Bildertanz-Quelle:Sammlung Helmut Akermann
Aus dem Tätigkeitsbericht von Oberbürgermeister Oskar Kalbfell (1965)
Die bedeutendste Berufsschule der Stadt Reutlingen ist die
Gewerbliche Berufsschule.
Schulträger ist hier nicht (...) die Stadt allein, sondern ein
Schulverband, der neben der Stadt Reutlingen noch 29 Gemeinden des Kreise
Reutlingen und Tübingen angehören. Ein solcher Schulverband bestand schon seit
1921. Die Schulgebäude der Gewerblichen Berufsschule, Metzgerstraße 38 und 40,
standen allerdings im Eigentum der Stadt Reutlingen.
Die Schule konnte in diesen Gebäuden im Hinblick auf die
gestiegenen Schülerzahlen (1938: 1500, 1953: 2800) und den gesteigerten
Ansprüchen an die schulische Ausbild
ung ihre Aufgabe nur noch unzureichend erfüllen.
Eine Erweiterung der Gebäude war nicht möglich, deshalb beschloss der
Gemeinderat am 29. April 1953 einen Wettbewerb für den Neubau einer Gewerblichen
Berufsschule auszuschreiben. Als Bauplatz stellte die Stadt ihr schon 1952
erworbenes Grundstück an der Karlstraße zur Verfügung.
Der erste Preisträger des Wettbewerbs, Professor Dr. Karl
Gonser, Stuttgart, erhielt am 1. Oktober 1953 den Planungsauftrag. Bauträger
und Eigentümer des Neubaus wurde der neugegründete Gewerbeschulverband, nachdem
der bisherige Gewerbeschutzzweckverband aufgelöst worden war.
Im Hinblick auf die zahlreichen auswärtigen Schüler lag der
Bauplatz in der Nähe des Bahn- und des Omnibusbahnhofes sehr günstig. Er barg
aber andererseits die Gefahr einer Lärmbelästigung von der stark befahrenen Karlstraße
her in sich. Prof. Gonser gelang es in geschickter Planung, nahezu sämtliche Klassen-
und Fachräume in die dem rückwärtigen Park zugelegene Ruhezone zu verlegen, wo
sie vom Verkehrslärm kaum beeinträchtigt werden. Bei der Aufstellung des
umfangreichen Raumprogramms waren außer den Schulbehörden auch die Industrie
und das Handwerk zugezogen worden. Aus der Erkenntnis, dass im Hinblick auf die
technische Entwicklung mit all ihren Folgen neben die theoretische Ausbildung
auch eine Ergänzung der praktischen Ausbildung in der Schule tretetn muss,
wurde dem Bau von Werkstätten besondere Beachtung geschenkt. Bei der Ausführung
des Baus galt als oberster Grundsatz "Zweckmäßigkeit und Schönheit, ohne
Luxus"Bei ihrer Einweihung am 14, Januar 1956 wurde die Schule wiederholt
als eine der modernsten Gewerbeschulen des Landes bezeichnet.
Die finanzielle Belastung, die der Bau der Schule mit einem
Kostenaufwand von 4,5 Millionen DM für die Verbandsgemeinden mit sich brachte,
ließ es zunächst nicht zu, die Werkstätten und Sammlungen völlig neu
auszustatten, obwohl Stifungen von Industrie und Handwerk sowie ein Zuschuss
des Landesgewerbeamtes im Wert von ca. 120.000 DM eingegangen waren. Mit der
tatkräftigen Hilfe der Industrie und des Handwerks, für die auch an dieser
Stelle Dank gesagt sei, war es in den letzten Jahren möglich, weitere neue
Maschinen zu beschaffen.
2 Kommentare:
Sehr geehrter Herr Vollmer,
vielen Dank für die informativen, interessanten Aufnahmen von Akermann, die das Werden der Steinbeis-Schule zeigen. Allerdings zeigt das letzte von Ihnen veröffentlichte Foto die Theodor-Heuss-Schule vermutlich kurz nach deren Festigstellung.
MfG
H. R.
Sorry, habe den Fehler korrigiert - und das letzte Bild gelöscht. Dafür ganz oben ein neues Bild eingesetzt. Es ist einfach schön, aufmerksame Freunde zu haben. Dann tun die eigenen Fehler nicht so weh...
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