Sonntag, 1. Dezember 2013

2033: Ideen für den Platz vor dem Tübinger Tor

-Bild entfernt - (MK)

Kommentar:

Wie der Vorplatz gestern aussah, sehen Sie
HIER: VORPLATZ TÜBINGER TOR 2013 

Dazu bekamen wir von I3 0 folgenden Kommentar, der ebenfalls zu einer Diskussion einlädt. 
»Prima "Vorschlag": Stadthalle abreissen, Busbahnhof abkoppeln und die mittelalterliche Altstadt hinter einem Wall neugebauter Altbauten verschanzen. Aber die Konrad-Adenauer-Strasse soll dabei bitte vierspurig bleiben. Das ist billiger Architekturpopulismus, in seiner Alternativität ebenso extrem wie das moderne flachgewienerte Schachbrett, dass wir heute in der Realität dort bewundern dürfen. Dabei finde ich das Tübinger Tor als markanten Eingang in die Stadt durchaus erhaltenswert, weil das eben auch seine historische Funktion ist. Insofern ist es imho auch in Ordnung, das Tübinger Tor als Demarkationslinie zwischen moderner und ggf. avantgardistischer Bebauung und mittelalterlichem Bestand zu begreifen. Das Problem des Platzes davor ist daher auch nicht seine Modernität, sondern diese extreme Huldigung des rechten Winkels. Die Stadthalle kann in diesem Zusammenhang momentan nur übermächtig wirken, sie steht geradezu als Monolith auf dem übertrieben eingeebneten Platz. Man müsste sich das in der Tat im Jahr 2033 noch mal ansehen, aber ich glaube kaum, dass der Baumbestand dann den Eindruck großartig ändern wird.
Was aber die soziale Belebung des Platzes angeht, kommt ein ganz anderes Problem hinzu, dem man sich mittelfristig stellen werden muss: Die gesamte Fläche um die Stadthalle ist eine verkehrsumtoste Insel zwischen dem extrem hässlichen und für Reutlingen geradezu gigantischen Busbahnhof und der extrem stark befahrenen Achse Eberhardstr/Konrad-Adenauer Str. Wer auch immer auf diesen Platz will, muss Strassen überqueren, auf denen er oder sie als Fußgänger keine Priorität hat. Da es auf dieser Verkehrsinsel zudem außer der Stadthalle kein dezidiertes Ziel anzusteuern gibt, wird der Platz auf Dauer eine reine Durchgangszone bleiben: unattraktiv, langweilig und bestenfalls Aufenthaltsort für Strassenkünstler. Die Frage sollte also nicht sein, wie wir die heißgeliebte Altstadt möglichst von diesem Platzungetüm abkoppeln können, sondern wie wir den Flair der Altstadt vielleicht in moderner Form auf den Platz erweitern können. Dazu fallen mir zwei Ad-Hoc Maßnahmen ein, mit denen man den Platz attraktiver gestalten könnte: 1. versuchen, den Platz selbst attraktiver zu machen indem man Nischen schafft, an denen die Geradlinigkeit und Ebenerdigkeit gebrochen wird - dadurch schafft man den Eindruck einer größeren Räumlichkeit und schafft es mit Geschick die totale Einsichtigkeit durch gezielt angelegte Sichtachsen zu ersetzen. An den betreffenden Stellen können Sitzmöglichkeiten eingerichtet werden, dazu vielleicht sogar ein Wasserspiel für Kinder und überhitzte Reutlinger im Hochsommer. Irgendwas um den Park als Park freundlicher zu gestalten und diesen Eindruck eines Exerzierplatzes zu relativieren.
2. Die Schaffung gastronomischer Flächen. Das könnte mit ein wenig Verhandlungsgeschick auch ohne den Neubau von Gebäuden funktionieren. Einige Gastronomen scheinen bereits kleine Flächen des Parks am Rand nutzen zu dürfen, das könnte man auch in der Mitte des Parks realisieren. Ich denke da an charmante Parkgastronomien wie im Rosengarten in der Pomologie. Im Zweifelsfall könnte man auch kleine Pavillions für den Verkauf von Crepes und Espresso o.ä. errichten. Schließlich aber wird längerfristig eine weitsichtige und weiträumige Stadtplanung gebraucht um die extreme Verkehrsbelastung in der Gegend zu reduzieren. Für eine urbane Verbindung zwischen Weststadt und Innenstadt wäre es ein Idealziel, den Vekehr auf Ledergraben und K.A.Strasse soweit wie möglich zu reduzieren. Möglicherweise wird hier der neue Tunnel Entlastung bringen, allerdings wird man sich auch dann Gedanken um eine Umstruktierung des Ledergrabens machen müssen. Ich frage mich außerdem, ob es nicht sinnvoll wäre, den Busbahnhof wieder eher in Richtung Hauptbahnhof zu verlegen. Der Listplatz in seiner aktuellen Form ist m.E. nicht sonderlich attraktiv und auch das Bahnhofsgebäude ist für eine Stadt mit 100 000 Einwohnern geradezu peinlich. Da geht noch einiges...«
VIELEN DANK!!! 

