Samstag, 21. Juli 2012

Werbung 1956 (II): Was war denn das Olympia-Theater?


Dazu schreibt "Hermann":
»Das Olympia-Theater öffnete im Olympiajahr 1936 seine Pforten. Die Reichsfilmkammer genehmigte ein weiteres Lichtspielhaus in Reutlingen, worüber die Presse im März 1936 berichtete. Das Haus eröffnete am 30.Oktober seine Pforten mit dem Film "Schlussakkord". Der Architekt war Fritz Klonk, ein alter Kämpfer (NS-Jargon). Nach dem Krieg fanden dann Konzerte statt (Listhalle war zerstört). Das Haus wurde in den 70er Jahren abgerissen, in dem (gesichtslosen) Nachfolgebau ist z.Zt. die Südwestbank. Nach dem Abriss gibt es in Reutlingen nur noch einen öffentlichen Bau aus der Nazizeit: Die vom Abriss bedrohte GWG-Zentrale. Ein Abriss wäre jedoch sehr geschichtslos, diente doch der Bau nach 1945 als Rathaus - muss das sein?«
Wer hat denn ein Foto vom Olympia-Theater? Email: bildertanz@aol.com

Werner Früh schreibt:
Neben der GWG Zentrale würde ich auch die Listhalle als noch bestehenden öffentlichen Bau aus der NaziZeit betrachten.
Im Olympia Theater habe ich den ein oder anderen Film gesehen. Leider habe ich kein Foto, kann mich aber erinnern, dass die Fassade dem damaligen Zeitgeist entsprechend, mit Scraffiti bemalt war. Möglicherweise weiß Wolf-Rüdiger Gassmann mehr, denn sein Vater Walter Gassmann hat dieses Kino geführt.
Das Kino Thema ist interessant. Das Olympia Theater gab es von 1936 bis 1968, darüber hinaus gab es eine stattliche Anzahl von anderen Kinos in Reutlingen :

Beli (Betzinger Lichtspiele) Wannweiler Straße (1960 geschlossen)
Bundeshalle Kaiserstraße (2006 geschlossen)
Deutsches Lichtspielhaus Wilhelmstr. 90
Kammerlichtspiele Katharinenstr. (2004 geschlossen)
Lichtspiele Gönningen (bis 1967)
National Am Weibermarkt 6
Planie Kinocenter (seit 1954)
Scala Karlsstraße 1957-1971
Reutlinger Lichtspiele Lindenstraße
Echo Lichtspiele

Eines noch vergessen:

Gloria Lichtspiele Gustav Groß Straße gab es bis ca. 1960


Hermann antwortet Werner:
Sehr geehrter Herr Früh,

Síe haben schon recht mit der Listhalle, aber sie wurde im Laufe der Jahre nach dem Wiederaufbau auch erheblichen äußeren Veränderungen unterworfen, so dass das typische der damaligen Architektur abhanden gekommen ist. Der Erbauer der Listhalle (sie hatte zuerst einen anderen Namen) hat aber nach dem Krieg (obwohl in gleicher Stellung) nicht den damaligen Zeitgeist fortgesetzt. Beim der jetztigen GWG-Zentrale ist es das Führerbalkönchen, das so zeittypisch ist wie auch die Sockelverkleidung. Auch derartige Zeitzeugen sollten erhalten werden, wenngleich die Denkmalwürdigkeit nicht so ohne weiteres bejaht werden kann. Aber die Rolle, die das alte E-Werk nach dem Krieg für Reutlingen gespielt hat, sollte eigentlich einer Erhaltung förderlich sein. An das Scraffiti an der Fassade des Olympiatheaters kann ich mich noch gut erinnern, aber mir ist bislang leider noch kein Foto des Gebäudes untergekommen - leider.

5 Kommentare:

Hermann hat gesagt…

Das Olympia-Theater öffnete im Olympiajahr 1936 seine Pforten. Die Reichsfilmkammer genehmigte ein weiteres Lichtspielhaus in Reutlingen, worüber die Presse im März 1936 berichtete. Das Haus eröffnete am 30.Oktober seine Pforten mit dem Film "Schlussakkord". Der Architekt war Fritz Klonk, ein alter Kämpfer (NS-Jargon). Nach dem Krieg fanden dann Konzerte statt (Listhalle war zerstört). Das Haus wurde in den 70er Jahren abgerissen, in dem (gesichtslosen) Nachfolgebau ist z.Zt. die Südwestbank. Nach dem Abriss gibt es in Reutlingen nur noch einen öffentlichen Bau aus der Nazizeit: Die vom Abriss bedrohte GWG-Zentrale. Ein Abriss wäre jedoch sehr geschichtslos, diente doch der Bau nach 1945 als Rathaus - muss das sein?

Werner Früh hat gesagt…

Neben der GWG Zentrale würde ich auch die Listhalle als noch bestehenden öffentlichen Bau aus der NaziZeit betrachten.

Im Olympia Theater habe ich den ein oder anderen Film gesehen. Leider habe ich kein Foto, kann mich aber erinnern, dass die Fassade dem damaligen Zeitgeist entsprechend, mit Scraffiti bemalt war. Möglicherweise weiß Wolf-Rüdiger Gassmann mehr, denn sein Vater Walter Gassmann hat dieses Kino geführt

Werner Früh hat gesagt…

Das Kino Thema ist interessant. Das Olympia Theater gab es von 1936 bis 1968, darüber hinaus gab es eine stattliche Anzahl von anderen Kinos in Reutlingen :

Beli (Betzinger Lichtspiele) Wannweiler Straße (1960 geschlossen)
Bundeshalle Kaiserstraße (2006 geschlossen)
Deutsches Lichtspielhaus Wilhelmstr. 90
Kammerlichtspiele Katharinenstr. (2004 geschlossen)
Lichtspiele Gönningen (bis 1967)
National Am Weibermarkt 6
Planie Kinocenter (seit 1954)
Scala Karlsstraße 1957-1971
Reutlinger Lichtspiele Lindenstraße
Echo Lichtspiele

Werner Früh hat gesagt…

Eines noch vergessen:

Gloria Lichtspiele Gustav Groß Straße gab es bis ca. 1960

Hermann hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Früh,

Síe haben schon recht mit der Listhalle, aber sie wurde im Laufe der Jahre nach dem Wiederaufbau auch erheblichen äußeren Veränderungen unterworfen, so dass das typische der damaligen Architektur abhanden gekommen ist. Der Erbauer der Listhalle (sie hatte zuerst einen anderen Namen) hat aber nach dem Krieg (obwohl in gleicher Stellung) nicht den damaligen Zeitgeist fortgesetzt. Beim der jetztigen GWG-Zentrale ist es das Führerbalkönchen, das so zeittypisch ist wie auch die Sockelverkleidung. Auch derartige Zeitzeugen sollten erhalten werden, wenngleich die Denkmalwürdigkeit nicht so ohne weiteres bejaht werden kann. Aber die Rolle, die das alte E-Werk nach dem Krieg für Reutlingen gespielt hat, sollte eigentlich einer Erhaltung förderlich sein. An das Scraffiti an der Fassade des Olympiatheaters kann ich mich noch gut erinnern, aber mir ist bislang leider noch kein Foto des Gebäudes untergekommen - leider.