jahre später gemeinsam das Automobil. Die Mechanische Werkstätte wird zur anerkannten „Maschinenfabrik zum Bruderhaus“. „Bruderhaus“ wird Werners Anstalt seit 1855 genannt. 1884 arbeiten hier 250 Beschäftigte und 32 Lehrlinge in unterschiedlichen Ausbildungen. 1875 beginnt auch eine Möbelfabrik mit der Produktion. Dies sind nur die bedeutungsvollsten Fabriken des Bruderhauses, neben ihnen gibt es zahlreiche kleinere bruderhauseigene Fabrikationsbetriebe in Reutlingen und anderen Orten Württembergs. Werner verfolgt seine Absicht, die soziale Lage der Fabrikarbeiter zu verbessern konsequent und verwirklicht folgende Ziele: „Ausreichender Lohn für alle Beschäftigten, Beteiligung am Ertrag der Arbeit, Begrenzung der Arbeitslast und -zeit, Krankenversorgung zum Lohn hinzukommend, Altersversorgung für alle über 10 Jahre im Bruderhaus Beschäftigten“ (Gustav Werner Stiftung zum Bruderhaus, s.u., S. 22). Außerdem gründet er schon zu Beginn dieser Arbeit Vereine, die die allgemeine Not lindern sollen, z.B. 1851 den „Verein zur Unterstützung auswärtiger Armen und bedürftiger Gemeinden“ und 1852 den „Verein zur gegenseitigen Hilfeleistung“ sowie den „Verein zur Beschäftigung brotloser Arbeiter“.
Im Lauf der Zeit ist das Bruderhaus zu einem großen Werk mit vielen Zweigstellen gewachsen. 1862 ist es auf dem Höhepunkt seiner Ausdehnung, neben dem Mutterhaus in Reutlingen gibt es 24 Zweigstellen. 437 Kinder und 216 erwachsene Menschen mit Behinderungen leben in ihnen. 227 Hausgenossen und 866 weitere Mitarbeiter sind Beschäftigte des Bruderhauses. Werner bürgt bei jeder Neugründung mit seinem Besitz. 1863 kommt es zur finanziellen Krise, er muss beim Amtsrichter seine Vermögensverhältnisse offenlegen. 1866 gründen Freunde einen „Aktienverein zum Bruderhaus“, der alle Häuser und Betriebe Gustav Werners übernimmt, Werner behält die geistliche Leitung.
Nachdem sich so die finanzielle Situation wieder stabilisiert hat, errichtet Werner 1881 im Hinblick auf das Weiterbestehen des Bruderhauses nach seinem Tod die „Gustav Werner Stiftung zum Bruderhaus“. Mit der Gründung der Stiftung wird das genossenschaftliche Modell aufgegeben. Sein Ziel, durch gemeinsames Leben und Arbeiten einen Ausgleich zwischen Menschen in ihrer Verschiedenheit, mit ihren jeweiligen Einschränkungen oder Behinderungen zu schaffen, kann Gustav Werner somit nicht langfristig verwirklichen. 1882 gründet er für Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen, den „halben Kräften“, eine Kartonagen- und Tütenfabrikation, eine Vorläuferin der heutigen Werkstatt für Behinderte. In Reutlingen werden schließlich noch 1883 ein Kinderhaus und 1885 ein Krankenhaus eingeweiht. Gustav Werner ist bereits geschwächt und häufig krank. Am 2. August 1887 stirbt er in Reutlingen.

Zitiert aus:
http://www.planet-schule.de/

Sonntag, 21. November 2010

Einen guten Start in die neue Woche...


... an deren Ende uns der 1. Advent erwartet. Und die ersten Weihnachtsmärkte.
Und noch etwas, wer ein lustiges Filmchen sich anschauen möchte, dem empfehlen wir folgenden CLICK bei YouTube.

1936: Diese Postkarte aus Berlin nach Rommelsbach...


... zeigt den Potsdamer Platz, wie er vor dem Krieg war.
Gefunden haben wir diese Karte in einem der Alben von Willi Raiser.
Bildertanz-Quelle: Willi Raiser

Stadtgeschichte: Die beiden Oberbürgermeister..



an der Aussegnungshalle



Hier ruht Oskar Kalbfell 28.10.1897-5.11.1979

Oberbürgermeister Stadt Reutlingen 1945-1973



Hier ruht Dr Manfred Oechsle 14.1.1934-28.11.2006

Oberbürgermeister Stadt Reutlingen 1973-1994



Oskar Kalbfell und Dr Manfred Oechsle haben Stadtgeschichte geschrieben.
Beide sind Ehrenbürger von Reutlingen,beide sind im Monat November gestorben und
haben ihre Grabstätte nebeneinander auf dem Römerschanz Friedhof.

