1961 sah Orschel-Hagen so aus, wie auf diesem Bild, das ich - bevor da irgendein Ärger entsteht - wieder entfernt habe. Ein Jahr später lobte sich die Stadt selbst für dieses Experiment einer am grünen Tisch geplanten "Gartenstadt". Das Bild hätte gezeigt, wie Orschel-Hagen noch im Bau ist. Das Geschäftszentrum ist noch nicht da, usw. Stattdessen habe ich nun eine anderes Bild hineingetan, das auch anschaulich die Entwicklung von Orschel-Hagen zeigt. Es wurde uns vonm Ursula Schumann übergeben.
»Krönung und vorläufigen Abschluss der Großbauprogramme
stellt das Projekt Orschel-Hagen dar. Dort wurden alle Erfahrungen der letzten
Jahre systematisch verwertet. Im Gegensatz zu den anderen Siedlungen wurde hier
von vornherein ein ganzer Stadtteil geplant, der ein gewisses Eigenleben
entfalten wird, die zu dieser Selbständigkeit benötigt werden. Dazu gehören vor
allem Schulen der verschiedenen Arten, vollwertige kirchliche Einrichtungen,
Sportanlagen, ein Geschäftszentrum mit Lebensmitteln und anderen Geschäften des
täglichen Bedarfs, Gaststätte und Café, Versammlungsräume und Saal, öffentliche
Bücherei und selbst ein Supermarkt. Die Verkehrslösung entspricht neuesten
Erkenntnissen. Die Straßen sind so geführt, dass sie möglichst qwenig
Fußgängerverkehr haben. Der Fußgänger ist weder vom Motorenlärm und den
Auspuffgasen belästigt, noch deren schnellfahrende Fahrzeuge gefährdet; er
bewegt sich in einem Gürtel frischen Grüns! Da man bei der Planung von der
Vollmotorisierung ausgegangen ist, ist für jede Wohnung eine Autoparkplatz oder
eine Garage eingeplant.
Den größten Fortschritt stellt wohl eine
Wärmeversorgungsanlage dar, die für jede Wohnung die Raumheizung und das
Warmwasser zu günstigen Bedingungen liefert. Die Hausfrau wird damit in ihrer
Arbeit wesentlich entlastet, wofür vor allem die berufstätigen Frauen dankbar
sind. «
Autor: 1962, Oberverwaltungsrat Karl Guhl
Bildertanz-Quelle:Sammlung Bildertanz, GEA - 75 Jahre, 1962
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