Es ist kein richtiger Film, sondern eine Animation von Fotos der unterschiedlichsten Hochzeiten in den 50er Jahren. Aber im Mittelpunkt steht die Hochzeit von Rudolf und Lilli Haug aus Häslach am 4. Mai 1957. 2006 habe ich diesen Film zusammengestellt - wieder als programmierte Flash-Animation. Und jetzt habe ich ihn mit einiger Mühe in ein HD-Video-Format übertragen. Ist doch ein netter Abschluss für den Oktober 2015. Und für mich war es die dritte Hochzeit in diesem Jahr. Denn nun sind alle meine drei Töchter verheiratet. Allen Hochzeitspaaren in 2015 sei deshalb dieses Video gewidmet. Ihnen wünscht bestimmt das gesamte Bildertanzland Gottes Segen. Raimund Vollmer
Samstag, 31. Oktober 2015
50er Jahre: Ein Hochzeitsfilm aus Häslach
Es ist kein richtiger Film, sondern eine Animation von Fotos der unterschiedlichsten Hochzeiten in den 50er Jahren. Aber im Mittelpunkt steht die Hochzeit von Rudolf und Lilli Haug aus Häslach am 4. Mai 1957. 2006 habe ich diesen Film zusammengestellt - wieder als programmierte Flash-Animation. Und jetzt habe ich ihn mit einiger Mühe in ein HD-Video-Format übertragen. Ist doch ein netter Abschluss für den Oktober 2015. Und für mich war es die dritte Hochzeit in diesem Jahr. Denn nun sind alle meine drei Töchter verheiratet. Allen Hochzeitspaaren in 2015 sei deshalb dieses Video gewidmet. Ihnen wünscht bestimmt das gesamte Bildertanzland Gottes Segen. Raimund Vollmer
Ewig gesucht: Landesbetonschau 1984 - Endlich gefunden...
... als Aufkleber auf einer Box mit 8-Zoll-Disketten für mein Schreibsystem IBM 6580, das ich 1983 für 23.000 DM (!!!) erworben hatte (Hauptspeicher: 196 Kilobyte). Ich habe damals im Unterschied zu meiner Familie die Landesgartenschau nicht besucht. Sie war mir zu teuer. Nun erzählte mir diese Woche unser Bildertanz-Freund Wolf-Rüdiger Gassmann, dass er damals die Landesgartenschau gefilmt hatte - und mir den Film geben will. So kann ich sie nun doch noch besuchen...
Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle:Sammlung Raimund Vollmer
Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle:Sammlung Raimund Vollmer
Freitag, 30. Oktober 2015
Donnerstag, 29. Oktober 2015
Wie Charley Bildertanz sich selbst erfand... Ein Schulalbum aus der Trickfilmkiste
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
Dass der Charlie Brown immer nur Unsinn im Sinn hatte, das wissen wir, seit Hans Blum dieses aus dem Amerikanischen kommende Lied ins Deutsche hinein vertont hat. Leider sagt uns YouTube, dass wir dieses Lied ungefragt überall in der Welt benutzen dürfen, nur nicht in Deutschland. Dabei kann man Hans Blum sogar in einem Fernsehbeitrag auf YouTube sehen. Egal, bevor Ärger aufkommt, nehmen wir ganz einfach eine andere, fröhliche Meldoie aus der reichhaltigen Musikbox von YouTube. Das ist eine ganz tolle Sache (und lässt einen ruhig schlafen), dass Musiker hier Melodien selbstlos zur Verfügung stellen. Zur Geschichte dieses Trickfilms: 2006 hatte ich mir überlegt, ob man die Buchstaben RT nicht so verformen kann, dass daraus eine Figur entsteht. Und es klappte - sogar in vielfältiger Form. Und irgendwie dachte ich dabei an Charlie Brown - und weil mir der hässliche Kerl so gefiel, habe ich ihn so ein wenig als alter ego verstanden. So wurde daraus Charley Bildertanz. Es gibt sogar ein T-Shirt mit ihm darauf. Natürlich hätte ein echter Grafiker daraus noch viel, viel mehr machen können. Aber mir gefällt er in seiner Unvollkommenheit. (Die Firma USU aus Möglingen, die mich seit 30 Jahren bei der Realisierung verrückter Ideen unterstützt, hatte den "Knowbody" anlässlich ihres 30jährigen Bestehens eingesetzt.) Die Fotos in dem Trickfilm haben die Freunde des Bildertanzes aus Reutlingen und Umgebung beigesteuert. Boslang war es für mich schwierig gewesen (Knowbody is perfect), die programmierten Flash-Animationen in ein Videoformat zu übertragen. Aber in einer wachen Stunde hat mir dann Charley erklärt, wie es trotzdem gehen würde. (War dann gar nicht so schwierig.) Ich versuche nun, auch andere Flash-Kompositionen zu übersetzen, fürchte nur, dass dies weitaus schwieriger sein wird, weil ich da mit vielen Unterprogrammen gearbeitet habe, die irgendwo in den Tiefebenen des Films von irgendwelchen Befehlen (die alle neu umgesetzt werden müssen) aufgerufen werden und erstmal gefunden werden müssen. Dass ich aber meinen Charley hier zeigen kann, macht mich schon stolz und glücklich. Raimund Vollmer
PS. Da sich im Film ein Lehrer immer wieder aus den Buchstaben RT mendelt, der dann etwas sagt, werde ich ihm wohl noch einen neuen Text unterlegen, habe nur noch keine Idee. Vielleicht wird's auch unser Slogan: "Zuhause sind wir weltberühmt".
