Mittwoch, 15. Juni 2016

Rolf Milocco: Als die Feuerwehr mit Blutwasser gegen Brandbomben kämpfte

Es ist eine erschütternde Geschichte, die uns gestern Rolf Milocco in die Kamera hinein erzählte. Rolf stammt aus Wannweil, ist Jahrgang 1932 und wanderte 1955 - übrigens wegen unseres Bildungssystems - in die USA aus. Alle paar Jahre kommt er hierher, um zu sehen, wie es in seiner Geburtsheimat aussieht. Er lebt in der Nähe von San Diego und ist ein ungemein charmanter. liebenswürdiger alter Herr. Aber das, was er gestern von den letzten Kriegstagen erzählte, war derart erschütternd, dass er beim Erzählen fast die Fassung verlor. Es wird Teil unserer Zeitzeugen-Serie, wahrscheinlich sogar einer der zentralen Punkte. Die Überschrift gibt dazu einen kleinen Hinweis. Weil er nur Mittelschulenabschluss hatte, aber unbedingt Bauingenieur werden wollte - und zwar an einer Universität hatte ihm ein Amerikaner empfohlen auszuwandern. So kam er 1955 in die USA. Und er wurde ein Bauingenieur, der überall in den USA an Großprojekten mitgewirkt hatte. Als Freiberufler. Erzählungen beginnt er zumeist in seinem amerikanischen Englisch, doch dann schwenkt er um in ein amerikanisches Deutsch. Und immer lachen seine Augen - nur bei der Erzählung über das, was am Hauptbahnhof von Reutlingen in den Märztagen des Jahres 1945 geschah, da ist er ganz, ganz ernst. Ein wunderbarer Mensch - vor allem ein Mensch. Raimund Vollmer
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

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