In den 1930er Jahren wurde in Reutlingen an der Alteburgstraße ein modernes Wohn- und Geschäftsgebäude gebaut. Es wurde lange Zeit von der Firma Riehle und Kleinecke betrieben, die unter anderem Gartenzubehör verkauft haben. In den letzten Jahren stand es leer, es wurde von Vandalen im Innenbereich stark zerstört. Damals, zur Bauzeit, war es hochwertig eingerichtet. Es besaß bereits eine Zentralheizung mit Heizkörpernischen und hochwertige Heizkörperverkleidungen aus Holz, ein "Damen-Büro"... und und.
Sie kennen es sicherlich:
Bild oben: Rundverglasung am Eingangsbereich.
Bild oben: Eingangstor, mit streng geometrischer Gestaltung.... und...die Bezüge zur damaligen Kunst und heutigen Kunstgeschichte: Bild oben rechts: Gemälde von Piet Mondrian, Komposition, 1937-1942.
Bild oben: Schwungvoller Handlauf am Treppenaufgang.
Bilder der Innenräume:
Bild oben: Ein bisschen künstlerisch: Treppenaufgang vom Obergeschoss ins Dachgeschoss.
Bild oben: Wir nennen es einfach "Damenbüro".
Bild oben: Eingang mit Marmorverkleidung.
Bild oben: Einbau-Küchenschrank.
(c) Bilder: M. Kurz
3 Kommentare:
Hervorragender und sehr fundierter Beitrag mit aussagekräftigen Bildern - einen ganz herzlichen Dank an MK!
Was könnte man daraus machen ... und was geht da verloren - nicht zu glauben! Wo bleibt das Gewissen der verantwortlichen Gemeinderäte?
B.M.
Das Gebäude an der Alteburgstrasse war nicht das einzige Gebäude in Reutlingen mit Rundverglasung. Das Hallenbad hatte solche in den Gebäudeteilen des Friseurgeschäftes und der Schau- oder Lehrküche der Stadtwerke. Spätestens bei der "Aussensanierung" wurde diese Verglasung beseitigt. In der Burgstrasse gab es eine Bäckerei Hirschburger (übrigens ein ganz tolles Haus, der Bauherr soll wie mir berichtet wurde, vor Stolz sehr häufig sein Gebäude betrachtet haben) heute ist darin eine Filiale der K U - Bäckerei, hat noch solche Rundverglasungen. Sehr erhaltenswert, sie gehören einfach zu dieser Zeit. Man kann nur hoffen, dass die Eigner ein Herz für derartige Formen haben. Die Stadt als Eigner besitzt solche Sensibilität nicht. Warum auch?
Nachtrag:
Es passt zum gesamten Vorgang (GWG-Verwaltungsgebäude, Geschäftshaus Kleinke, Eckhaus Ebertstrasse/Alteburgstrasse) dass erst jetzt das Inkraftreten des Bebauungsplans im Amtsblatt der Stadt Reutlingen vom 6.12.13 veröffentlicht wird. Also bereits ohne rechtskräftigen Bebauungsplan ging die GWG (mit Einverständnis der Stadtoberen) daran vollendete Tatsachen zu schaffen. Welcher Privatmann darf das. Oder?
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