Dass der Charlie Brown immer nur Unsinn im Sinn hatte, das wissen wir, seit Hans Blum dieses aus dem Amerikanischen kommende Lied ins Deutsche hinein vertont hat. Leider sagt uns YouTube, dass wir dieses Lied ungefragt überall in der Welt benutzen dürfen, nur nicht in Deutschland. Dabei kann man Hans Blum sogar in einem Fernsehbeitrag auf YouTube sehen. Egal, bevor Ärger aufkommt, nehmen wir ganz einfach eine andere, fröhliche Meldoie aus der reichhaltigen Musikbox von YouTube. Das ist eine ganz tolle Sache (und lässt einen ruhig schlafen), dass Musiker hier Melodien selbstlos zur Verfügung stellen. Zur Geschichte dieses Trickfilms: 2006 hatte ich mir überlegt, ob man die Buchstaben RT nicht so verformen kann, dass daraus eine Figur entsteht. Und es klappte - sogar in vielfältiger Form. Und irgendwie dachte ich dabei an Charlie Brown - und weil mir der hässliche Kerl so gefiel, habe ich ihn so ein wenig als alter ego verstanden. So wurde daraus Charley Bildertanz. Es gibt sogar ein T-Shirt mit ihm darauf. Natürlich hätte ein echter Grafiker daraus noch viel, viel mehr machen können. Aber mir gefällt er in seiner Unvollkommenheit. (Die Firma USU aus Möglingen, die mich seit 30 Jahren bei der Realisierung verrückter Ideen unterstützt, hatte den "Knowbody" anlässlich ihres 30jährigen Bestehens eingesetzt.) Die Fotos in dem Trickfilm haben die Freunde des Bildertanzes aus Reutlingen und Umgebung beigesteuert. Boslang war es für mich schwierig gewesen (Knowbody is perfect), die programmierten Flash-Animationen in ein Videoformat zu übertragen. Aber in einer wachen Stunde hat mir dann Charley erklärt, wie es trotzdem gehen würde. (War dann gar nicht so schwierig.) Ich versuche nun, auch andere Flash-Kompositionen zu übersetzen, fürchte nur, dass dies weitaus schwieriger sein wird, weil ich da mit vielen Unterprogrammen gearbeitet habe, die irgendwo in den Tiefebenen des Films von irgendwelchen Befehlen (die alle neu umgesetzt werden müssen) aufgerufen werden und erstmal gefunden werden müssen. Dass ich aber meinen Charley hier zeigen kann, macht mich schon stolz und glücklich. Raimund Vollmer
PS. Da sich im Film ein Lehrer immer wieder aus den Buchstaben RT mendelt, der dann etwas sagt, werde ich ihm wohl noch einen neuen Text unterlegen, habe nur noch keine Idee. Vielleicht wird's auch unser Slogan: "Zuhause sind wir weltberühmt".
Mittwoch, 28. Oktober 2015
Video: Reutlinger Schaubude im Stil der 50er Jahre
Bildertanz-Quelle:RV mit Filmen von Alfred Betz, Immanuel Lude und Walter Müller aus den 50er Jahren
Dienstag, 27. Oktober 2015
Montag, 26. Oktober 2015
Mit Katrin Korth vor Ort (2): Der ZOB und seine Umgebung
Werner Früh und Raimund Vollmer waren in diesem Sommer unterwegs mit Katrin Korth, Abteilungsleiterin für Straßenplanung, Grünflächen, Gewässer und Umweltschutz bei der Stadt Reutlingen. Sie besuchten Plätze in Reutlingen, und Dr. Korth berichtete von ihren Ideen und Vorstellungen. In diesem ersten Beitrag geht es um die Plätze zwischen Nordsternhaus und ZOB, Stadthalle und Tübinger Tor.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
Sonntag, 25. Oktober 2015
Samstag, 24. Oktober 2015
Reutlingen: Der Krieg, die Zerstörung, der Wiederaufbau (5)
NOTJAHR 1945:
Als Reutlingen ein Stadtkreis war...
