Bildertanz-Quelle:Familie Holder, Sickenhausen
Erst 1976 - so erklärte die damals für das Fernmeldewesen verantwortliche Deutsche Bundespost - sei man in der Lage, alle Telefonanträge erfüllen zu können. Vorher müsse man halt warten. Drei Jahre und mehr mussten in der ersten Hälfte der sienziger Jahre die Menschen in Deutschland warten, bis sie endlich den Anschluss an die Welt bekamen. "Wir stehen vor einer wahren Explosion im Fernmeldewesen, aber wir wissen nicht, wo wir die Mittel hernehmen sollen. Wir kommen uns hier vor wie Rennpferde, die nicht laufen dürfen", kritisierte das Fernmeldetechnische Zentralamt in Darmstadt. Trotz einer fetten Milliarde DM Gewinn fehlten der Deutschen Bundespost damals jene 1,5 Milliarden DM, um das Telefonnetz nachhaltig zu sanieren. Der Grund: der Staat brauchte das Geld. Zugleich war es die Zeit, in der der Staat die Arbeitslosen von der Straße bringen wollte, in dem er ihnen Jobs in bundeseigenen Betrieben anbot. Und da wurde ganz besonders die Bundespost eingeschaltet. Es ist eine doch sehr, sehr ferne Zeit, wenn man allein auf die vergangenen 40 Jahre Telefongeschichte zurückblickt. In den USA, wo die Telekommunikation von einem privaten Monopol betrieben wurde, dauerte es keine drei Tage, bis man einen Anschluss bekam. In Deutschland waren es 1971 rund 580.000 Bürger, die seit drei Jahren auf ihr Telefon warten mussten. Eine Zahl, vergleichbar mit allen Menschen im Kreis Reutlingen und Tübingen.
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