1 Kommentar:

I3 0 hat gesagt…

Prima "Vorschlag": Stadthalle abreissen, Busbahnhof abkoppeln und die mittelalterliche Altstadt hinter einem Wall neugebauter Altbauten verschanzen. Aber die Konrad-Adenauer-Strasse soll dabei bitte vierspurig bleiben. Das ist billiger Architekturpopulismus, in seiner Alternativität ebenso extrem wie das moderne flachgewienerte Schachbrett, dass wir heute in der Realität dort bewundern dürfen. Dabei finde ich das Tübinger Tor als markanten Eingang in die Stadt durchaus erhaltenswert, weil das eben auch seine historische Funktion ist. Insofern ist es imho auch in Ordnung, das Tübinger Tor als Demarkationslinie zwischen moderner und ggf. avantgardistischer Bebauung und mittelalterlichem Bestand zu begreifen. Das Problem des Platzes davor ist daher auch nicht seine Modernität, sondern diese extreme Huldigung des rechten Winkels. Die Stadthalle kann in diesem Zusammenhang momentan nur übermächtig wirken, sie steht geradezu als Monolith auf dem übertrieben eingeebneten Platz. Man müsste sich das in der Tat im Jahr 2033 noch mal ansehen, aber ich glaube kaum, dass der Baumbestand dann den Eindruck großartig ändern wird.
Was aber die soziale Belebung des Platzes angeht, kommt ein ganz anderes Problem hinzu, dem man sich mittelfristig stellen werden muss: Die gesamte Fläche um die Stadthalle ist eine verkehrsumtoste Insel zwischen dem extrem hässlichen und für Reutlingen geradezu gigantischen Busbahnhof und der extrem stark befahrenen Achse Eberhardstr/Konrad-Adenauer Str. Wer auch immer auf diesen Platz will, muss Strassen überqueren, auf denen er oder sie als Fußgänger keine Priorität hat. Da es auf dieser Verkehrsinsel zudem außer der Stadthalle kein dezidiertes Ziel anzusteuern gibt, wird der Platz auf Dauer eine reine Durchgangszone bleiben: unattraktiv, langweilig und bestenfalls Aufenthaltsort für Strassenkünstler. Die Frage sollte also nicht sein, wie wir die heißgeliebte Altstadt möglichst von diesem Platzungetüm abkoppeln können, sondern wie wir den Flair der Altstadt vielleicht in moderner Form auf den Platz erweitern können. Dazu fallen mir zwei Ad-Hoc Maßnahmen ein, mit denen man den Platz attraktiver gestalten könnte: 1. versuchen, den Platz selbst attraktiver zu machen indem man Nischen schafft, an denen die Geradlinigkeit und Ebenerdigkeit gebrochen wird - dadurch schafft man den Eindruck einer größeren Räumlichkeit und schafft es mit Geschick die totale Einsichtigkeit durch gezielt angelegte Sichtachsen zu ersetzen. An den betreffenden Stellen können Sitzmöglichkeiten eingerichtet werden, dazu vielleicht sogar ein Wasserspiel für Kinder und überhitzte Reutlinger im Hochsommer. Irgendwas um den Park als Park freundlicher zu gestalten und diesen Eindruck eines Exerzierplatzes zu relativieren.
2. Die Schaffung gastronomischer Flächen. Das könnte mit ein wenig Verhandlungsgeschick auch ohne den Neubau von Gebäuden funktionieren. Einige Gastronomen scheinen bereits kleine Flächen des Parks am Rand nutzen zu dürfen, das könnte man auch in der Mitte des Parks realisieren. Ich denke da an charmante Parkgastronomien wie im Rosengarten in der Pomologie. Im Zweifelsfall könnte man auch kleine Pavillions für den Verkauf von Crepes und Espresso o.ä. errichten. Schließlich aber wird längerfristig eine weitsichtige und weiträumige Stadtplanung gebraucht um die extreme Verkehrsbelastung in der Gegend zu reduzieren. Für eine urbane Verbindung zwischen Weststadt und Innenstadt wäre es ein Idealziel, den Vekehr auf Ledergraben und K.A.Strasse soweit wie möglich zu reduzieren. Möglicherweise wird hier der neue Tunnel Entlastung bringen, allerdings wird man sich auch dann Gedanken um eine Umstruktierung des Ledergrabens machen müssen. Ich frage mich außerdem, ob es nicht sinnvoll wäre, den Busbahnhof wieder eher in Richtung Hauptbahnhof zu verlegen. Der Listplatz in seiner aktuellen Form ist m.E. nicht sonderlich attraktiv und auch das Bahnhofsgebäude ist für eine Stadt mit 100 000 Einwohnern geradezu peinlich. Da geht noch einiges...