»Man wird später darüber debattieren, ob es richtig gewesen ist, den Stadtkreis zu jener Zeit zu schaffen, der neben der Stadt Reutlingen die Vororte Betzingen, Sondelfingen, Ohmenhausen, Degerschlacht, Rommelsbach, Wannweil, Sickenhausen, Oferdingen, Reicheneck, Altenburg, Eningen, Pfullingen, Unterhausen und Honau umfasst. Aus der Überlegung heraus, dass es in einem größeren Gemeinwesen leichter ist, mit den vielfachen Schwierigkeiten fertig zu werden, ist dieser Stadtkreis entstanden, und wie es in dieser schwierigen, ersten Nachkriegszeit zweifellos vorteilhaft ist, das Amt des Oberbürgermeisters und des Landrats in einer Hand zu vereinigen, so ergeben sich auch aus der Bildung des Stadtkreises Vorteile, die nicht nur den Bürgern der Stadt Reutlingen, sondern auch denen der Vororte zugute kommen. Man muss diese Stadtkreisbildung aus dem Blickwinkel des Notjahres 1945 sehen. Es gibt keine Regierung im Lande, die helfen könnte, es gibt keinen Verteilerplan, es gibt keine organisierte Erfassung. Jede Stadt, jede Gemeinde ist in dieser Zeit auf sich selbst gestellt.«
Reutlingen, Neues Leben, 1955, Seite 10f
Freitag, 23. Oktober 2015
Reutlingen: Der Krieg, die Zerstörung, der Wiederaufbau (4)
Als ein Reihenhaus 17.000 Mark kostete
So schuf Reutlingen nach dem Krieg Wohnungen: 1173 neue Wohnungen allein in 1950
Damals wurden im Bundesgebiet 3,12 neue Wohnungen auf je 100 Einwohner errichtet, im Landesdurchschnitt von Baden-Württemberg waren es 3,28 Wohnungen, in Reutlingen aber mit 6.25 Wohnungen doppelt soviel wie im Bundesgebiet. An vorderster Stelle war hier der gemeinnützige Wohnungsbau mit der GWG an der Spitze.
Bildertanz-Quelle: GEA/ Übergeben an den Bildertanz aus der Sammlung des Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
Donnerstag, 22. Oktober 2015
Reutlingen: Der Krieg, die Zerstörung, der Wiederaufbau (3)
Am Ende des Bombardements waren die meisten Hotels für immer vernichtet: Das Hotel "Kronprinz" am Listplatz, der Adler am Karlsplatz, "Post" und "Traube" dem Erdboden gleichgemacht, Volksbank, Dresdner Bank, Bankhaus Ruoff verschwunden, das schöne, alte Rathaus ein Opfer der Bomben. Acht Jahre später hatte sich Reutlingen von den Schrecken des Krieges erholt. 4700 neue Wohnungen waren entstanden, mit der Römerschanze war ein ganzes neues Wohngebiet aus dem Boden gestampft worden. 1251 Eigenheime hatte bis dahin die GWG errichtet, der private Wohnungbau hatte es auf 594 Eigenheime gebracht. Es war eine gigantische Aufbauleistung, wie man dieser Dokumentation des GEA von 1953 entnehmen kann.
Bildertanz-Quelle: Übergeben an den Bildertanz vom Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
(Zuerst erschienen im Bildertanz-Blog am 24. Januar 2011)
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Reutlingen: Der Krieg, die Zerstörung, der Wiederaufbau (2)
Bildertanz-Quelle: Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
(Erstmals erschienen im Bildertanz-Blog am 23. Januar 2011)
Während auf der Seite 1 (Beitrag von gestern) noch ein moderner Spachstil, ohne Pathos, geradeaus gerichtet, für sich selbststehend in der GEA-Beilage von 1953 gepflegt wurde, lässt offensichtlich ein ganz anderer Autor auf Seite 2 die Muskeln spielen. Der Stil wirkt altmodisch, schleimtrompeterisch. Da heißt es nicht Sport, sondern noch altväterlich Leibesertüchtigung. Da hat man den Eindruck, dass die ganze Welt auf Reutlingen schaut. Man ahnt, dass da ein städtischer Beamter geschrieben hat - so sehr lobt sich die Stadt und lässt sich loben. Andererseits passte solch ein Stil durchaus noch in eine Zeit, in der jeder um ein neues Selbstverständnis rang, in der die Menschen zu verdrängen versuchten, dass ihr Land eine Dekade zuvor größtes Unheil über die Welt gebracht hatte.
