Montag, 29. Februar 2016

Jenseits des Karlsplatzes: Als die "Postarkaden" noch ganz anders aussahen...

 Um 1910 - Bildertanz-Quelle: Sammlung Fritz Haux
Wahrscheinlich um 1970er - Bildertanz-Quelle: Richard Wagner
Aus der heutigen Zeit
Bildertanz-Quelle:Raimund Vollmer
Stadtentwicklung ist ja ein heißes Thema, bei dem man sich sehr schnell die Pfoten verbrennen kann. Bei diesen Bildern haben wir nun mal die Chance, einen echten Vergleich zwischen gestern und heute zu ziehen. An welcher Ansicht würden wir am liebsten vorbeistreifen - an der aus dem Jahre 1910, der aus den siebziger Jahren oder der von heute? Urteilen Sie mal nach Schönheit (Design) und nach Charme...

8 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

ich würde die 70er bevorzugen. Da war alles noch zu retten!!!

Anonym hat gesagt…

Den Bildern nach zu beurteilen, war "Stadtentwicklung" in den 70ern ein Fremdwort. Es gibt nicht mehr viele solcher schäbiger tristen Ecken in Reutlingen. Das Bild von 1910 hat sicher den meisten Charme. Aber die heutige Variante hat dafür den meisten Wert für die Bewohner der Stadt. Dürfte kaum jemanden geben, der sich nicht irgendwann mal in diesem Gebäude aufgehalten hat. Und viele sicher freiwillig und mit sehr viel Spaß und zu seeeehr später Stunde. :-)

Anonym hat gesagt…

Das 1970er-Bild ist sicher ab 1974 (Golf I).

Anonym hat gesagt…

Bei Charme und Schönheit gewinnt natürlich das 1910-Bild. Der Grad der Vernachlässigung (oder sollte man lieber sagen "der Verwahrlosung") wie im 70er-Bild konnte man noch zur Jahrtausendwende in der oberen Lederstraße sehen. Viel viel passiert in dieser immer weniger tristen Stadt.

Anonym hat gesagt…

Sollen Charme und Schönheit das Maß für Stadtentwicklung sein? Sicher ist das Gebäude der Postarkaden seinen Möglichkeiten vom Aussehen her hinterher geblieben. Aber entstanden ist dort eine Gegend, wo die Leute zur Post gehen, zum Arzt, zur Bank, ins Restaurant, zum Cafe, zum nächtlichen Feiern und zum Umsteigen von Bus auf Bahn. Der Komplex dort leistet damit einen großen Dienst für das Stadtleben und ist ein Gebiet der - wenn auch unbewußten - Begegnung. Ist sowas nicht viel eher ein Maß für Stadtentwicklung? Wenn ja, dann ist die Aufgabe erfüllt worden.
Olaf M.

Anonym hat gesagt…

Ich muss allerdings zugeben, dass dem Komplex umd die Postarkaden herum tatsächlich ein echter Ort des Verweilens fehlt. Der könnte auch sehr klein sein.
Olaf M.

Raimund Vollmer hat gesagt…

An den Kommentaren spürt man, dass dieser Ort nicht erinnerungsgeschwängert ist. Mit den Postarkaden wird man dem Funktionsanspruch gerecht. Nüchtern. Sachlich. Die Haltestelle "Unter den Linden" ist allerdings zu klein, zu schmal und zu kurz geraten dafür, dass sie das Tor zur Nordstadt bildet - wie dereinst das im 19. Jahrhundert abgerissene Stuttgarter Tor, von dem es - meiner Wahrnehmung nach - keine richtige Zeichnung gibt. Auf jeden Fall zeigt dieses Beispiel auf indirekte Weise, dass es Orte gibt, in denen die Stadtentwicklung ihre rein funktionale Vorgehensweise durchziehen kann. Bei anderen Beispielen hätte sie viel, viel behutsamer vorgehen müssen.

Anonym hat gesagt…

Ich war noch nie in den letzten 50 Jahren auf der Straßenseite vom Samen-Sprandel. Mich tangiert das also nur peripher. Optisch finde ich die Architektur vor dieser komischen Bank ansprechender.

C.F.