Freitag, 12. August 2016

Die Gartenstadt vor 55 Jahren - Was sich die Stadt dabei dachte (2)



Bauwirtschaftlich ist für Orschel-Hagen besonders hervorzuheben die dem Bau voraus eilende Erschließung. Gebaut wird nur dort, wo schon fertige Straßen vorhanden sind. Das Bauland hat die Stadt zu einem sehr günstigen Preis bereitgestellt. Sie will damit der Bodenspekulation entgegentreten und mit der Gartenstadt Orschel-Hagen demonstrieren, dass man auch heute noch für die breiten Schichten der Bevölkerung modern, vollwertig und doch billig bauen kann. Auf 80 ha Land werden im Laufe der Jahre 2400 Wohnungen entstehen, die etwa 8000 Reutlinger Bürgern eine schöne und liebenswerte Heimstatt bieten sollen. Von diesen Wohnungen sind heute bereits 1500 im Bau, zum Teil sind sie schon bezogen. Das Heizwerk läuft und auch die ersten öffentlichen Einrichtungen (Kirche und Schule) sind im Bau oder werden in Kürze in Angriff genommen.
Auch hier kommen die bewährten Haus- und Wohnformen zur Anwendung, allerdings mit etwas lebendigeren Abstufungen als bisher. Eingeschossig sind die Einfamilienhäuser. Altenwohnungen und Schulgebäude; ihnen gegenüber stehen die zweigeschossigen Reihenhäuser, drei- und viergeschossigen Mietsgebäude sowie neungeschossigen Appartementshäuser. Sie werden nach ihrer Errichtung ein für Reutlingen besonders kennzeichnendes architektonisches Bild abgeben.
Autor: 1962, Oberverwaltungsrat Karl Guhl


Bildertanz-Quelle:Ursula Schumann

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