LESEPROBE (1):
Aus Trümmern neu entstanden
»In jenem Frühjahr 1945 hätte wohl kein Reutlinger zu ahnen gewagt, dass unsere Stadt acht Jahre später großzügiger und moderner wieder aufgebaut sein würde. Ganze Straßenzüge, ganze Stadtteile waren in Trümmer und Asche gesunken, viele Häuser waren total zerbombt, manches Geschäftshaus war von der Bildfläche verschwunden. Wer damals über die Trümmer kletterte, die die Straßen versperrten, wer die Bombentrichter sah, die umgepflügten Straßen, den packte das Grauen. Jahrzehnte würden vergehen, ehe diese Schäden beseitigt seien. Das war die Meinung allgemein. Und doch gelang der Wiederaufbau in erstaunlich wenigen Jahren. Reutlingen zeigt fast keine von Bomben gerissene Lücke mehr. Was auf dem Gebiet des Wohnungsbaus in unserer Stadt geleistet wurde, gilt im ganzen Bundesgebiet als vorbildlich, aber im sozialen Wohnungsbau im besonderen sind in Reutlingen Wege eingeschlagen worden, die zu großartigen Erfolgen führten. Reutlingen, die mittlere Industriestadt am Fuße der Achalm, hat sich durch seinen großzügig geplanten und mit Elan vorangetriebenen Aufbau im Bundesgebiet und weit darüber hinaus einen Namen geschaffen, der mit Respekt genannt wird. Und doch blieb der Aufbau nicht nur auf die Schaffung neuen Wohnraumes beschränkt. Man war bemüht, die für die Vertriebenen und Umsiedler notwendigen Arbeitsplätze zu beschaffen, ging der Schulraumnot zu Leibe, baute neue Straßen und gab für Straßeninstandsetzungen große Summen aus. Im Zuge der Errichtung einer Sammelkläranlage wurde die Kanalisation verbessert, die wirtschaftlichen Unternehmen der Stadt wurden modernisiert, aber auch die Leibesertüchtigung wurde gefördert, und neben einem im Entstehen begriffenen Stadion ist eine neue Turnhalle erstanden. Die kulturellen Einrichtungen der Stadt erfuhren eine dankenswerte Förderung. So hat Reutlingen seit 1945 auf allen Gebieten einen Aufbau zu verzeichnen, der erstaunlich ist. Was Leistungswille zustande bringt, wenn die Verwaltung die Initiative ergreift, das zeigt deutlich das Reutlinger Beispiel. Alle Bürger sind an diesem Erfolg beteiligt, der rühmlich in die Geschichte unserer Stadt eingehen wird.«
Weniger pathetisch geht es dann weiter mit einer Auflistung der Zerstörung. LESEPROBE (2):»Wie sah es in unserer Stadt aus, als der Krieg über das Land hinweggebraust war, als drei schwere Luftangriffe einen großen Teil der Häuser und der Fabriken zertrümmert und eingeäschert haben. Ein Bild der Zerstörung bot sich dem Auge. Die Karlstraße wie umgepflügt und Ruinen am Karlsplatz, in der Wilhelmstraße, in der Federseestraße. Der Marktplatz von Trümmern bedeckt, verschwunden das schöne Rathaus, verschwunden die das Stadtbild prägenden Geschäftsbauten. Die Nikolaikirche war ausgebrannt, die Ebenezer Kapelle vernichtet, schwere Schäden in der Gustav-Werner-Straße, in der Tübinger Vorstadt, in der Georgenstraße. Bomben hatten die Albstraße getroffen, die Bismarckstraße, die Listhalle bestand nur noch aus Ruinen, ebenfalls die große Turnhalle. Und dann das Bahnhofsgelände! Bombentrichter reihte sich an Bombentrichter, die Gleisanlagen waren zerschlagen, verbogene Schienen ragten in die Luft. 516 Gebäude waren in unserer Stadt total zerstört, darunter 1050 Wohnungen. Von 100 Gebäuden hatten nur 53 keine Schäden davongetragen. Nicht zu reden von den zerschlagenen Fensterscheiben, den zertrümmerten Schaufenstern, die notdürftig mit Draht oder Pappe geflickt wurden.«
Dienstag, 20. Oktober 2015
