Der Theologie-Student Friedrich August Köhler berichtete 1790 von seiner Albreise, die ihn damals auch nach Reutlingen führte. Demnach war der Reutlinger Markt mit seinen Waren sehr konkurrenzfähig - vor allem im Vergleich zu Tübingen. Ob das heute noch so ist, wird sicherlich nicht mehr nur an den Preisen gemessen, sondern an der Attraktivität schlechthin. Und nun das Zitat aus dem Wanderbuch des Studenten:
"Dienstags und samstags ist Wochenmarkt in der Stadt und die
benachbarten wirtenbergischen und städtischen Dorfschaften setzen hier ihre
Produkte ab, die wegen der starken Konsumtion und der Nachbarschaft des 2
Stunden nur entfernten Tübingens, von dem wieder eine große Landstadt, nämlich
Rottenburg, der Hauptort der österreichischen Grafschaft Hohenberg, auf nur 2
Stunden entfernt liegt, immer in ziemlich hohen Preise sind. Doch sind sie in
Reutlingen nie so teuer wie in Tübingen, weil diese Universitäts-Stadt mehr
bloß konsumierende Menschen und weniger Feldbau und Ackerleute hat, und viele
entferntere Amtsorte zum Beispiel Mössingen, Bodelshausen, wenn sie anders der
ungleich höhere Preis nicht reizt, einen weiteren Weg zu machen, ihre Produkte
lieber in der ihnen näheren fürstlich Zollernschen Residenz Hechingen absetzen."
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer (2005)