Bildertanz Foto Doku 10/2010:Werner Rathai

Samstag, 20. November 2010

6. Februar 2011: Oberbürgermeister/in gesucht


»Die derzeitige Stelleninhaberin bewirbt sich wieder.«
So steht es heute im Reutlinger General Anzeiger. Gewählt wird am 6. Februar 2011.
Bildertanz-Quelle: Achim Kauderer

1930: Blick auf Bebenhausen


Das war schon immer ein Ausflugsziel - auch für Lehrer Fingerle aus Altenburg: das Kloster Bebenhausen bei Tübingen.

Was war denn damals los im Bahnhof Plochingen?


Im Album von Willi Raiser aus Rommelsbach fanden wir diese wunderschöne, vom vielen Lesen zerfledderte Postkarte. Sie erzählt in Reimform davon, dass dieser Bahnhof auf lockerem Untergrund gebaut war und deshalb wohl einstürzte. Wer weiß mehr darüber?
Bildertanz-Quelle: Willi Raiser
Die Stadt Plochingen jedenfalls erzählt auf ihrer Website nichts von dem Geschehen. Da heißt es nur:

»1846: Anschluß an die Eisenbahn und Industrialisierung

Bereits im Jahr 1846 - nur ein Jahr nachdem in Württemberg zum ersten Mal eine Eisenbahn auf der Strecke Stuttgart - Cannstatt in Betrieb geht - wurde Plochingen an die Eisenbahn angeschlossen und schon wenige Jahre später 1859 wurde Plochingen Eisenbahnknotenpunkt. Die Eisenbahn bestimmte einige Jahrzehnte die weitere Entwicklung, es beginnt die Zeit der Industrialisierung. In Plochingen entstehen namhafte Industrieunternehmen wie Gutbrod Motorenbau, die Spinnerei Otto, die Waldhornbrauerei oder die Mühlsteinfabrik Dettinger. Der einst bedeutende Weinbau kommt zum Erliegen.«

Guten Morgen Bildertanzland...



Bei diesem tristen nebeligen Novemberwetter schauen wir heute mal
aus dem Fenster der Steinenbergklinik auf unsere schöne Stadt.An diesem
schönen Frühlingstag wurde Enkelkind Leni geboren und der Fotograf nutzte
die Gelegenheit zum Panoramablick Foto.

Bildertanz Foto Doku 4/2007: Werner Rathai

Stuttgart hat die meisten Blitzer im Ländle...

... und wird bundesweit nur noch von Leverkusen und Wuppertal (beide NRW) übertroffen. An welcher Stelle Reutlingen steht, wird in der von Welt Online publizierten Statistik nicht mitgeteilt. Unter den ersten 30 ist die Echazmetropole jedenfalls nicht.
Ein Verzeichnis der stationären Blitzer im Bildertanzland finden Sie hier.

Freitag, 19. November 2010

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Es ist ein wenig umständlich. Es ist halt ein "Amt". Auf jeden Fall steigt mit Ihrer Beurteilung, jedenfalls wenn Sie es "gut" mit uns meinen, unser Rang. Versuchen Sie es doch einmal!
Danke!!!

1983: Mittelstadt und das Hochwasser



Fußballspielen definitiv ausgeschlossen...



Mittelstadt mit Hochwasser



das Neckartal steht unter Wasser



kritischer Hochwasserstand erreicht



Feuerwehr Mittelstadt im Einsatz



von Wasser umzingelt



zu nahe am Wasser gebaut ?

Immer wieder gab es im Neckartal Hochwasser,1983 war jedoch außergewöhnlich.
Das gesamte Neckartal stand unter Wasser.In Neckartenzlingen war die Bundesstraße B297
überflutet ,auf der Straße waren Schlauchboote der Rettungskräfte im Einsatz.Das Land und die
Kommune hat reagiert und kilometerlange Betonmauern errichten lassen.In Mittelstadt
war wohl der kritische Hochwasserstand erreicht....Diese Foto Dokumentation sagt alles

Bildertanz Foto Doku 4/1983. Werner Rathai