Reutlingen: Der Krieg, die Zerstörung, der Wiederaufbau (1)
Ein Zeitdokument aus dem Jahre 1953: Auf dem mittleren Bild (links) kann man übrigens noch sehen, dass die Straßenbahn bis vor den Hauptbahnhof fuhr. Das hatte etwas Großstädtischeres an sich als heute. Gibt es dazu noch andere Fotos? (RV)
Bildertanz-Quelle: Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
(Erstmals im Bildertanz-Blog erschienen am 22. Januar 2011)
LESEPROBE
1050 Wohnungen zerstört
»Das war die Bilanz des totalen Krieges: 1050 Wohnungen in der Stadt Reutlingen zerstört, viele hundert schwer beschäfigt. Allein beim ersten Luftangriff wurden 6000 Bürger obdachlos. 16 Fabriken sanken in Schutt und Asche. Evakuierte und Vertriebene verstärkten die Wohnungsnot. Es gab kein Telefon, kein Wasser, kein Gas, keinen Strom. Trümmer bedeckten meterhoch die Straßen. Bomebentrichter reihte sich an Bombentrichter. Der Reutlinger Bahnhof war zerstört, die Brücken gesprengt. Die Verwaltung verfügte nur über zwei fahrbereite Lkw. Die notwendigen Lebensmittel konnten nicht herbeigeschafft werden; Reutlingen war von der Umwelt abgeschnitten. Maschinendemontagen, Wohnungsbeschlagnahmungen, Requisitionen am laufenden Band vergrößerten die Not der Bevlkerung. Hinzu kamen Plünderungen, Vergewaltigungen, Verhaftungen. Die Lebensmittelrationen wurden kleiner und kleiner, das Geld immer wertloser. Der 'schwarze Markt' blühte. In Scharen zogen die Reutlinger auf die Alb und zum Oberland, um sich wieder einmal satt essen zu können. Gab es überhaupt einen Ausweg aus der Not, konnte Reutlingen je wieder aufgebaut werden? Hoffnungslosigkeit hatte die Menschen erfasst, die Verzweiflung griff mehr und mehr um sich. Und doch war der Leistungswille den Reutlingern verblieben.«
4700 Wohnungen neu gebaut
»Bald nach dem Einmarsch der französischen Truppen begann in Reutlingen der Wiederaufbau. Im Mai 1945 lief die Enttrümmerungsaktion an, die Eisenbahnbrücken wurden instand gesetzt, die Reutlinger Spende mit einem Aufkommen von rund 3,5 Millionen RM ermöglichte die unentgeltliche Abgabe von Möbeln an 972 ausgebombte Familien. Die große Holzaktion Sigmaringen brachte der Bevölkerung 7500 fm Nutzholz und 1400 rm Brennholz. Die kanalisation wurde wieder hergerichtet, Straßen wurden gebaut, die Eisenbahnbrücken konnten wieder befahren werden. 125.000 ebm Schutt wurden vor der Währungsreform beseitigt. Die beschädigten Gebäude konnten wieder hergerichtet werden. Im Jahre 1948 wurde der Wohnungsbau intensiv in Angriff genommen. 186 Neubauwohnungen wurden in dem halben Jahr nach der Währungsreform erstellt. 1950 kamen 579 neue Wohnungen hinzu. Bis heute sind in Reutlingen 4700 Neubauwohnungen geschaffen worden. Aber noch immer fehlen mehr als 2000 Wohnungen, denn die Einwohnerzahl vergrößert sich ständig. Siet dem Jahre 1946 hat die Einwohznerzahl unserer Stadt um 38 Prozent zugenommen. 6400 neue Industroearbeitsplätze wurden geschaffen. Reutlingen blüht wieder!«
Anmerkung: Brillant getextet.
Montag, 19. Oktober 2015
Straßenbahngedenktag: Da steht sie wie 'ne Eins
Endstation war am 19. Oktober 1974 für die Reutlinger Straßenbahn
Bildertanz-Quelle: Klaus Rothenhöfer
Bildertanz-Quelle: Klaus Rothenhöfer
Sonntag, 18. Oktober 2015
Samstag, 17. Oktober 2015
Zeitzeugen: Wir lassen den Listbrunnen wieder sprudeln
Historischen Aufnahmen von Immanuel Lude
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer
Freitag, 16. Oktober 2015
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Zeitzeugen: Film von der letzten Fahrt der Straßenbahn?
