Freitag, 26. Oktober 2012

Als die Zahnradbahn noch den Schienenbus schob

Bildertanz-Quelle: A. Burgemeister (bei der Familie Burgemeister möchte ich mich nochmals herzlichst bedanken für die starke Unterstützung beim Pfullinger Bildertanz.Und bei den Freunden der Zahnradbahn, vor allem bei Michael Staiger, dass er unsere Blogs immer so hervorragend mit Informationen rund um »Die Schwarze« unterstützt.(Raimund Vollmer)

1 Kommentar:

Michael Staiger hat gesagt…

Hallo Zahnradbahnfreunde,

komme jetzt endlich dazu, etwas zu dem Bild oben zu schreiben (die noch nicht ganz fertige 97 501 beansprucht). Wie schon gesagt stammt es vom Fotograf Burgemeister aus Pfullingen. Sein Sohn hat die Bilder seines Vaters in diversen Alben sortiert und jeder kann sich da Interessantes aussuchen.
Das Bild zeigt die Lok 97 504, wie sie eine Schienenbuseinheit zur Station Lichtenstein hinaufschiebt. Die Schienenbusse wurden ab Anfang der 50er Jahre im oberen Echaztal eingesetzt und erbrachten eine deutliche Geschwindigkeitserhöhung und Komfortsteigerung auch auf der Zahnradstrecke. Bis dahin war für die Fahrgäste die „Holzklasse“ Standard, während in den Schienenbussen gepolsterte Sitze eingebaut waren die man auch einfach in Fahrtrichtung oder zum gegenüber sitzen umklappen konnte.
Weil die Schienenbusse nur mit 15km/h (statt bisher 10km/h) motorschonend auf der Steilstrecke mitarbeiten konnten wurden ab 1954 zwei Zahnradloks (97 502 und 504) im Zahnradbereich verstärkt um auch mit dieser höheren Geschwindigkeit in der Zahnstange fahren zu können.
Da die vier Zahnradloks jetzt fast nur noch in der Steige gebraucht wurden, genügten zwei vorhandenen dem Fahrplanbedarf und als bei 97 503 im Jahr 1957 eine teure Hauptuntersuchung anstand, wurde die Lok ausgemustert und als Ersatzteilspender für die drei verbliebenen Loks verwendet.
Die 97 501, die jetzt wieder betriebsfähig ist, wurde damals als Ersatzlok weiter vorgehalten und nur noch wenig eingesetzt – was ihrer Wiederinbetriebnahme natürlich sehr förderlich war.

Gruß aus Lichtenstein
Michael Staiger