Bäckermeister Hugo Berger war ein leidenschaftlicher Filmer
Gestern stellte sich Hugo Berger, Jahrgang 1932, Bäcker- und Konditormeister in der Wilhelmstraße, gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, Jahrgang 1934, der Zeitzeugen-Kamera des Bildertanzes. Beide kennen sich von kleinauf, sind im Hohenlohischen aufgewachsen und kamen 1961 nach Reutlingen, übernahmen zuerst die Bäckerei Stump am Burgplatz. Vor 50 Jahren wechselten sie in die obere Wilhelmstraße, wo inzwischen Sohn Hubert die Geschäfte führt. (Demnächst gibt es dort sogar ein Café) Als die Eheleute so erzählten, stellte sich heraus, dass Hugo Berger gerne filmte und unter anderem auch die letzte Fahrt der Straßenbahn am 19. Oktober 1974 aufnahm. Wenn alles gutgeht, bekommt der Bildertanz dieses Filmdokument. In dem Gesamtfilm soll es auch eine Sequenz geben, in der Hugo Berger zeigt, wie vor 40-50 Jahren in einer Bäckerei gearbeitet wurde. Ein weiteres, wertvolles Dokument.
Tränen in den Augen hatte gestern Ehefrau Elisabeth Berger, als sie vom Ende des Krieges erzählte.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
Gestern stellte sich Hugo Berger, Jahrgang 1932, Bäcker- und Konditormeister in der Wilhelmstraße, gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, Jahrgang 1934, der Zeitzeugen-Kamera des Bildertanzes. Beide kennen sich von kleinauf, sind im Hohenlohischen aufgewachsen und kamen 1961 nach Reutlingen, übernahmen zuerst die Bäckerei Stump am Burgplatz. Vor 50 Jahren wechselten sie in die obere Wilhelmstraße, wo inzwischen Sohn Hubert die Geschäfte führt. (Demnächst gibt es dort sogar ein Café) Als die Eheleute so erzählten, stellte sich heraus, dass Hugo Berger gerne filmte und unter anderem auch die letzte Fahrt der Straßenbahn am 19. Oktober 1974 aufnahm. Wenn alles gutgeht, bekommt der Bildertanz dieses Filmdokument. In dem Gesamtfilm soll es auch eine Sequenz geben, in der Hugo Berger zeigt, wie vor 40-50 Jahren in einer Bäckerei gearbeitet wurde. Ein weiteres, wertvolles Dokument.
Tränen in den Augen hatte gestern Ehefrau Elisabeth Berger, als sie vom Ende des Krieges erzählte.
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Dienstag, 13. Oktober 2015
Oferdingen: Schönenborn tritt zurück
OFERDINGER BEZIRKSBÜRGERMEISTER TRITT ZURÜCK - Dass es sehr schwierig für ihn werden würde nach der Infoveranstaltung zum Thema Flüchtlingsunterkunft, war den Anwesenden schon vor einer Woche ziemlich klar. Der Rücktritt war vorherbestimmt. Nun hat Ralph Schönenborn, Bezirksbürgermeister von Oferdingen, das Handtuch geworfen. Neun der mit ihm insgesamt elf Mitglieder des Bezirksgemeinderates haben ihn zu diesem Schritt aufgefordert. Der Vorwurf: unzureichende Informationspolitik im Zusammenhang mit der Unterbringung der Flüchtlinge am Riedgraben in Oferdingen.
Bildertanz-Quelle: RV
Bildertanz-Quelle: RV
Nachkrieg & Unfrieden: Als OB Kalbfell dem Fahrradhändler Alfred Sauer das Auto wegnahm...
Die Eheleute Walter und Anneliese Siemes feierten gestern Eiserne Hochzeit mit ihren Töchtern Renate und Inge |
... erzählt uns hier Anneliese Siemes, Tochter von Alfred Sauer. Und sie berichtet, wie das Auto, ein Wagen der Marke "Wanderer", wieder zurückkam. Eine kleine Skandalstory...
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer
Montag, 12. Oktober 2015
50er Jahre: Da war ganz schön was los auf dem alten Omnibusbahnhof...
... und die Busse sahen noch aus wie Busse, hatten noch eine eigene Schnauze, prächtige Kühler, Glasdächer und gewaltige Stoßstangen.
Bildertanz-Quelle: Bericht der Stadt Reutlingen 1965
Bildertanz-Quelle: Bericht der Stadt Reutlingen 1965
Sonntag, 11. Oktober 2015
Samstag, 10. Oktober 2015
Freitag, 9. Oktober 2015
Die Setzmaschine: Vor ihr sind alle Nachrichten gleich...
Im Foyer des Reutlinger Generalanzeigers steht die Setzmaschine. Für mich als Kind eines Journalisten löst dieses Ungetüm aus längst vergangenen Zeiten eine Flut von Erinnerungen aus. Denn wir wohnten in den 50er Jahren unmittelbar über und neben einer solchen Setzerei. Täglich bin ich dadurch gegangen und habe beobachten dürfen, wie die Buchstaben durch die Maschine purzelten. Ich bin praktisch von Setzern erzogen worden - und habe es später, als ich selbst den Beruf erlernte, genossen am Umbruchtisch zu stehen und mit diesen Fachleuten zusammenzuarbeiten. Oftmals erklärten sie mir kurzerhand, dass ich mal wieder einen fürchterlichen Mist zusammengeschrieben hätten. Ganz klar, hatten sie weitaus mehr Ahnung als ich. Denn sie hatten ja schon jahrelang alle möglichen Nachrichten durch ihre Finger in die Maschine hineinschreiben und hineintreiben müssen. Und ich weiß noch, dass sie wegen möglicher Bleivergiftung viel, viel Milch trinken musste. So war es auch bei meinem Vater, der sich allerdings auch ab und zu eine Flasche Coca-Cola gönnte. Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer
Donnerstag, 8. Oktober 2015
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Gestern in Oferdingen: Die große Stunde der Bürger
Da kam er und hatte die größten Autoritäten der Welt auf
seiner Seite: die Erklärung der Menschenrechte, die UNO, das Grundgesetz. Die
klügsten Philosophen der Aufklärung standen ihm bei. Millionen von Menschen
hatten ihr Leben dafür gelassen, damit das Recht ist, was er an diesem Abend zu
vertreten hatte. Und dann wollte er dem Bezirksgemeinderat von Oferdingen noch nicht
einmal das Wort erteilen. Begründung: Heute hätten die Bürger das Wort, nicht die gewählten
Vertreter der Nordraumgemeinde. Ein massiver Eingriff in die Meinungsfreiheit,
einem teuer erkämpften Menschenrecht, einem Grundrecht.
Für einen Augenblick schien die Stimmung im Saal zu kippen.
Das war ein Faux-pas, den die rund 450 Bürger im Festsaal von Oferdingen dem
Bürgermeister von Reutlingen, Robert Hahn, nicht durchgehen lassen wollten. Lautstark und
vielstimmig der Protest. Keine fünf Minuten später war das Verdikt aufgehoben -
ein Verdikt, bei dem man sich ohnehin fragte, wodurch und wie es formal
gerechtfertigt sein konnte.
Herr der Veranstaltung am gestrigen Abend, in der vor allem die
Container-Flüchtlingssiedlung am Riedgraben vorgestellt wurde, war ohnehin
nicht der Bürgermeister, sondern auf unglaublich sympathische und souveräne
Weise das Publikum. Natürlich haben die Bürger äußerste Bedenken gegenüber den
Plänen der Stadt. Und diese Bedenken äußerten sie auch ziemlich unverblümt. Aber
nicht einen Augenblick hatte man den Eindruck, dass da gehetzt wurde. Im
Gegenteil: die Bürger entwickelten von Anfang an eine starke Empathie für die Situation
der Flüchtlinge, mehr als die auf dem Podium versammelte "Bürokratie", die
sich zu sehr hinter der technisch-organisatorischen Herausforderung versteckte.
Mit der Zeit spürte Bürgermeister Hahn, der die gesamte
Veranstaltung leitete, dass er in den Bürgern keineswegs die unerbittlichen Gegner hatte. Das waren Menschen, die sich ungerechtfertigterweise medial in die rechte Ecke gedrängt gesehen hatten, das hatte sie verletzt. Dabei verstanden sie sich als Menschen,
denen das Schicksal der Flüchtlinge durchaus unter die Haut geht. Und je mehr
Hahn die Amtsperson vergaß, als die er angetreten war, desto mehr wurde er eins
mit dem Publikum. Er wird aber am Ende mit der Erkenntnis nach Hause gegangen
sein, dass nicht er die Versammlung im Griff hatte, sondern die Versammlung
ihn. Und das hat viel mehr Wege freigemacht, als der Versuch, die
Bürgerbeiträge durch Ausschluss des Bezirksgemeinderates zu atomisieren.
Die formale Autorität dieser "Infobürgerversammlung" mögen Hahn und seine Crew gewesen sein,
die natürliche Autorität war das Publikum. Auch inhaltlich: So kam ein
Vorschlag aus dem Publikum, doch die Örtlichkeiten des früheren Bosch-Geländes
zu nutzen. Es gehört der GWG. Deren Vertreter warnte davor, dass dies aus
Brandschutzgründen nicht möglich sei. Da musste er sich von einem Kenner der
Gebäude eines Besseren belehren lassen.Im Gegenteil: die Brandschutzsituation sein geradezu vorbildlich.
Nein, unsere Autoritäten sind im Zeitalter des Internets
nicht mehr die Alleinherrscher über das Wissen. Und die Bürger spüren sehr
deutlich, wenn man versucht, sie zu manipulieren. So waren als Alternative zur millionenteuren
Container-Lösung Riedgraben zwei Gebäudekomplexe in der Brunnengasse genannt worden,
vorgestellt vom Eigentümer, der GWG, offenbar auf Empfehlung des
Bezirksgemeinderates. Diese Alternative wurde so dargestellt, dass jeder im
Saal sofort zu dem Schluss kommen musste, diese Lösung braucht Zeit, die die Stadt
angesichts der Flüchtlingsschwemme nicht hat. So war klar, dass diese
Alternative eine reine Alibi-Funktion hatte - so durchsichtig, dass man nur den
Kopf schütteln konnte. Mit einem Wort: albern. So albern, dass man auf diesen
Manipulationsversuch gar nicht einging.
Das Projekt "Riedgraben" wird durchgeboxt, ob es
den Bürgern nun gefällt oder nicht. Wahrscheinlich kann man auch gar nicht
anders. Und irgendwie war das dem Publikum auch bewusst. Denn die tatsächliche
Alternative wäre die Unterbringung in Hallen. Und das will nun wirklich keiner,
erst recht nicht Bürgermeister Hahn. Das machte er ziemlich glaubwürdig
deutlich. Es wäre auch das wirklich gute Killer-Argument gewesen gegen die
"Bosch-Lösung". So jedoch blieb der schale Geschmack, dass die
Vorschriften so benutzt werden, wie man sie gerade braucht. Denn zum Glück gibt
es so viele davon, dass man schon eine mächtige Bürokratie braucht, um ihr
Zusammenspiel zu durchschauen. Darauf setzt seit Jahr und Tag die Bürokratie.
In den Vorschriften ruht das Herrschaftswissen,
mit dem man die unerwünschten Begehrlichkeiten der Bevölkerung stets rational
abwehren kann. Dass dies allmählich einer Verwillkürlichung des Rechts
gleichkommt, wurde an diesem Abend immer deutlicher.
Denn massive Vorwürfe über die Art und Weise, wie die Stadt
ihre Informationspolitik in Sachen Flüchtlingsunterbringung betrieb, wurden gestern
abend ziemlich rasch deutlich und profund vorgetragen. Da blieb das Podium die
Antwort schuldig. Die Obrigkeit macht nun mal nie Fehler, und wenn doch, dann
macht sie nicht den Fehler, dass sie den Fehler zugibt. Manchmal ist das dann der allegrößte Fehler.
Denn niemand hätte es der Stadt übelgenommen,
wenn sie die Überforderung zugegeben hätte. Im Gegenteil hätte sie unglaublich an Sympathie gewinnen können, wenn sie zu
Beginn der Veranstaltung einfach den Eindruck vermittelt hätte, dass sie mit
der Flüchtlingssituation überfordert gewesen ist. Jeder hätte das verstanden -
die Oferdinger erst recht.Denn sie fühlen sich ja auch überfordert.
Irgendwie hatte - und es gäbe noch viel mehr zu sagen
über diese Lehrstunde der Demokratie gegenüber der Stadt - Bürgermeister
Hahn dann gemerkt, dass er hier kein "rechtes" Publikum vor sich hat,
sondern aufrechte Bürger, die auf Augenhöhe mit ihm reden wollten. Plötzlich war er
auch Herr der Veranstaltung. Er hatte gewonnen. Leider hatte der vielfach
angegriffene Bezirksbürgermeister von Oferdingen diese Chance nicht (genutzt).
Jetzt werden die Oferdinger beweisen, dass sie das Niveau,
das sie gestern vorgelegt haben, auch im Alltag besitzen. Die Aussichten sind
nicht schlecht. Irgendwie hat der Ort gestern sehr stark gewonnen. Die Ideen
der Aufklärung wurden gestern nicht verraten. Es war fast schon vorbildlich.
Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle: RV
Dienstag, 6. Oktober 2015
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